Sehr geehrte Damen und Herren, es ist schon viele Jahre her, damals, mitten auf einer Modemesse, es war saulaut und wahnsinnig hektisch. Ich, unerfahrener Jungredakteur, hatte ein Aufnahmegerät und ein Gespräch mit Renzo Rosso, dem Chef des italienischen Modelabels Diesel. Und Angst, dass ich später, beim Abhören, wegen der Hintergrundgeräusche kein Wort würde verstehen können. Kein Problem. Rosso stand vom Tisch auf, setzte sich kurzerhand direkt neben mich, nahm mein Aufnahmegerät, sprach direkt ins Mikrofon und reichte es mir, damit ich die nächste Frage stellen konnte. Lief super. Schnell und unkonventionell. Jetzt räumt Rossos Unternehmen mit langweiligen Konferenzen auf. Diesel beschleunigt Meetings mit dem „Capsule“-Konzept : Ein enger, schmuckloser, unbequemer Raum, der Tisch wackelt, bei zu langem Gequatsche wird mit Stroboskoplicht, Discogeballer und einer Windmaschine gegengehalten. Wie das genau funktioniert, beschreibt die ebenfalls manchmal konferenzgeplagte W&V-Autorin Frauke Schobelt. „Meine besten Entscheidungen habe ich bisher immer schnell getroffen“, sagt Renzo Rosso. Okay: Lasst uns diese Woche schnell und unkonventionell erledigen. Den Montag hätten wir schon mal. Einen schönen Abend wünscht Ihr Rolf Schröter |