Manchmal überschlagen sich die Ereignisse so, dass es selbst Nachrichten von Aufmacherformat allenfalls zum Einspalter schaffen. Corona und die US-Wahl überlagern daher derzeit den Blick nach Bergkarabach, in dem die Geländegewinne der Kämpfer auf der Seite Aserbeidschans Schlimmes befürchten lassen für das Schicksal der dort lebenden Armenier. Wir erlauben uns einen Seitenblick in den Kaukasus und lassen gleichzeitig die anderen Brennpunkte nicht außer Acht. Mit Interesse habe ich heute morgen die Nachrichten verfolgt, denen zufolge die US-Strafverfolgung auf den Augenblick wartet, bis Präsident Trump seinen Immunitäts-Status verliert und die Anwälte loslegen können. Schon bis hierher ist seine Amtszeit Stoff für einen großen Hollywood-Film oder eine Netflix-Serie. Vielleicht liegt sogar der spannendere Teil des Plots noch vor uns. Und das will was heißen. Zu den untergepflügten Themen gehört auch das 750-Milliarden-Corona-Rettungspaket der Europäischen Union. Es soll die Folgen des ersten Lockdowns mit Geldgeschenken und Krediten puffern. Was aber, wenn der zweite Lockdown absehbar einen ähnlichen Krater schlägt? Dieses Thema, so meine Prognose, wird sich alsbald ganz nach oben auf die Agenda schieben. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |