laufen? Fand ich früher saublöd. Geradezu absurd die Idee, ohne jeden erkennbaren Anlass durch die Gegend zu rennen. Wenn Sport, dann doch Fußball, erzählte ich jedem, der es nicht hören wollte. Den betrieb ich so talentfrei wie leidenschaftlich. Doch das Leben besteht ja zu nicht geringem Teil aus Momenten, in denen man den eigenen einst verzapften Quatsch radikal überdenken und kielholen muss. In Sachen Laufen kam für mich die Kehrtwende – völlig verrückt – auf Tahiti! Da, am buchstäblich anderen Ende der Welt, war ich vor vielen Jahren gelandet, weil ein Chefredakteur mir als jungem Kollegen einst eine Pressereise zugeschanzt hatte. Anlass der Reise: der dortige Marathon, der rund um die Küstenstraße von Moorea führt. Bei Pressereisen bezahlt eine Tourismusagentur Anreise und Unterbringung – und man schreibt später auf, was einem zu all dem so einfällt. Am Marathontag war Treffpunkt für die Reporter morgens um 3.30 Uhr, einige Kollegen von Laufmagazinen wollten selber beim Halbmarathon starten. Ich hingegen wollte eigentlich Zigaretten rauchen und die Beine hochlegen. Doch durch eine kuriose Wendung stgand ich plötzlich selbst am Start – in einem Vintage-HSV-Trikot mit BP-Aufnäher und in Adidas-Samba-Schuhen ohne jede Polsterung. Es war, nun ja, heiß und absurd – ein bisschen wie eine Nahtod-Erfahrung. Und irgendwie gut. Am nächsten Tag schmerzten meine Knie wie Hölle – und ich verstand auf einmal, warum die Leute rennen.
Beim morgigen 39. Haspa-Hamburg-Marathon rechnen die Veranstalter mit mehr als 30.000 Läuferinnen und Läufern. Dafür werden zahlreiche Straßen gesperrt. Und schon am Samstag gehen Kinder und Jugendliche beim „Zehntel“ vor den Messehallen an den Start.
Und in der aktuellen WochenMOPO erklärt Leweke Brinkama, wie sich die stetig wachsende Lauf-Szene überall in der Stadt zeigt – und warum sich an der Alster zu bestimmten Zeiten riesige Gruppen gegenseitig auf die Füße springen.
Genießen Sie das Sonnen-Wochenende!
Herzliche Grüße
Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de |
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Die WochenMOPO – ab Donnerstag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
- 🚨 Gewalt-Exzesse: Im Süden Hamburgs brodelt es seit Wochen
- 😱 Extrem-Miete: 6 Quadratmeter für 695 Euro
- 🔴🟢 Neuer Job für Fegebank: Was Rot-Grün für Hamburg will
- 🏃♀️ Hamburg im Laufrausch: Rennen boomt
- 🧩 Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
- ⚽ 20 Seiten Sport: Daniel Heuer Fernandes über den HSV-Aufstiegstraum, den Plan im Endspurt – und was ihn nervt
- 🎭 20 Seiten Plan7: Sonja Anders, die neue Intendantin des Thalia-Theaters, über ihre Pläne
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⚓ Hamburg und der Norden 🛳 |
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1. Bestseller-Autorin tot auf Hausboot entdeckt – Mordkommission ermittelt |
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Auf einem Hausboot am idyllischen Holzhafenufer (Moorfleet) hat ein Mann am frühen Dienstagmorgen seine leblose Mutter entdeckt. Ein Notarzt stellte wenig später den Tod fest. Jetzt kam heraus: Die Verstorbene war eine bekannte Hamburger Bestseller-Autorin – und wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. |
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2. Ständig Streit um Moorweide: Jetzt greift die Stadt durch |
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Der rot-grüne Senat will offensichtlich einen Schlussstrich unter den Streit um die Nutzung der Moorweide in Rotherbaum ziehen. Seit sechs Jahren zofft sich die Eimsbütteler Politik um die Wiese. Eine Folge: Circus Roncalli gastiert dieses Jahr nicht in Hamburg und geht stattdessen nach Lübeck. Jetzt hat es die Moorweide sogar in den neuen Koalitionsvertrag von SPD und Grünen geschafft – mit einer deutlichen Ansage. |
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3. Verdacht der Kindesentführung: Anklage gegen Christina Block und Gerhard Delling |
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4. Lkw-Anhänger in der City umgestürzt – Verkehrschaos |
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Die Feuerwehr ist am Freitagmorgen mit mehreren Fahrzeugen, unter anderem dem riesigen Autokran, zu einem Verkehrsunfall in Hammerbrook gerufen worden. Auf einer wichtigen Verkehrsader war der Anhänger eines abbiegenden Lkw umgekippt, was zu erheblichen Staus führte. |
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5. Nach Zoff um HVV-Prepaid-Karte: Senat will nachbessern |
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Tschüs Bargeld! Seit Anfang 2024 brauchen Fahrgäste in Hamburgs Bussen entweder die HVV-App, ein Deutschlandticket – oder sie müssen eine Prepaid-Karte nutzen, um Fahrkarten zu kaufen. Doch der Start lief in den ersten Monaten mehr als holprig, besonders Seniorinnen und Senioren litten darunter. Jetzt will der neue rot-grüne Senat nachbessern. |
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Zahl des Tages: 695 Euro … |
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6. „In den nächsten Tagen“: Neuer Stand bei St. Paulis verletztem Kapitän |
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7. Polzin macht HSV-Profis und Fans Ansage: „Volkspark ist kein Ort für Zweifel!“ |
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Findet der HSV nach nur einem Punkt aus den vergangenen beiden Spielen am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) gegen den Karlsruher SC wieder zurück in die Erfolgsspur? Oder folgt der nächste Rückschlag, der den Kampf um den Aufstieg für den HSV endgültig zur Zitter-Partie machen würde? Zumindest im Umfeld des Volksparks ist die Nervosität und auch die Angst, dass erneut auf der Zielgeraden versagt werden könnte, spürbar. HSV-Trainer Merlin Polzin stemmt sich mit aller Macht dagegen. |
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🇩🇪 Deutschland und die Welt 🌍 |
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8. „Darum bin ich, wie ich bin“: Klingbeil macht frühere Krebs-Erkrankung öffentlich |
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9. Indische und pakistanische Soldaten beschießen sich: Eskalation in Kaschmir |
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Inmitten verschärfter Spannungen zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan ist es zwischen Soldaten beider Länder zu einem Schusswechsel gekommen. Wie aus Kreisen des pakistanischen Geheimdienstes bekannt wurde, ereignete sich der Vorfall in der vergangenen Nacht an einem Punkt der sogenannten Kontrolllinie. Diese Demarkationslinie markiert den faktischen Grenzverlauf zwischen den von Indien und Pakistan kontrollierten Teilen der umstrittenen Kaschmir-Region. Beobachter warnen vor einer Eskalation. |
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🎸 Kultur und Stadtleben 🎬 |
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10. Einmal umblasen, bitte: Ride kommen in die Fabrik |
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Der zweite Atem von Ride hat mehr Puste als selbst Fans der britischen Shoegaze-Band anfangs dachten. In den 90ern heillos zerstritten und kreativ am Ende, war fast 20 Jahre Eiszeit zwischen den beiden Köpfen Mark Gardener und Andy Bell. Jetzt kommen sie in die Fabrik – und mopop verlost das aktuelle Album auf Vinyl. |
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Kultur-Tipp für Samstag: Der Klassiker „Die Möwe“ auf den Kopf gestellt |
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„Vielleicht braucht man einfach mal neue Formen!“, und „Es wird doch immer das Gleiche aufgeführt!“, ruft Kostja zugleich verzweifelt und enthusiastisch. Genau diese Reibung zwischen Frust und Mut bestimmt allzu oft den künstlerischen Prozess – und das Aufbegehren der Jugend gegen das verknöcherte Establishment. Selbst oder gerade weil es sich dabei um die eigene Mutter handelt … Regisseurin Charlotte Sprenger nimmt sich im Thalia in der Gaußstraße den Theater-Evergreen „Die Möwe“ vor und bastelt aus dem immer gleichen Tschechow-Stoff ein ganz neues, überraschendes und unterhaltsames Stück. Die Form folgt hier der Funktion, nämlich das Nachdenken über kreative Prozesse. Den ewig bedrückten Schriftsteller Treplev ersetzt sie mit der jungen Filmregisseurin Kostja (Anna Maria Köllner). Thalia in der Gaußstraße: 26.4., 6./7.5., 20 Uhr, 28 Euro, Tel. 32814444, thalia-theater.de Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der aktuellen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voll mit Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker. |
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Morgenpost Verlag GmbH Barnerstraße 14 | 22765 Hamburg Tel.: 040 / 80 90 57 - 0 AG Hamburg HRB 37743
Geschäftsführung: Arist von Harpe Chefredakteur: Maik Koltermann |
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