EVANGELISCHE KIRCHE IM RHEINLAND
PRESSEMITTEILUNG Nr. 50/2019
6. Mai 2019
Religionen überwinden Grenzen
und schaffen Zusammenhalt
Kirchen in NRW grüßen zum Beginn des Ramadans 2019
Düsseldorf. Zum muslimischen Fastenmonat Ramadan wenden sich die fünf katholischen (Erz-)Bistümer und die drei evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen auch im Jahr 2019 mit einer gemeinsamen Grußbotschaft an Musliminnen und Muslime. Das diesjährige Grußwort der Kirchen in NRW ruft die Fähigkeit der Religionen ins Bewusstsein, Grenzen zu überwinden und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stiften.
In den Fastenmonat Ramadan fallen in diesem Jahr die Wahlen zum Europäischen Parlament. Die Idee eines geeinten Europas steht derzeit unter Kritik. In einzelnen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und weit darüber hinaus sind nationalistische Fliehkräfte spürbar. Der Ruf nach Abgrenzung wird immer lauter. „Es herrschen eine Polarisierung, die niemandem dient und die eigentlich niemand will, und ein Stillstand, der übersieht, dass Wandel wesentlich zu jeder Existenz gehört“ heißt es im Grußwort.
Gegenüber diesen Entwicklungen rufen die Unterzeichner in Erinnerung, dass die heiligen Schriften von Christentum und Islam ein anderes Bild der Welt anbieten: „So nimmt der Koran auf die Vielfalt der Menschen in positiver Weise Bezug und versteht sie als Auftrag: ‘Wetteifert nun nach den guten Dingen!’ (Sure 5,48), während die Bibel Christinnen und Christen auffordert: ‘Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden!’ (Römerbrief 12,18).“
Die Unterzeichner des Grußworts sehen die Religionen in der Verantwortung, sich über religiöse, ethnische und nationale Grenzen hinweg für den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Menschen einzusetzen: „Kein Land wird jedoch die Herausforderungen unserer Zeit alleine und isoliert bestehen können. Es ist unser Auftrag als Weltreligionen, das Bewusstsein dafür wachzuhalten, dass es immer um mehr geht als nur nationale oder gar lokale Interessen. Es geht um die eine Welt, die uns Menschen anvertraut ist.“
Unterzeichner des Grußwortes sind Landessuperintendent Dietmar Arends (Lippische Landeskirche), Erzbischof Hans-Josef Becker (Erzbistum Paderborn), Bischof Dr. Helmut Dieser (Bistum Aachen), Bischof Dr. Felix Genn (Bistum Münster), Präses Dr. h. c. Annette Kurschus (Evangelische Kirche von Westfalen), Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Bistum Essen), Präses Manfred Rekowski (Evangelische Kirche im Rheinland) und Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (Erzbistum Köln).
Absender:
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