PRESSEMITTEILUNG Nr. 57/2023
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Für Kirche und Banken geht es in der Krise „um Credo und Kredit“ |
Präses Latzel und Deutsche-Bank-Chef Sewing im Dialog beim Kirchentag |
Düsseldorf/Nürnberg (8. Juni 2023). Nicht nur die Weinkrüge in der Bibelgeschichte von der Hochzeit zu Kana sind leer. „Auch unsere Hoffnungskrüge sind vielfach erschöpft“, so Präses Dr. Thorsten Latzel auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg. Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Christian Sewing, gestaltete er zum Auftakt des zweiten Veranstaltungstages am Donnerstag, 8. Juni, eine Dialogbibelarbeit zu dem bekannten Text aus dem Johannesevangelium. Beide waren sich einig: Um neue Hoffnung zu schöpfen, braucht es Vertrauen in der Gesellschaft und im Glauben.
„Vertrauen ist das, worum es grundlegend und vor allem geht“, sagte Latzel bei der Veranstaltung im Deutschen Nationalmuseum. „Es geht um Credo und Kredit. Um das Vertrauen auf Gott in der Kirche. Um das Vertrauen auf die Bonität in den Banken. Um das Vertrauen aufeinander in unserer Gesellschaft.“ Derzeit gebe es aber eine Vertrauenskrise. „Als Kirche und Banken haben wir unseren Anteil daran.“ Sewing unterstrich die positiven Lehren aus den Krisen der vergangenen Jahre: „Wir haben erlebt, dass wir als Gesellschaft Dinge zum Besseren verändern können, wenn wir sie gemeinsam entschlossen angehen. Ich vertraue auf die Kraft des Zusammenhalts – darauf, dass wir als Gemeinschaft eine Menge erreichen können, wenn alle bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Das gilt gerade in unsicheren Zeiten.“
Sewing: Deutsche Firmen an der Spitze der Nachhaltigkeitsbewegung Die Pandemie, der Angriffskrieg auf die Ukraine und die Inflation hätten vor Augen geführt, „wie verletzlich unsere global vernetzte Wirtschaft sein kann“, sagte Sewing. „Und über all diesen aktuellen Herausforderungen steht die Klimakrise als langfristig größte Bedrohung, die zunehmend ihre Auswirkungen zeigt und insbesondere für die Menschen im globalen Süden katastrophale Folgen haben wird, wenn wir nicht schnell und vor allem entschieden handeln.“ Aber der CEO kann Weltuntergangs-Prophezeiungen nichts abgewinnen: „Gerade die jüngsten Krisen haben uns ja gezeigt, dass wir gemeinsam handlungsfähig sind.“ Krisen wirkten oft als Beschleuniger oder Wendepunkte. Sie seien Zeiten zum Handeln. „Ich wünsche mir für Deutschland mehr Anerkennung der Leistung und des Risikos, das andere eingehen. Wichtig ist, dass, wenn man Fehler erkennt, sie dann auch beseitigt werden.“ In den jetzigen Krisen seien ein geeinter europäischer Binnenmarkt, der Abbau von Regulierungen und mehr private Investitionen im europäischen Kapitalmarkt unerlässlich.
Latzel: Wir brauchen Menschen, die es wagen, anders zu leben Präses Latzel sieht Maria in der biblischen Geschichte als Paradebeispiel für Gottvertrauen: „Wir brauchen ein Wandlungswunder der anderen Art: vom trüben Wasser des Zweifels in einen Wein der Zuversicht. Das Wunder eines ansteckenden Vertrauens wie bei Maria.“ Wer in anderen den verborgenen Christus erkenne, könne so eine ganze Kettenreaktion des Vertrauens freisetzen. „Wir brauchen Menschen, die es wagen, anders zu leben, umzukehren, zu teilen. Selbst zum Wein für andere zu werden. Solche Menschen sind Ankerpersonen des Vertrauens in unserer Gesellschaft.“ 3142 Zeichen
Stichwort: Bibelarbeiten beim Kirchentag Die jeweils einstündigen Bibelarbeiten bilden ein Herzstück jedes Kirchentages und stehen von Donnerstag bis Samstag am Anfang des Tagesprogramms. In Nürnberg werden rund 50 Bibelarbeiten angeboten. Jeder Tag hat seinen eigenen Bibeltext. Dieser trägt als Grundton durch den Tag. Alle stehen in Beziehung zur Kirchentagslosung „Jetzt ist die Zeit“. Menschen aus unterschiedlichen Bereichen legen die Bibel aus und setzen die Texte in Beziehung zu ihren eigenen Lebenserfahrungen. 479 Zeichen Autor: Ekkehard Rüger, ekkehard.rueger@ekir.de, Telefon 0211 4562-290 Kontakt: Pressesprecher Jens Peter Iven, jens.iven@ekir.de, Telefon 0211 4562-373 |
Absender: Evangelische Kirche im Rheinland | Das Landeskirchenamt | Stabsstelle Kommunikation und Medien | verantwortlich: Pressesprecher Jens Peter Iven | Hans-Böckler-Straße 7 | 40476 Düsseldorf | Tel: 0211/4562-373 | Fax: 0211/4562-490 | Mobil: 0172/2603373 | www.ekir.de/presse |
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