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| | 5. Juli 2024 | | | SZ Ãsterreich |
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 | | Felix Haselsteiner | | | | EM-Reporter im Sport-Ressort | |
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| Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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als EM-Reporter habe ich unzählige Stunden Audiomitschnitte gesammelt, während ich einige Wochen lang mit der österreichischen Nationalmannschaft unterwegs war. Egal ob auf Pressekonferenzen oder in sogenannten Mixed Zones, wo nach Spielen im kleinen Kreis gesprochen wird: Die meiste Zeit geht es um die Vor- und Nachbesprechung von FuÃballspielen. Das ist einigermaÃen langweilig, in der Regel hangeln sich FuÃballer von Phrase zu Phrase, wenn sie Erklärungen suchen für das Geschehene oder Prognosen anstellen für das, was demnächst passieren könnte.
Insofern war es durchaus bemerkenswert, dass die finalen 30 Sekunden, die ich bei der EM 2024 von den Ãsterreichern auf Tonband mitnehmen konnte, die überzeugendsten waren. Der Stürmer Michael Gregoritsch hatte zum Abschluss eine These für die versammelte Runde aus Reportern, am âbittersten Abendâ seiner Karriere, nach dem Ausscheiden gegen die Türkei: âIch glaube, dass man gesehen hat, dass wir alle in diesem Land für eine Sache stehen können, die gut ist. Dass wir uns ganz weit entfernen sollten von rechtem Gedankengut und wissen sollten, wie wichtig es ist, dass wir alle gleich sind und für eine Sache brennen können.â Lesen Sie hier mit SZ Plus den Text zum EM-Aus mit dem Titel âOis Oaschâ.
Es war keine politische Europameisterschaft für die Ãsterreicher. Das hatte allem voran damit zu tun, dass kein noch so kreativer Spalter und Hetzer im Nationalteam von Ralf Rangnick Grund für Spaltung und Hetze fand. Die Mannschaft spielte groÃartigen FuÃball, teilweise über dem Niveau, das ihr zuzutrauen war. Letztlich wurde sie Gruppenerster mit den Kontrahenten Frankreich, Niederlande und Polen. Die Nationalmannschaft, sie war trotz des Ausscheidens im Achtelfinale die Freude eines stolzen Landes, für diese Meinung hatte selbst Herbert Kickl (FPÃ) auf seiner Facebook-Seite Platz, zwischen Grünen-Bashing und der Vision einer âFestung Ãsterreichâ frei von Asylanträgen.
Es war daher nicht die Europameisterschaft, die zu politischen Diskussionen unter Ãsterreichern führte, was an sich eine gute Sache ist, weil der FuÃball und die auch aus zahlreichen Migrationskindern bestehende Mannschaft keine politische Bedeutung bekam.
Allerdings: Es gab reichlich Ãsterreicher, die bei der Europameisterschaft politische Diskussionen führten, nicht immer in abwägendem Ton.
Da wäre das âDefend Europeâ-Plakat, das beim Spiel gegen Polen in der Kurve auftauchte oder die âAusländer rausâ-Gesänge, die in Leipzig von einigen wenigen Fans zu hören waren (und von denen sich die offizielle Fankurven-Vereinigung inzwischen klar distanzierte). Da waren aber auch Begegnungen in U-Bahnen auf dem Weg ins Stadion, in denen ich â wegen des Ausweises klar als SZ-Reporter zu erkennen â mit den Worten empfangen wurde, dass ich mich âgleich wieder schleichenâ möge. Ãsterreicher sind im Jahr 2024 politisch, egal in welchem Kontext man sie erlebt.
Wenn sich daher ein Spieler wie Gregoritsch oder ein Trainer wie Rangnick (im Live-Interview in der ZIB2) öffentlich gegen einen Rechtsruck positionieren, ist das vor allem deshalb zu begrüÃen, weil sich nach einigen Wochen auf Reisen mit Ãsterreichern vor allem eines lernen lässt: Am lautesten reden auf der öffentlichen Bühne entweder diejenigen mit dem gröÃten Bierrausch â oder diejenigen, die am wenigsten Interessantes zu sagen haben. Dass man als Protest dagegen als FuÃballer mal die Phrasen beiseitelässt, erscheint mir angemessen. | |
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| PS: In Deutschland war das Achtelfinale am Dienstag nur bei Magenta TV zu sehen. Viele Neukunden verpassten wegen einer Störung die ereignisreichen ersten Minuten. Das war nicht der einzige Stolperer. | |
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tramhapert
verschlafen, benommen, in Träume versunken
Klaus Wallendorf, Münster (Nordrhein-Westfalen)
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an oesterreich@sz.de
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Wie bewerten ausländische Fachkräfte ihre Gastländer? Dieser Frage beantwortet eine Umfrage unter 12 500 Expats in aller Welt. Ãsterreich liegt in der Gesamtschau unter 53 gelisteten Ländern auf Platz 24, Deutschland auf Platz 50. Sehr gute Ergebnisse erzielt Ãsterreich in den Kategorien âReisen & Verkehrâ (Platz 2, Deutschland: Platz 18) oder âUmwelt & Klimaâ (Platz 3, Deutschland: Platz 20). Schlecht schaut es für Ãsterreich indes in der Kategorie âlokale Freundlichkeitâ aus, hier reicht es nur für Platz 52 (und damit den vorletzten Platz vor Kuwait), Deutschland landet auf Platz 49.
Lesen Sie mehr zum Thema hier: Grantiger ist nur noch Kuwait. Kann das wirklich sein?
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Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da?
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