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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde Kleists und
des Kleist-Museums!


Herzlich willkommen zu den Kleist-Festtagen 2021! Der Oktober ist im Kleist-Museum immer ein ganz besonderer Monat: zu Ehren der Geburtstage (!) unseres Dichters steht er im Zeichen der Kleist-Festtage, die das Kleist-Museum vor über 30 Jahren erfunden hat und jetzt gemeinsam mit dem Kleist Forum und Partnern der Kleist-Stadt ausrichtet. In diesem Jahr, in dem im Leben und der Kultur noch einmal alles anders war, stellen wir uns der Frage „Alles andere als Kleist?“, und finden damit natürlich Kleist-Rezeption und -Nachfolge an ungewöhnlichen Orten, bringen Kleist-Kritik und seine Verehrer*innen zu Gehör und auf die Bühne!
 

Wir starten mit topaktuellem Theaterschaffen: Die Kleist-Festtage beginnen traditionell mit der Verleihung des Kleist-Förderpreises für Junge Dramatikerinnen und Dramatiker, den in diesem Jahr Ivana Sokola für ihr Stück „Kill Baby“ erhält (30. September im Kleist Forum).


Die Möglichkeit zu einem exklusiven Preview erhalten die Besucher*innen der Kleist-Festtage am 2. Oktober durch eine Kooperation mit dem Stadttheater Mannheim: Necati Öziris Untersuchung von Kleists Heldenbildern hat dort 2022 Premiere – extra für uns produziert ist die Szenische Lesung und das Gespräch mit der Regisseurin Sapir Heller unter dem Titel „Gott Vater Einzeltäter – Operation Kleist“, mit polnischer Simultanübersetzung.

 

Im Mittelpunkt der Festtage steht im Kleist-Museum die Wiederentdeckung eines bedeutenden Weggefährten, des anderen Heinrich! Die neue Sonderausstellung „2 x Heinrich = Zschokke + Kleist. Wiedererweckung eines Alleskönners zum 250. Geburtstag“ wird am 3. Oktober um
11 Uhr eröffnet. Gefolgt von einer Lesung aus den Werken und Briefen mit Schauspieler Heikko Deutschmann. Die Ausstellung zeigt Zschokkes Aufenthalt in Frankfurt während eines manchmal abenteuerlich anmutenden Lebensweges und sein ungewöhnlich vielseitiges Schreiben. Einen Schwerpunkt bildet die Künstler-Freundschaft zu Heinrich von Kleist, von der Zschokke 1846 meinte: „Kleist war eine der schönen Erscheinungen im Leben für mich, die man ihres Selbstes willen liebt und nie zu lieben aufhört.“


Das vielseitige Begleitprogramm umfasst u. a. eine wissenschaftliche Tagung zu Heinrich Zschokke (1777 – 1848) am 4. und 5. Oktober unter dem Arbeitstitel „Leben zwischen Kunst und Wissenschaft“ und eine Offene Werkstatt zu Ihrem „Zerbrochnen Krug vom 5. bis 8. Oktober – greifen auch Sie eine Idee aus dem Bild! Am 4. Oktober ist außerdem der bedeutende Zschokke-Biograph Holger Böning bei uns zu Gast.

 

Apropos Bild gehört es zu den schönsten Momenten in unserer Arbeit, ein neues Kleist-(Kunst-)Werk kennen zu lernen. In Vorbereitung der Sonderausstellungen durften wir Dieter Goltzsche im Atelier besuchen, der zu Zschokke und Kleist gearbeitet hat. Einen Neuzugang zur Sammlung stellt Gwyn Pietsch als „Wunderliches Ding“ vor! Und apropos der Kleist-Pflege UND der Kunst-Sammlung ist es uns eine ganz besondere Freude, dass der langjährige Direktor des Hauses und Begründer unserer Sammlung, Dr. Rudolf Loch, sich im Rahmen dieser Kleist-Festtage in das Goldene Buch der Stadt eintragen wird.

 

Der Kleist-Bewunderer Thomas Mann ist gleich zweimal Thema unseres Oktober-Programms. Nach der Lesung des selten gehörten Texts “Die vertauschten Köpfe“ (1. Oktober) mit Barbara Schnitzler zeigen wir eine vielfach ausgezeichnete Verfilmung der Novelle “Der Tod in Venedig“ (7. Oktober).

 

Noch einmal in die Kleist-Zeit geht es mit dem Filmfrühstück am 10. Oktober, 11 Uhr, mit „Pestalozzis Berg“ von Peter von Gunten. Traditionell enden die Kleist-Festtage im Kleist-Museum mit der Bürgerschaftslesung am 10. Oktober, 15 Uhr, in der St.-Gertraud-Kirche.

 

Auch nach den Festtagen lädt das Kleist-Museum Sie herzlich ein – u. a. zur Lesung des neuesten Romans von Till Sailer (15. Oktober). Und der Monat endet mit einem doppelten Blick – auf Kleist und die Kleist-Forscherin Ruth Klüger, die am 30. Oktober 90 Jahre alt geworden wäre. In Kooperation mit der Universität Potsdam laden wir an diesem Tag zu einem Workshop und einem Vortrag mit Irmela von der Lühe zu den (feministischen) Kleist-Lektüren Klügers.


Das ausführliche Programm des Monats Oktober entnehmen Sie bitte dem Anhang– und lassen sich mit, von und zu Kleist verführen!


Bleiben Sie gesund, kühn und uns gewogen. Wir freuen uns auf Sie!

 

Ihr Kleist-Museum
 

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