Knapp jeder siebte Covid-19-Patient leidet länger
                                                                                                            
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Liebe/r Leser/in,

im heutigen Newsletter berichtet das FOCUS-Wissensressort über Patienten mit Long- und Post-Covid-Syndrom, besseres Recycling von Kunststoffen, einen lebenden Virendetektor und eine effiziente Alternative zu herkömmlichen Akkus.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Helmut Broeg,
Wissen & Gesundheit

Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Knapp jeder siebte Covid-19-Patient leidet länger

Bis zu 15 Prozent der an Covid-19-Erkrankten entwickeln ein Long- oder Post-Covid-Syndrom. Das steht in einer neuen, nach eingehenden Beratungen ausgearbeiteten medizinischen „Leitlinie“ der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Auf welche Gesamtzahl an Kranken sich der Wert bezieht, wissen die Lungenärzte aber nicht genau. Die Zahl der registrierten Coronavirus-Infizierten in Deutschland beträgt aktuell rund 3,84 Millionen, davon wurden bislang 120.000 intensivmedizinisch behandelt. Doch sei das Auftreten von Langzeitbeschwerden „nicht an einen schweren Krankheitsverlauf von Covid-19 gebunden“ – es könnten also auch Menschen mit milden Symptomen länger daran laborieren, mahnte der Regensburger Facharzt Michael Pfeifer, Mitautor der Leitlinie, in einer Pressekonferenz am heutigen Mittwoch (18. August). Eine der wenigen Festlegungen, die die Leitlinie bietet: Von Long-Covid sei zu sprechen, wenn die Symptome mehr als vier Wochen nach der Infektion anhielten, ab zwölf Wochen heiße das Problem Post-Covid.  Zu den „sehr häufigen“ Langzeitbeschwerden zählt das für Ärzte gedachte Expertenpapier Fatigue (Erschöpfungszustände), Atemnot, Leistungseinschränkungen, Kopfschmerzen sowie Riech- und Schmeckstörungen. Unter anderem bei der Fatigue räumen die Ärzte ein, dass sie noch keine gezielt wirksame Therapie kennen. In zweierlei Hinsicht dämpft Klinikdirektor Pfeifer allfällige übertriebene Sorgen. Man kenne ähnliche Verläufe auch von anderen Viruserkrankungen. Und: In seiner Klinik habe er noch keinen Covid-19-Patienten in eine Rehabilitationsbehandlung wegen Long- oder Post-Covid schicken müssen, der einen vollständigen Impfschutz hatte. „Impfung schützt sowohl vor Ansteckung als auch vor einem schweren Verlauf.“

Foto: Heike Trautmann auf Unsplash

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Foto der Woche: Virendetektor

Hundeführerin Christelle Schreiber kniet neben Pokaa, dem laut ihr ersten in Frankreich eingesetzten Covid-Suchhund. Pokaa ist neben seiner normalen Ausbildung speziell auf das Coronavirus trainiert worden.

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2. Weg vom Wegwerfen

Essen to go in Plastikschalen, Lieferpakete, vollgestopft mit Verpackungsmüll, umherfliegende FFP2-Masken: Die Corona-Lockdowns haben die Müllberge weiter wachsen lassen. Doch noch immer wird in Deutschland über die Hälfte aller Kunststoffe verbrannt, statt sie einer Kreislaufwirtschaft zuzuführen. Laut der Umweltorganisation WWF gehen so jährlich 1,6 Millionen Tonnen Plastik im Wert von 3,8 Milliarden Euro in Flammen auf. Im Gegenzug werden rund 90 Prozent der Verpackungen aus Neukunststoff gefertigt. In einer Studie haben der WWF und die Denkfabrik Systemiq nun untersucht, wie eine Kreislaufwirtschaft funktionieren kann. Demnach könnte Deutschland bis 2040 rund 20 Millionen Tonnen Kunststoff und 68 Millionen Tonnen Treibhausgase einsparen, wenn es endlich ein Kreislaufsystem für Plastikmüll etablieren würde. Unabdinglich dafür seien weniger, aber bessere Verpackungen, innovative Mehrwegsysteme und recyclingfähigere Designs. „Aus Joghurtbechern und Shampooflaschen müssen wieder Verpackungen werden, keine Autositze oder Fußmatten. Dafür muss die Recyclingfähigkeit der Verpackungen schon beim Design bedacht werden“, kommentiert Laura Griestop, Expertin für Kunststoffe und Verpackungen beim WWF.

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3. Rekordverdächtige Batterie

Forschende am Helmholtz-Institut Ulm haben eine neuartige, leistungsfähige Lithium-Metall-Batterie entwickelt. Sie besitzt eine nickelreiche Kathode und hat mit 560 Wattstunden pro Kilogramm eine höhere Energiedichte als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus. Auch nach über 1000 Ladezyklen liegt ihre Speicherkapazität noch bei 88 Prozent. Dabei ist der neue Akku erstaunlich stabil und zugleich sicherer als Lithium-Ionen-Batterien. Mit den neuen Stromspeichern ausgestattete E-Fahrzeuge wären deutlich leichter als bisherige und könnten die Mobilitätswende schneller voranbringen.

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