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Bankenbrief

Wichtiges vom 5. Juli 2024

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Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • Regierung einigt sich auf Haushalt und Wachstumspaket
  • Neuer britischer Premier will die Wirtschaft ankurbeln
  • Nordea muss wegen Geldwäsche-Verstößen vor Gericht 
  • Deutsche Wirtschaft begrüßt Haushaltseinigung – mit Einschränkungen 
  THEMA DES TAGES  

Koalition einigt sich auf Haushalt und Wachstumspaket

Nach monatelangen Verhandlungen haben die Spitzen der Ampelkoalition einen Durchbruch beim Bundeshaushalt 2025 erzielt und ein Wachstumspaket für Deutschland beschlossen. Kanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner stellten heute die Beschlüsse vor. Im kommenden Jahr will der Bund 44 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen und mit dieser Kreditaufnahme bei einem Haushalts-Gesamtvolumen von 481 Milliarden Euro die Vorgaben der Schuldenbremse einhalten, wie Lindner sagte. Die Investitionsausgaben sollen mit 57 Milliarden Euro ein neues Rekordniveau erreichen. Die Bürgerinnen und Bürger sollen 2025 und 2026 in einem Volumen von 23 Milliarden Euro entlastet werden.

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Entlastungspaket für die Wirtschaft

Das Entlastungspaket für die Wirtschaft soll im nächsten Jahr zu einem zusätzlichen Wachstum von mehr als einem halben Prozent führen, das seien 26 Milliarden Euro zusätzliche Wirtschaftsleistung, hieß es. Vorgesehen sind unter anderem Anreize für mehr Beschäftigung, Bürokratieabbau und beschleunigte Abschreibungen. Wirtschaftspolitisch habe die Ampelregierung heute zwei Schritte nach vorn gemacht, kommentierte Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, die Einigung. "Angesichts der enormen Herausforderungen, vor denen der Wirtschafts- und Investitionsstandort Deutschland steht, ist das Wachstumspaket ein Aufschlag für die Verbesserung der längerfristigen Wachstumsbedingungen." Das Aufgabenbuch dürfe jetzt insbesondere mit Blick auf eine dauerhafte Verbesserung der Investitionsbedingungen, die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie den weiteren Abbau von bürokratischen Lasten aber nicht zugeklappt werden. (Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler)

[spiegel.de]
[mdr.de]
[stern.de]
[bankenverband.de]
  MELDUNGEN DES TAGES  

Neuer britischer Premier Starmer will die Wirtschaft ankurbeln

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Nach dem haushohen Sieg seiner Labour- Partei bei der Parlamentswahl in Großbritannien strebt der heute ernannte Premierminister Keir Starmer (Foto) einen grundlegenden Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft an. Der 61-jährige Jurist versprach einen Neustart für das Land. "Der Wandel beginnt jetzt", rief Starmer in London jubelnden Anhängern zu. Die Reaktionen am Londoner Aktienmarkt und im Devisenhandel fielen positiv aus. Der FTSE 100 gewann im Handelsverlauf 0,5 Prozent, wobei vor allem Bauunternehmen profitierten. Das Pfund notierte mit 1,2781 Dollar auf dem höchsten Stand seit dreieinhalb Wochen. Die britischen Sozialdemokraten werden mit einer überwältigenden Mehrheit ins Abgeordnetenhaus einziehen und beenden damit eine 14-jährige Periode konservativer Regierungen. (Foto: picture alliance/dpa/PA Wire/Jeff Moore)

Nordea muss wegen Geldwäsche-Vorwürfen vor Gericht 

Die Großbank Nordea wird in Dänemark gerichtlich belangt. Wie die dänische Sondereinheit für schwere Kriminalität (NSK) heute mitteilte, wird nach jahrelangen Ermittlungen Anklage gegen das Institut wegen umfassender Verstöße gegen das Geldwäschegesetz im Zeitraum von 2012 bis 2015 erhoben. Dem Geldhaus wird unter anderem vorgeworfen, Transaktionen 
russischer Kunden nicht ausreichend geprüft zu haben. Insgesamt gehe es um Zahlungen in Höhe von gut 26 Milliarden Kronen (3,5 Milliarden Euro). "Wir sind verärgert darüber, dass der Fall vor Gericht kommt", erklärte Nordea. Es handle sich um einen alten Fall, der nun teilweise auf Grundlage späterer Gesetze bewertet werde. (Foto: picture alliance/dpa/Steffen Trumpf)

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Mehrere Banken an deutscher HSBC-Vermögensverwaltung interessiert

Mehrere Finanzinstitute, darunter BNP Paribas, UBS und Julius Bär, sollen nach Medienberichten ein Auge auf das deutsche Vermögensverwaltungsgeschäft für Privatkunden der britischen Großbank HSBC geworfen haben. Den Informationen zufolge lotet HSBC derzeit die Optionen aus, eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen. Das Geschäft werde mit 300 bis 600 Millionen Euro bewertet, das verwaltete Vermögen liege bei etwa 26 Milliarden Euro. Ein HSBC-Sprecher erklärte, dass sowohl das deutsche Vermögensverwaltungs- als auch das Fondsverwaltungs- und Depotbankgeschäft auf dem Prüfstand stehe.

Axa und BNP prüfen Zusammenschluss im Fondsmanagement

Die französische Axa erwägt Medieninformationen zufolge, ihre Vermögensverwaltungssparte mit der von BNP Paribas zu vereinen. Die Gespräche zwischen beiden Seiten konzentrierten sich auf die Gründung eines Joint Ventures, hieß es. Mit einem verwalteten Vermögen von rund 1,4 Billionen Euro würde das Gemeinschaftsunternehmen zu den größten Playern in Europa zählen.

Industrieproduktion sinkt kräftig

Die Produktion der deutschen Industrie ist überraschend gefallen. Im Mai sank die Gesamtherstellung im Vergleich zum Vormonat um 2,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Es ist der deutlichste Rückgang seit Ende 2022. Analysten hatten im Schnitt einen leichten Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. Zum Vorjahresmonat fiel die Produktion um 6,7 Prozent. "Das deutliche Minus der Industrieproduktion macht noch einmal klar, dass eine schnelle und deutliche Konjunkturerholung weit und breit nicht in Sicht ist", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

  KÖPFE DES TAGES  
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Deutsche Wirtschaft begrüßt die Einigung auf Haushalt  – mit Einschränkungen

Arbeitgeber-Chef Rainer Dulger (Foto, links) erklärte zu den heutigen Beschlüssen der Koaltionsspitzen: "Wir begrüßen das Lebenszeichen der Koalition und das Bemühen um die Verbesserung des Wirtschaftsstandortes", sagt der Präsident des BDA – Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. "Ohne die Schuldenbremse hätte es keine Reformbemühungen gegeben." Auch Dirk Jandura (Foto, rechts), Präsident des BGA – Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, bewertete die Einigung auf einen verfassungsgemäßen Bundeshaushalt ausdrücklich positiv. Dass die Einhaltung der Schuldenbremse bestätigt wurde, sei notwendig. Die Wachstumsinitiative bezeichnete er als gut, "aber noch nicht gut genug, um aus der Krise zu kommen". Für den mittelständisch geprägten Handel seien die geplanten Infrastrukturausgaben wichtig. Die Entlastungen müssten angesichts der strukturellen wirtschaftlichen Krise aber deutlich höher ausfallen. (Foto links: picture alliance/dpa/Sven Hoppe; Foto rechts: picture alliance/dpa/BGA/Kamil Janus)

Hoffmann wird neuer Deutschland-Chef von Julius Bär

Bei der Schweizer Großbank Julius Bär wird Heiko Schlag die Spitze des Deutschland-Geschäfts verlassen. Nachfolger soll in sechs Monaten Axel Hoffmann werden, der von HSBC kommt, wie aus Medienberichten hervorgeht. Hoffmann war bei der HSBC Deutschland bislang Leiter des Private Banking. Schlag führte das Geschäft der Schweizer Bank in Deutschland seit 2012. Sein Vertrag läuft im Januar 2025 aus.

Handswerkspräsident Dittrich warnt vor Erfolgen extremistischer Parteien

Handwerkspräsident Jörg Dittrich sieht die Wahlerfolge extremistischer Parteien bedenklich. "Das Spiel mit den Ängsten einer Gesellschaft ist aus Sicht der Wirtschaft und der Betriebe äußerst gefährlich, denn bisher haben wir unseren Wohlstand auf der Grundlage von Kompromissen erarbeitet", sagte er in einem Interview. "Wenn jedoch Ressentiments geschürt und rückwärtsgewandte Themen in den Vordergrund gestellt werden, sollten wir besorgt sein. Als Exportnation leben wir von Weltoffenheit, und das betrifft nicht nur die notwendige Zuwanderung in Ostdeutschland, sondern auch den Wert eines starken Euro, der uns Wohlstand gebracht hat."

Fragezeichen
  SCHON GEWUSST?  

Herausforderungen der Startup-Finanzierung. Junge Unternehmen, die ein hohes Umsatzwachstum anstreben und innovative Technologien oder Geschäftsmodelle aufweisen, benötigen für ihre Entwicklungsphasen ein entsprechendes Umfeld und unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten.
In der neuen Folge des Podcasts "Bankgeheimnis" spricht der Bankenverband mit Sebastian Pollok, Vorstandsmitglied des Startup-Verbandes, über die Finanzierung von Startups. Vor welchen Herausforderungen stehen Startups aktuell in Deutschland, und wie blicken die Unternehmen auf den Wirtschaftsstandort? Wie kommen junge Unternehmen an geeignete Finanzierungsmöglichkeiten? Und welche politischen Rahmenbedingungen sind nötig, um Startups in Deutschland zu unterstützen? Das Gespräch hören Sie hier:

[bankenverband.de]
[open.spotify.com]
  POSTS DES TAGES  

ECB

The geopolitical landscape is uncertain. What do war and conflict mean for the economy and inflation? Our co-host Paul Gordon and @kielinstitute President Moritz Schularick discuss this topic at the #ECBForum on Central Banking. Listen to #TheECBPodcast https://pod.link/ecbpodcast/episode/9049e28181e87470fa91d4e59f222255.

 

Bankenverband

Können Projekte für die #Energiewende mit so hohem Kapitalbedarf und teils schwer kalkulierbaren Risiken überhaupt finanziert werden? Klar ist: Die hohen Kosten lassen sich – im Rahmen der Wirtschaftlichkeit – nur mit privatem Kapital stemmen. In ihrem Gastbeitrag erläutert Miye Kohlhase, Mitglied der Geschäftsleitung des Bankenverband, die zentrale Rolle, die Banken bei der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft spielen. Mehr Details dazu, wie privates Kapital zur Finanzierung der Energiewende beitragen kann, gibt es hier im vollständigen Artikel: https://lnkd.in/emb5UA_g.

  Was an den nächsten Tagen wichtig wird  

Am Samstag stehen in der Fußball-Europameisterschaft die Viertelfinal-Begegnungen zwischen England und der Schweiz in Düsseldorf sowie den Niederlanden und der Türkei in Berlin an. – In Frankreich fällt am Sonntag die Entscheidung in der zweiten Runde der vorgezogenen Parlamentsneuwahlen. – Der Verband der Sparda-Banken veranstaltet am Montag seine Jahres-Pressekonferenz in Frankfurt – Das Statistische Bundesamt nennt die Handelsbilanzzahlen Deutschlands für Mai. – Der Sentix-Index für das Investorenvertrauen wird für den Monat Juli veröffentlicht. Er soll Aufschlüsse über die Konjunkturentwicklung im Euroraum geben. – Aus den USA kommen Zahlen zu den Konsumentenkrediten im Mai.

  NACHSCHLAG  

Worauf ist bei Cheffing im Unternehmen zu achten

Beim Cheffing nehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst und subtil Einfluss auf die Entscheidungen ihrer Vorgesetzten – sie versuchen, von unten zu führen. Dies kann sich positiv, aber auch negativ auf das Unternehmen auswirken. Dabei spielen die Intentionen der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle, erklärt Organisationsforscher und Unternehmensberater Stefan Klaußner. Wenn es dem Unternehmen diene, könne dies durchaus positiv sein. Anders sieht es laut seiner Expertise aus, wenn Mitarbeitende versuchen, die Führung indirekt selbst zu übernehmen, aber nicht das Wohl des Unternehmens im Blick haben. Wie man Cheffing erkennt und als Führungskraft darauf reagieren sollte, lesen Sie hier: