die Vorhersage klang vielversprechend, das Regenradar zeigte morgens ein dunkelblaues Band mit Kurs auf Hamburg, ich hatte die Polster reingeholt und mich schon (merkwürdig genug) richtig darauf gefreut: Regen, endlich. Immerhin ein paar Liter pro Quadratmeter sollten fallen. Doch dann kam: nichts. Es tröpfelte nur, der Boden ist weiter staubtrocken, die ersten Rasensprenger laufen und ich bin kurz davor, einen Regentanz aufzuführen. In Norddeutschland, im April. Geht's noch? Am Abend fiel zwar doch noch etwas Nass vom Himmel. Doch seit Ende Januar gab es in Hamburg fast keinen Niederschlag, gerade mal 15 Millimeter (etwa ein Eimer pro Quadratmeter) regnete es, normal wären 130 Millimeter, also fast eine Badewanne Wasser pro Quadratmeter (für Wetternerds: Hier werden solche Daten anschaulich aufbereitet). In den nächsten Tagen könnte es laut Deutschem Wetterdienst zwar kleinere Schauer geben, aber vor allem wird es sommerlich warm: 22 Grad werden für die Wochenmitte prognostiziert. Die gute Nachricht: Weil es im vergangenen Jahr so viel geschüttet hat, sind Trinkwasservorräte und tiefere Bodenschichten ausreichend gefüllt. Einen schönen Wochenstart wünscht Mathis Neuburger Stv. Chefredakteur mathis.neuburger@mopo.de | |
⚓ Hamburg und der Norden 🛳 | |
1. Flüchtlings-Streit in Hamburg: Wie unsozial sind die Reichen? | |
Mithilfe einer 120 Jahre alten Klausel kann ein besonders betuchtes Wohngebiet in den Elbvororten der Stadt Hamburg verbieten, auf ihrem eigenen Grund und Boden eine (kleine) Flüchtlingsunterkunft zu errichten – der Fall des Villenviertels Hochkamp in den Elbvororten reiht sich ein in eine Kette von Reichen-Protesten gegen „Zumutungen“, die weniger privilegierte Nachbarschaften hinnehmen müssen. Ist das gerecht? Ein Anwohner wirbt – anonym – um Verständnis. Eine andere Anwohnerin ist heilfroh, dass man die Flüchtlinge hier einfach abwehren kann, woanders könnten diese sich „besser einfügen“. Wie sich einige der wohlhabendsten Hamburger aus der Verantwortung stehlen, wenn es um die Unterbringung von Asylbewerbern geht, beschreibt meine Kollegin Stephanie Lamprecht. | |
2. Blutiger Streit in Disco bei Hamburg: Junger Mann tot – Großeinsatz und Fahndung | |
Es sollte eine fröhliche Partynacht werden, doch am Ende gab es einen Toten und mehrere Verletzte: Ein Streit in der Disco „Fun Parc“ in Trittau östlich von Hamburg ist frühen Sonntagmorgen eskaliert, plötzlich brach ein junger Mann tödlich verletzt zusammen. Um die aufgebrachte Menschenmenge in Schach zu halten, rückte die Polizei mit einem Großaufgebot und Maschinenpistolen an. | |
3. Köfte, Crack und krumme Geschäfte: Um 6 Uhr wird das Elend am Steindamm weggefegt | |
Der Steindamm am Hauptbahnhof – eine 800 Meter lange Straße mit zweifelhaftem Ruf. Ein Ort der Gegensätze: Für die einen der ehrliche Großstadt-Kontrast zu den rausgeputzten Flaniermeilen rund um die Mönckebergstraße. Für die anderen schmuddelig bis gefährlich. Für CDU-Chef Dennis Thering gar eine „No-go-Area“ für Frauen. Aber ist es dort wirklich so schlimm? Ein Ortsbesuch. | |
4. So schick wird jetzt der Harburger Binnenhafen – gute Nachricht auch für Autofahrer | |
Am Wasser sitzen, mit Blick auf Boote und historische Kräne: Das ist im Harburger Binnenhafen trotz der vielen Wasserflächen gar nicht einfach, denn es fehlt an Sitzplätzen und auch an Möglichkeiten, das Auto abzustellen. Aber das wird sich nun ändern, die Bauarbeiten dafür beginnen am Mittwoch. Und ganz in der Nähe entsteht auch noch eine Flaniermeile. | |
5. 47 tote Wohnungslose: Was bringen Blumen und Kerzen am Straßenrand? | |
Die Stadt will wissen, wie hoch die Mieten aktuell sind und hat dafür per Zufallsprinzip 27.000 Mieter und Mieterinnen und 11.000 Vermieter und Vermieterinnen ausgewählt. Sie bekommen jetzt Post. Wichtig: Antworten ist Pflicht, sonst droht ein Bußgeld. | |
6. Fast sicher: Diese beiden Leihspieler haben beim HSV schon ausgespielt | |
Auf welche Spieler der HSV in der kommenden Saison setzen wird, hängt in vielen Fällen auch von der Frage ab, in welcher Liga die Hamburger dann unterwegs sein werden. Bei zwei Profis steht unabhängig davon jetzt schon die Zukunft so gut wie fest. Beide werden den HSV am Saisonende verlassen. Um wen es sich handelt, lesen Sie hier. | |
7. Nächster Bundesliga-Klub zeigt Interesse: St. Paulis Trainer weckt Begehrlichkeiten | |
Nach dem 2:1-Sieg in Kiel hat der FC St. Pauli beste Aussichten, auch in der kommenden Saison in der Bundesliga zu spielen. Das ist natürlich auch ein Verdienst von Trainer Alexander Blessin. Der hatte keine einfache Aufgabe angetreten als Nachfolger von Aufstiegs-Coach Fabian Hürzeler. Kaum verwunderlich ist, dass auch die Konkurrenz den St. Pauli-Trainer im Auge hat. Nach den Gerüchten um ein Interesse von RB Leipzig gibt es nun einen weiteren Bundesliga-Klub, bei dem der Trainer der Kiezkicker auf der Liste für den Sommer stehen soll. | |
🇩🇪 Deutschland und die Welt 🌍 | |
8. Merz provoziert, Jusos blockieren: Schwarz-Rot hat den ersten Ärger | |
9. Seltenes Phänomen: Stadt an der Nordsee wird zum „Whale Watching“-Hotspot | |
🎸 Kultur und Stadtleben 🎬 | |
10. „Unfug und Revolte“: Jetzt steht der Termin fürs Schanzenfest | |
In den 2000er Jahren war das Schanzenfest Garant für eine fröhliche Party mit anschließender Straßenschlacht. Zuletzt blieb es eher gesittet, was ja auch eine schöne Entwicklung ist. Auch in diesem Jahr laden linke Gruppen zum antikapitalistischen Freudenfest, jetzt steht der Termin. | |
Kultur-Tipp für Montag: Bei diesem Film hatten Frauen das Sagen | |
Ihr letzter Besuch in Hamburg war geprägt von Freizügigkeit. Lediglich in rote Lackstiefel gekleidet, gab Antje Nikola Mönning (48) eine „Nackt“-Lesung im Folter-Verlies des SM-Clubs „Club de Sade“ auf dem Kiez. Als „Schwester Jenny“ wurde die Schauspielerin in der TV-Serie „Um Himmels Willen“ bekannt, als „Nackt-Nonne“ sorgte sie bundesweit für Schlagzeilen. Nun kommt Antje Nikola Mönning mit ihrem neuen Film „Überall gibt es ein Hausen“ wieder in die Stadt. Worum es geht – und warum nur Frauen bei der Produktion das Sagen hatten, lesen Sie hier. 3001-Kino: 14.4., 19 Uhr; 102 Minuten, ab 16 Jahren, 3001-kino.de Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der aktuellen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voll mit Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker. | | |