Sogenanntes „Superfood“ komme oft mit übertriebenen Werbeversprechungen in den Handel und habe so weite Transportwege hinter sich, dass sein Kauf aus Umweltschutzsicht nicht zu empfehlen sei. Heimische Produkte, die ein ähnliches Nährstoffprofil aufweisen, seien jedenfalls vorhanden, betont das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) anlässlich der „Grünen Woche“ in Berlin (20. bis 29. Januar). Ausdrücklich warnt die Behörde davor, krankheitsbezogenen Aussagen zu glauben. Die Behauptung, dass ein Nahrungsmittel Gelenkschmerzen oder Sodbrennen lindere, sei nicht belegt und eigentlich verboten, so das BVL.
Eine kleine Austauschliste haben die amtlichen Verbraucherschützer auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Sie empfehlen, chinesische Gojibeeren durch Schwarze Johannisbeeren zu ersetzen, der brasilianischen Acaibeere die Heidelbeere vorzuziehen, anstelle von Quinoa aus Lateinamerika zur Hirse und anstelle von Chiasamen zu Leinsamen (unser Bild) zu greifen.
Am überraschendsten erscheint der Rat, man sollte auf Avocados verzichten und besser Walnüsse essen. Die Vergleichswerte je 100 Gramm laut BVL: Avocados enthalten 17 Gramm ungesättigte Fettsäuren und 487 Milligramm Kalium, Walnüsse 58 Gramm ungesättigte Fettsäuren und 544 Gramm Kalium. Aus der Ökoperspektive sollten die Konsumenten aber europäische Nüsse bevorzugen. Häufig kommen selbst Walnüsse aus Überseestaaten.
Kurt-Martin Mayer Wissen & Gesundheit |