Kommt die Helmpflicht für E-Scooter?
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Stimme
des Westens

Eva Quadbeck

18. Mai 2019

Liebe Frau Do,

im Berliner Regierungsviertel gibt es für die Strecken zwischen Redaktion und Ministerien, Parteizentralen und Kanzleramt nichts Praktischeres als ein Fahrrad. Zugegeben: An einen Helm konnte ich mich noch nicht so richtig gewöhnen. Als ich einmal so unbehelmt zu einem Interview mit dem Verkehrsminister geradelt bin, hat mich Andreas Scheuer prompt bei der Ankunft gesehen und mir ins Gewissen geredet, ich müsse einen Kopfschutz tragen. Eine Helmpflicht will er aber nicht einführen. Diese Debatte könnte nun neu an Fahrt aufnehmen – mit dem E-Scooter. Die Elektro-Tretroller, für die der Bundesrat am Freitag grünes Licht gegeben hat, dürfen bis zu 20 Kilometer schnell fahren und erstaunlicherweise braucht man zwar eine Versicherung, aber keinen Helm. Dabei zeigen die Erfahrungen in anderen Ländern, dass es gerade bei der Einführung der E-Scooter zu vielen Unfällen kommt. Attraktiv finde ich die kleinen Flitzer dennoch und bin in Versuchung, meinem Fahrrad untreu zu werden. Was Sie wissen müssen, wenn Sie eine Anschaffung erwägen, lesen Sie hier.

Bei dem Thema Müdigkeit habe ich ein Bild vor Augen: Die Gesichter von Teenagern am Frühstückstisch wochentags um 7 Uhr. Müdigkeit hat aber noch eine ganz andere Dimension: Folgt man Künstlern unserer Zeit, dann kann sie auch eine Protesthaltung zum Ausdruck bringen. Demnach ist Schläfrigkeit eine Gegenbewegung zu Effizienzgebot, Leistungsdenken, Arbeitsverdichtung und Allgegenwärtigkeit in den sozialen Medien. Mein Kollege Philipp Holstein schreibt so spannend über das Phänomen, dass beim Lesen des Textes der Geist wach wird. Testen Sie es.

Schlafbedarf hin oder her: Halb Europa wird am Samstagabend jedenfalls keine Müdigkeit aufkommen lassen, wenn der ESC aus Israel in die Wohnzimmer auf dem ganzen Kontinent übertragen wird. Noch wichtiger als die Frage, wer den Wettbewerb um den besten Song gewinnt, ist die Sicherheit. Kein anderes Land hat so viel Routine darin wie Israel, Weltoffenheit und strengsten Schutz vor Anschlägen zu verbinden. Nach dem schlimmsten Gewaltausbruch zwischen Israelis und Palästinensern seit fünf Jahren gerade erst in der vergangenen Woche kann man sich nur ein friedliches und lebensfrohes Fest der Musik wünschen. Unser Team von RP Online bleibt für Sie wach, bis die Entscheidung im Song Contest gefallen ist. Marc Latsch ist in Tel Aviv vor Ort und hat schon einmal ausgelotet, wen die Buchmacher als Favoriten handeln.

Viel Freude bei der Lektüre

Ihre

Eva Quadbeck

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