Viele Unternehmen haben sich in der Krise gesundgeschrumpft und sich somit in eine exzellente Ausgangslage für den nächsten konjunkturellen Aufschwung gebracht. Vor allem unsere US-IT-Giganten lieferten starke Zahlen. Und wenn jetzt noch die Inflationsdaten mitspielen, erhöht sich der Spielraum von Jerome Powell und seinen Währungshütern, die zuletzt sehr straffe Geldpolitik wieder zu lockern – vielleicht sogar auch die ersten Zinssenkungen in Aussicht zu stellen. US-Verbraucherpreise sinken stärker als erwartet Zumindest stimmen schonmal die gestrigen US-Verbraucherpreise zuversichtlich. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise im April in den USA um 4,9% nach 5,0% im März. Dies ist der niedrigste Stand seit April 2021. Die Konsensschätzungen gingen im Vorfeld von einem erneuten Anstieg um 5,0% aus. Die Kernrate stieg auf Monatsbasis wie erwartet erneut um 0,40% und auf Jahresbasis um 5,5% nach 5,6% im Vormonat. Die Prognose der Ökonomen lag ebenfalls bei 5,5%. Im Monat zuvor lag der Wert noch bei 5,6%. In Deutschland sind die Verbraucherpreise im April wie von Analysten erwartet auf Jahresbasis um 7,2% gestiegen nach 7,4% im März. Damit ist auch hierzulande die Inflation den zweiten Monat in Folge rückläufig. Notenbankchef Jerome Powell tritt verbal auf die Euphoriebremse Während der Markt bereits in diesem Jahr ab September drei Zinssenkungen einpreist, trat Notenbankchef Jerome Powell dagegen nach der jüngsten Notenbanksitzung auf die Euphoriebremse. Mit Blick auf künftige Zinserhöhungen will sich Powell nicht festlegen und „datenabhängig“ und „von Meeting zu Meeting“ entscheiden, ob weitere Anhebungen notwendig sind. Die Formulierung, dass „eine gewisse zusätzliche Straffung“ der Geldpolitik angebracht sein dürfte, wurde aus dem Statement zum Zinsentscheid gestrichen. Damit lässt sich die Fed im Grunde genommen alle Optionen offen. Ziel sei es, den Leitzins weit genug anzuheben und dann auf dem erreichten Niveau zu halten, um die Inflation wieder auf 2% zu senken. Man sei von diesem notwendigen Zinsniveau „nicht weit entfernt“ und habe es möglicherweise sogar schon erreicht, so Powell. Zinssenkungen erwartet Powell nicht! Nur für den Fall, dass die Inflation schneller sinkt als man das erwarte, könnte sich an dem „Nein“ zu Zinssenkungen etwas ändern, deutete Powell zumindest an. Damit gibt es eine erhebliche Diskrepanz zwischen der Rhetorik der Notenbank und dem Anleihemarkt. Daher wird es in den kommenden Monaten besonders spannend werden, wie die Konjunktur- und Inflationsdaten ausfallen werden. Beste Grüße und einen schönen Donnerstag! 🙋♂️ Euer/Ihr Cliff Michel Chefanalyst Das 100%-Depot |