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PRESSEMITTEILUNG Nr. 132/2022

Kongo: „Die Weltgemeinschaft
unternimmt nichts“
Kirchen und Mission geben 50.000 Euro Soforthilfe für Binnenflüchtlinge
Goma/Wuppertal (22. November 2022). Mit 50.000 Euro unterstützen die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Vereinte Evangelische Mission (VEM) die Gemeinschaft baptistischer Kirchen in Zentralafrika (CBCA) bei ihrer Hilfe für die Binnenvertriebenen im Osten der Demokratischen Republik Kongo.

Deutsche und internationale Medien sowie die CBCA berichten übereinstimmend, dass die kongolesische Rebellengruppe M23 (Mouvement 23, Bewegung des 23. März) bereits im vergangenen Sommer weite Gebiete im Dreiländereck zu Ruanda und Uganda im Kampf gegen kongolesische Regierungstruppen erobert hat. Viele Menschen flohen vor den Unruhen nach Kanyaruchinya am Fuß des Vulkans Nyiragongo. Seit Ende Juni ließen sich dort mehr als 20.000 Personen rund um eine große Schule mit Fußballplatz nieder und lebten in Zelten aus Planen und Eukalyptuszweigen. Nach schweren Zusammenstößen, die das Zentrum von Rutshuru zerstörten, kamen dann im Oktober mehr als 38.000 weitere Personen in das provisorische Flüchtlingslager nach Kanyaruchinya. Eine Mutter, die sich mit ihren zehn Kindern auf der Flucht befindet, berichtet: „Wir müssen die Nächte im Freien verbringen und ich fürchte um das Leben meiner Kinder.“

Massenflucht nach erneuter Bedrohung
Nach neuerlichem Artilleriefeuer in der Nähe von Kanyaruchinya mussten die seit Monaten in Angst lebenden Menschen Mitte November wiederum fliehen. Frauen und Kinder im Kampfgebiet packten das Nötigste zusammen und rannten bergabwärts in Richtung Goma. Dabei verläuft die Frontlinie zwischen Regierungsarmee und M23-Rebellen nur rund zehn Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt. Die Rebellen rücken weiter vor und haben angekündigt, Goma – wie schon einmal im November 2012 – erneut zu erobern.

Nahrungsmittel, Trinkwasser und Schutz vor Vergewaltigung
Die Hilfe der Gemeinschaft baptistischer Kirchen in Zentralafrika (CBCA) konzentriert sich auf die Versorgung der Fliehenden mit Grundnahrungsmitteln und Trinkwasser, die Bereitstellung von Notunterkünften und medizinische Versorgung. Vertriebene Mädchen und Frauen sollen vor Vergewaltigung geschützt werden. Psychologische Betreuung und psychosoziale Begleitung gelten vor allem den Kindern.

Kongolesischer Pfarrer klagt: „Die Weltgemeinschaft unternimmt nichts“
Pfarrer Robert Byamungu von der kongolesischen Baptistenkirche bezichtigt unter anderem die Nachbarstaaten der Demokratischen Republik Kongo, Rebellengruppen wie M23 aus eigenem Interesse mit modernen Waffen auszustatten. Bei einem Besuch am VEM-Sitz in Wuppertal sagte er jetzt: „Diese Staaten brauchen den Krieg in Ostkongo als Ablenkung, um ihre Geschäfte in Ruhe weiterzuführen und unsere natürlichen Ressourcen wie Coltan und Gold außer Landes zu bringen. Und die Weltgemeinschaft sieht zu und unternimmt nichts! Leider erinnert diese Situation an die vielen Fälle, in denen seit 1998 Kongolesinnen und Kongolesen aufgrund wiederkehrender Angriffe und Gräueltaten gezwungen waren, ihre Häuser zu verlassen. Tausende Menschen haben seither ihr Leben verloren, ohne dass jemand dafür verantwortlich gemacht werden kann.“

Einzig die Kirchen sorgen für etwas Stabilität
Die Leidtragenden dieser Politik sind nach Aussage des kongolesischen Theologen die Bewohnerinnen und Bewohner dieser rohstoffreichen Region, um die der Staat sich de facto nicht kümmere und in der einzig die Kirchen vor Ort für etwas Stabilität sorgten. Pfarrer Robert Byamungu, der sich momentan in Deutschland aufhält, bittet deshalb um Unterstützung: „Beten Sie für uns! Setzen Sie sich auf allen politischen Ebenen gegen das Vergessen des Konflikts in der Demokratischen Republik Kongo ein. Helfen Sie den Menschen, die auf der Flucht sind, sie brauchen Wasser und Nahrung.“

Spendenkonto:
Vereinte Evangelische Mission
KD-Bank eG
IBAN DE45 3506 0190 0009 0909 08
Stichwort: Menschen in Kongo auf der Flucht
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Stichwort: Vereinte Evangelische Mission (VEM)
Zu den aktuell 39 Mitgliedern der internationalen VEM-Gemeinschaft gehören protestantische Kirchen in Afrika (15 Mitgliedskirchen), Asien (17 Mitgliedskirchen) und Deutschland sowie die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.
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Autorin: Dr. Martina Pauly, Pressesprecherin der VEM, Telefon 0202 89004-135
Kontakt: Pressesprecher Jens Peter Iven, jens.iven@ekir.de, Telefon 0211 4562-373

 

 

 

 

Absender:
Evangelische Kirche im Rheinland | Das Landeskirchenamt | Stabsstelle Kommunikation und Medien | verantwortlich: Pressesprecher Jens Peter Iven | Hans-Böckler-Straße 7 | 40476 Düsseldorf | Tel: 0211/4562-373 | Fax: 0211/4562-490 | Mobil: 0172/2603373 | www.ekir.de/presse
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