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Liebe/r Leser/in,

bevor am Sonntag das letzte Tor geschossen ist, stehen ­einige EM-Sieger bereits fest: Julian Nagelsmann zum Beispiel, der Deutschland die Freude am Fußball zurückgebracht hat. Ein anderer Gewinner ist zweifellos Lamine Yamal, der spanische Teenager, der seine Mannschaft ins Finale geschossen hat. Nun liegt es mir fern, Ihnen die Laune zu verderben, aber nach dem Fußballfest holt uns die Realität wieder ein. Einiges, was im Euro-Trubel als Erfolg durchging, hält dem Wirklichkeitstest nicht stand. 

Beispiel Finanzen:
Schön für die Ampelpolitiker, dass sie sich einen Haushalt zusammengedengelt haben. Macht, Mandat und finanzielles Auskommen sind damit gesichert, aber reicht das für das Land? Eher nicht. Von einem Sparhaushalt zu sprechen ist ein schlechter Witz, wenn Milliarden neuer Schulden aufgenommen werden (und dabei auch noch ausgerechnet die Verteidigung zu kurz kommt). Beim Volk ist die Ampel eh unten durch: Die Zustimmung sackte auf ein neues Allzeittief. Fast 40 Prozent der Bundesbürger geben der Bundesregierung die Schulnoten 5 oder 6. Sehr viel bitterer kann es nicht werden. 

Beispiel Wahlen:
Die viel beschworene Gefahr eines Rechtsrucks in Europa sei gebannt, jubelt der sich fortschrittlich dünkende Teil der politischen Klasse nach den Wahlen in Großbritannien und Frankreich. „Die linke Mitte kämpft und gewinnt gegen die Populisten“, frohlockte ein SPD-Minister. Tatsache ist: Das Herz der Wähler in beiden Ländern schlägt tendenziell rechts, gemessen an den nackten Stimmen, die Siege der Linken sind dem Mehrheitswahlrecht geschuldet. Das verhilft Keir Starmer zum Labour-Comeback in Downing Street 10, nur deshalb schafft es Marine Le Pen in Frankreich nicht über den dritten Platz hinaus. 

Beispiel Ukraine:
Alles Reden der Putin-Versteher von rechts wie links außen, man müsse mit dem Mann im Kreml nur ernsthaft sprechen, dann sei das Blutvergießen zu beenden, hat sich diese Woche einmal mehr als bestenfalls naiv oder genauer als zynisch erwiesen. Der russische Aggressor hat mit dem Angriff auf das größte Kinderkrankenhaus in Kiew auf schreckliche Art und Weise demonstriert: Putin hat kein Interesse an Verhandlungen, sondern an Eroberung und Vernichtung.  

Gegen Propaganda aller Couleur helfen Fakten, eine freie, selbstbewusste Presse ist wichtiger denn je, womit wir bei unserem Erfolg in diesen EM-Tagen wären: Wir freuen uns über den wachsenden Zuspruch, wie er jetzt mit der renommierten LAE-Analyse zum Leseverhalten bei den sogenannten „Entscheidern“ dokumentiert wird. Dazu zählen rund 3,1 Millionen Menschen; leitende Angestellte und Beamte, Selbstständige und Freiberufler. Mit dem FOCUS haben wir die Zahl der Leser in dieser Gruppe um 8,1 Prozent gesteigert (auf jetzt 440.000), mit dem Schwesterblatt FOCUS-Money erreichen wir gar ein sagenhaftes Plus von 49,5 Prozent (auf jetzt 148.000 Leser) So kann es weitergehen, auch nach der EM.

Ihnen allen vielen Dank für Ihr Vertrauen. Bleiben Sie uns gewogen.

Herzlich Ihr

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Georg Meck,
Chefredakteur FOCUS-Magazin

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