Kraft zieht die Reißleine

Liebe Frau Do,

so viel Chuzpe muss man sich als US-Präsident erst einmal erlauben. Donald Trump schmeißt in einer Harakiri-Aktion den Chef der Bundespolizeibehörde FBI raus, der gerade Ermittlungen wegen einer möglichen Verstrickung des Trumpschen Wahlkampfteams in die russische Propagandamaschinerie angestrengt hatte. Frank Herrmann beschreibt die Hintergründe eines unglaublichen Falls. Matthias Beermann erklärt, was eigentlich passieren müsste, wenn die US-Politiker ihren Präsidenten aus dem Amt befördern wollten.

Hannelore Kraft hat gestern in einem Interview mit dem WDR ein Linksbündnis in NRW ausgeschlossen. Also eine formelle Koalition, eine Wahl zur Ministerpräsidentin durch Stimmen der Linken nicht. Die Grünen wiederum haben jüngst eine Kooperation mit CDU und FDP ausgeschlossen, es sei denn, beide stünden für eine neue Politik zur Verfügung. Und die FDP will definitiv nicht mit Rot-Grün. Wenn Sie inzwischen auch keinen Überblick mehr haben, wer jetzt eigentlich mit wem in NRW noch koalieren kann, empfehle ich Ihnen den Text von Detlev Hüwel und Thomas Reisener. Die beiden Landesreporter haben alle Szenarien noch einmal für Sie durchdekliniert. Meinen Kommentar zu Krafts Last-Minute-Absage an die Linken lesen Sie hier.

Heute Abend haben wir einen besonderen Gast auf der Bühne des ehemaligen Ständehauses in Düsseldorf: Bundeskanzlerin Angela Merkel steht knapp 60 Minuten Rede und Antwort und entgegen manch einer Verschwörungstheorie aus unserer Leserschaft darf ich Frau Merkel fragen, was ich möchte. Nur, was ist diese Frau eigentlich noch nicht gefragt worden? Wenn Sie eine Idee haben, schreiben Sie mir an: chefredakteur@rheinische-post.de

Die unglaublichste Geschichte der Woche haben unsere Kollegen aus der Lokalredaktion in Mönchengladbach ausgegraben. Ein Toter hatte wochenlang in einem Baum gehangen, unentdeckt. Eine Obduktion ergab, dass der junge Mann vermutlich erfroren oder an Betäubungsmitteln gestorben ist. Er soll in Bäumen gelebt haben. Gabi Peters und Sabine Kricke schildern den Fall.

Herzlichst,

Ihr