| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: Kreditinstitute ziehen Paydirekt/Giropay den Stecker EZB: Viele Banken erfüllen Vorschriften für Rückstellungen nicht Postbank mit weniger Filialen und neuen Beratungscentern De Galhau: EZB wird Inflationsziel erreichen Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
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| Kreditinstitute ziehen Paydirekt/Giropay den Stecker Das als Paypal-Konkurrenz vor knapp neun Jahren gestartete gemeinsame Online-Bezahlverfahren der deutschen Banken und Sparkassen steht wegen mangelnder Akzeptanz vor dem Aus. Die Abschaltung von Giropay/Paydirekt zum Ende des laufenden Jahres könnte bereits morgen bei einer Gesellschafterversammlung beschlossen werden, wie heute aus informierten Kreisen zu erfahren war. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Eine Paydirekt-Sprecherin teilte mit: "Aktuell gibt es Abstimmungen auf Gesellschafterebene zur Zukunft von Giropay respektive der Paydirekt GmbH als Betreibergesellschaft. Wir werden informieren, sobald finale Entscheidungen getroffen wurden." Die Gesellschafter der Paydirekt GmbH sind Commerzbank und Deutsche Bank, die DZ Bank für die genossenschaftliche Finanzgruppe sowie die GIZS GmbH & Co. KG für die Sparkassen-Finanzgruppe. | |
Europäisches Bezahlverfahren in Arbeit Die Bereitschaft, weiteres Geld in Paydirekt/Giropay zu investieren, war dem Vernehmen nach angesichts der mauen Erfolgsbilanz gering. Dazu kommt: Auf europäischer Ebene wird derzeit das Bezahlsystem EPI (European Payments Initiative) vorangetrieben – auch mit deutscher Unterstützung. Dadurch wirke es, "als hätte die hiesige Kreditwirtschaft ihre deutsche Lösung zugunsten der künftigen europäischen Lösung aufgegeben", schreibt der Branchennewsletter "Finanz-Szene". "Richtig hieran ist: Ob es Sinn gemacht hätte, die Paydirekt neben EPI aufrechtzuerhalten, wird von vielen Marktteilnehmern bezweifelt. Ebenfalls zur Wahrheit gehört allerdings, dass sich die 2015 gegründete Paydirekt auch unabhängig von EPI nie wirklich am Markt durchgesetzt hat." (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene) | |
EZB: Viele Banken erfüllen Vorschriften für Rückstellungen nicht | Viele Banken im Euro-Raum erfüllen trotz Fortschritten im Umgang mit Klimarisiken weiterhin nicht die Anforderungen der neuen Bilanzierungsregeln zu Rückstellungen, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilt. Obwohl es Fortschritte insbesondere im Bereich der Klima- und Umweltrisiken gegeben hat, sind viele Banken noch weit davon entfernt, den Erwartungen des Bilanzierungsstandards IFRS 9 für Rückstellungen und Wertberichtigungen gerecht zu werden, erklärte EZB-Chefbankenaufseherin Claudia Buch am Dienstag auf einer Konferenz der Europäischen Zentralbank zur Bankenaufsicht laut Redetext. " Das ist ein Thema, dass nicht alle Banken gute Absicherungspraktiken besitzen," sagte Buch. Oft werde nur auf das Wirtschaftswachstum geachtet, obwohl Kreditrisiken nicht allein davon abhängen. Das Risiko, das mit Engagements in verschiedenen Sektoren verbunden ist, kann von Bank zu Bank stark variieren. (Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert) | | [de.marketscreener.com] | UBS schließt Fusion der Rechtseinheiten in den USA ab |
Die Großbank UBS hat wie bereits angekündigt in den USA den Übergang zu einer einzigen Zwischenholding abgeschlossen. Außerdem würden die hiesigen Ländergesellschaften – UBS Switzerland und CS Schweiz – voraussichtlich bereits in drei Wochen fusionieren. Wie geplant sei der Übergang zu einer einzigen US-Zwischenholding am vergangenen Freitag vollzogen worden, teilte die Bank heute mit. Das sei "ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Integrationsweg". Zudem gehe die Bankengruppe davon aus, dass die Fusion der Credit Suisse (Schweiz) AG und der UBS Switzerland AG vorbehaltlich der verbleibenden behördlichen Genehmigungen bereits per 1. Juli 2024 erfolgen könnte. UBS-Schweiz-Chefin Sabine Keller-Busse hatte bereits in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" gesagt, die Fusion könnte bereits per 1. Juli 2024 erfolgen. (Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE/Ennio Leanza) | | | [finews.ch] | Postbank mit weniger Filialen und neuen Beratungscentern Die Deutsche Bank will Filialschließungen bei der Postbank teilweise durch regionale Beratungscenter auffangen. Telefonisch oder per Videoschalte sollen sich Privatkunden dort künftig auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten von Filialen sowie an Samstagen zu finanziellen Fragen informieren können. "Wir wollen den Marktauftritt der Postbank für unsere Kunden deutlich verändern, weg von einem doch eher filialbasierten Modell hin zu einem Modell, wo letztlich der Kunde entscheiden kann, über welche Kanäle er gerne bedient werden will", sagte der Leiter der Privatkundenbank Deutschland der Deutschen Bank, Lars Stoy, der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. | [faz.net] | Großunternehmen knacken erstmals Billionenmarke beim Jahresumsatz Die großen Betriebe in Deutschland haben im vergangenen Jahr trotz der Konjunkturflaute erstmals die Billionenmarke beim Umsatz überschritten. Laut dem Statistischen Bundesamt stieg der Umsatz um 4,7 Prozent im Vergleich zu 2022 auf über 1,0 Billionen Euro. "Ein Grund für den Anstieg des nominalen Jahresumsatzes dürfte das ebenfalls gestiegene Preisniveau sein", hieß es. 2023 lag die Inflationsrate bei 5,9 Prozent. Energie und viele Rohstoffe hatten sich infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zeitweise erheblich verteuert, was zu Preiserhöhungen in vielen anderen Bereichen führte. Die Statistik erfasst nur Betriebe mit mindestens 1.000 Beschäftigten aus dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Bergbau. Im vergangenen Jahr gab es davon insgesamt 675 in Deutschland. Ihr Rekordumsatz von über einer Billion Euro entspricht etwa zwei Fünfteln (42,3 Prozent) des gesamten Jahresumsatzes der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe und im Bergbau. | [de.marketscreener.com] | Moody's: Neuwahlen gefährden Frankreichs Bonität Laut der Ratingagentur Moody's bedroht die politische Lage in Frankreich die Kreditwürdigkeit des Landes. "Die vorgezogenen Neuwahlen erhöhen die Risiken für die Haushaltskonsolidierung", erklärten die Analysten gestern Abend. Dies sei negativ für das Rating. Derzeit bewertet Moody's die Kreditwürdigkeit Frankreichs mit Aa2, was eine sehr hohe Bonität bedeutet, aber langfristig schwerer einzuschätzen ist. Die anderen großen Ratingagenturen, Fitch und S&P Global, bewerten Frankreich eine Note niedriger als Moody's. "Potenzielle politische Instabilität stellt ein Kreditrisiko dar, angesichts der schwierigen fiskalischen Situation, die die nächste Regierung erben wird", so die Moody's-Analysten. Der aktuell stabile Ausblick für Frankreichs Rating könnte auf "negativ" herabgestuft werden, falls sich die Schuldenkennzahlen weiter verschlechterten. | [faz.net] |
| | | De Galhau: EZB wird Inflationsziel 2025 erreichen Laut dem Chef der französischen Zentralbank, Francois Villeroy de Galhau (Foto), bleibt die EZB trotz der Schwankungen bei den monatlichen Inflationsdaten auf Kurs, ihr Stabilitätsziel von zwei Prozent Teuerung im nächsten Jahr zu erreichen. Die monatlichen Inflationszahlen variierten aufgrund von Basiseffekten beim Vergleich der Energiepreisdaten, erklärte de Galhau heute auf einer Finanzkonferenz in Paris. "Dieses Rauschen hat nicht viel Bedeutung", betonte er. Die Inflation in der 20-Ländergemeinschaft stieg im Mai auf 2,6 Prozent, nachdem sie im April auf 2,4 Prozent gesunken war. Die Energiepreise erhöhten sich wieder um 0,3 Prozent, nachdem sie im April um 0,6 Prozent gefallen waren. Die EZB erwartet, dass die Inflation im späteren Jahresverlauf 2025 wieder auf die Zielmarke von 2,0 Prozent zurückkehren wird. (Foto: picture alliance/dpa/AP/Michel Euler) | [handelsblatt.com] | Ifo-Chef: Wirtschaftliche Perspektive für Ostdeutschland verdüstert sich | Der Präsident des Ifo Instituts, Clemens Fuest (Foto), warnt vor den wirtschaftlichen Folgen für den Osten Deutschlands aufgrund der Erfolge der AfD. "Die Dominanz radikaler Parteien wie AfD oder BSW in den ostdeutschen Bundesländern verschlechtert deren wirtschaftliche Aussichten, auch wenn diese Ergebnisse nicht ohne weiteres auf Landtagswahlen übertragbar sind", sagte Fuest heute in Dresden als Reaktion auf die Europawahl. Die AfD wurde bei der Europawahl zur stärksten Kraft in den ostdeutschen Bundesländern, während das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sich auf Anhieb etablieren konnte. Laut Fuest werden die Verluste der Grünen und die Schwäche der SPD die Arbeit der Ampelkoalition in Berlin weiter erschweren. Es sei zu erwarten, dass sich die Koalitionspartner nun auf den bevorstehenden Bundestagswahlkampf konzentrierten. "Größere wirtschaftspolitische Reformen für den Wirtschaftsstandort sind wohl nicht mehr zu erwarten", sagte Fuest. (Foto: picture alliance/dpa/Peter Kneffel) | | [handelsblatt.com] | Lindner: Schuldenbremse einhalten, Bürgergeld ändern, Soli abschaffen Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eindringlich zur Einhaltung der Schuldenbremse, zu Verschärfungen beim Bürgergeld und einer Abschaffung des Solidaritätszuschlags aufgerufen. „Alles zu tun, um Wachstum zu stärken und alles zu unterlassen, was weiteres Wachstum kostet“ sei das Gebot der Stunde, sagte Lindner heute beim Tag der Immobilienwirtschaft in Berlin. Investitionen in die öffentliche Infrastruktur seien auf Rekordniveau und würden dort auch bleiben. Nötig sei nun aber Prioritätensetzung, so Lindner. | [wiwo.de] | Rishi Sunak: Steuersenkungen sollen Wahlsieg bringen Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak will mit Steuererleichterungen seinen bisher misslungenen Wahlkampf retten. Der Chef der britischen Konservativen stellte heute auf der Formel-1-Rennstrecke Silverstone vor Anhängern sein Wahlprogramm für die Parlamentswahl am 4. Juli vor. Sunaks Tories liegen in Umfragen bisher weit abgeschlagen hinter der oppositionellen Labour-Partei von Herausforderer Keir Starmer. Die Konservativen wollen laut Wahlprogramm den Beitragssatz zur Sozialversicherung um zwei Prozentpunkte kürzen, die Grunderwerbssteuer abschaffen sowie Mehrwertsteuer und Einkommensteuer nicht erhöhen. Die Kosten werden auf 17 Milliarden Pfund (20 Mrd. Euro) geschätzt. | [ch.marketscreener.com] |
In Washington entscheidet die Fed über den weiteren Kurs der Geldpolitik. – Ebenfalls in Washington wird die Inflationsrate für den Mai bekanntgegeben. – In Peking wird die Entwicklung der chinesischen Verbraucherpreise veröffentlicht. – In Landshut treffen sich die Wirtschaftsministerinnen und -minister der Bundesländer zur jährlichen Konferenz. – In Frankfurt findet das Bundesbank-Symposium: „Bankenaufsicht im Dialog“ statt. – In Berlin wird die Studie „Buy Now – Inkasso später: Erkenntnisse aus der Schuldnerberatung zu den Folgen von Buy Now, Pay Later-Angeboten“ vorgestellt. – In München wird der Prozess gegen den früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun fortgesetzt. Der Skandal um Wirecard gilt als der größte Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte. | Stiller Burnout? So erkennen Sie ihn Sind Sie oft gereizt, ungeduldig und zunehmend zynisch? Dann stecken Sie vielleicht schon in den ersten Stadien eines stillen Burnouts. Dieser zeigt sich nämlich nicht gleich im totalen Zusammenbruch, sondern schleicht sich langsam an. Welche sechs Symptome Sie kennen sollten und wie Sie gegensteuern können, lesen Sie hier: | [impulse.de] | |