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Stefan Gilsbach
Lokalredakteur Radevormwald
16. März 2024
Liebe Leserin, lieber Leser,
Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen aus einer Hand – das erwartet Sie in diesem Newsletter. Und das sind unsere Themen:
Kreisdirektor Dr. Erik Werdel hat der Kreisverwaltung und dem Kreistag eine „lange Nase“ gemacht. Zwei Tage vor dem geplanten Termin seiner Wiederwahl durch den Kreistag verkündete er, dass er lieber neuer Geschäftsführer der Handwerkskammer in Köln werden will . Für die vielen Mitarbeiter in der Rhein-Berg-Kreisverwaltung, die sich für ihn stark gemacht hatten, ist das ein Schock.
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Nachvollziehbar ist dieser mit einem „Paukenschlag“ (weil so kurzfristig) angekündigte Schritt allemal, denn noch Ende vergangenen Jahres wollte Landrat Stephan Santelmann im Schulterschluss mit der Mehrheitskoalition aus CDU und Grünen die Stelle des Kreisdirektors abschaffen. Das wäre der „Königsweg“ gewesen, um am Ende der Amtszeit von Erik Werdel eben diesen loszuwerden, ohne ihn und seine Arbeitsweise unmittelbar anzugreifen.
Der eingefädelte Schachzug führte nicht zu einem „Matt“ für Werdel, denn CDU und Grüne zogen in der entscheidenden Kreistagssitzung ihr Ansinnen zurück und kündigten danach an, doch die Wiederwahl des Kreisdirektors unterstützen zu wollen. Dass Werdel sein berufliches Schicksal nicht von solchen Ränke-Spielchen sowie solchem Hü-Hott abhängig machen und auf derart tönerne Füße stellen wollte, leuchtet ein.
Der Landrat hat versucht, sich mit seiner Ankündigung, in 2025 bei den nächsten Kommunalwahlen nicht mehr kandidieren zu wollen , sich selbst aus der Schusslinie zu nehmen. In dieser stehen aber die Christdemokraten und die Grünen, die dem Wahlvolk mal nachvollziehbar erklären müssen, welcher Teufel sie da geritten hat, sich derart zu verzocken. Zumindest wer Wählerstimmen auf sich vereinen möchte, ist diese Erklärung schuldig. Und: Wenn CDU und Grüne mit ihrer gemeinsamen Mehrheit im Kreistag gestalterisch wirken wollen, sind sie eine Antwort auf die Frage schuldig, wie es denn nun im Kreishaus weiter gehen soll: Wird jetzt doch die demnächst unbesetzte Stelle des Kreisdirektors abgeschafft? Oder wenn nicht: Wer soll diese ausüben?
So manchem wurde diese Philosophie quasi mit der Muttermilch eingetrichtert: Bei der Sparkasse bist Du sicher! Solche oder ähnliche Aussagen dürften auch viele Hückeswagener noch kennen. So ist das Kreditinstitut nicht umsonst das größte in der Schloss-Stadt. Allerdings hatte „die Sparkasse“ in den vergangenen Jahren arg gelitten, war doch das Renommee nicht mehr das Beste. Nach der Fusion der beiden Stadtsparkassen von Radevormwald und Hückeswagen 1991 steuerte der Vorstand das „Schiff“ zwar eine Zeit lang durch gewohnt ruhiges Gewässer, doch ab etwa Mitte der 2000er Jahre kam so mancher Sturm auf. In der Folge waren es ungewöhnlich schnelle und viele Wechsel in der Chefetage, die zu Unruhe und auch Vertrauensverlust in beiden Städten führten.
Der Tiefpunkt war zweifelsohne im Sommer 2021 erreicht, als „Finanz-Szene.de“, ein einflussreicher Newsletter für die deutsche Banken- und Fintech-Branche, der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen den unrühmlichen Titel „Deutschlands schlechteste Sparkasse“ verpasste. Ob diese „Auszeichnung“ wirklich passend war, mag dahingestellt sein. Die Performance des örtlichen Kreditinstituts jedenfalls war in der Tat nicht sonderlich gut, sondern eher altbacken. Da verwunderte es nicht, dass die Stadtsparkasse Wermelskirchen nach einigen Monaten der Fusionsverhandlungen dankend ablehnte. Für Hückeswagen und Radevormwald war das womöglich gar nicht so schlecht, griff doch dann die Kreissparkasse Köln (KSK) zu. Über die waren schon Ende der 1990er Jahre die ersten Fusionsgerüchte aufgekommen, was damals noch entrüstet abgelehnt wurde. Jetzt aber war die Zeit reif für einen Zusammenschluss. Der verlief im August erfreulich ruhig, größere Schwierigkeiten traten nicht auf. Auf der Gewinnerseite dürften die Kunden sein – können sie doch aus einem wesentlichen größeren Portfolio schöpfen , als die kleine „alte“ Sparkasse dazu jemals in der Lage gewesen wäre. Auch mit dem Angebot an Stiftungen konnte sie nicht mithalten. So bietet die KSK etwa eine Hochbegabten-Förderung an, von der einmal vielleicht auch junge Menschen aus Hückeswagen und Radevormwald profitieren können.
Alles gut also? Momentan scheint es so. Zumindest wäre das allen Beteiligten – Kunden, Mitarbeitern, Städten – nach der doch turbulenten jüngsten Vergangenheit zu wünschen.
Wenn zwei Vereine die gleiche Bahnstrecke nutzen, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis es Unstimmigkeiten gibt. So auch in Radevormwald. Der Vorstand des Wuppertrails hat nun öffentlich gemacht, dass der Saisonstart der Draisinenfahrten sich verzögern wird . Der Grund: Es hakt noch bei den vertraglichen Vereinbarungen mit dem Verein Bergische Bahnen/Wupperschiene, dem die Strecke der Wuppertalbahn gehört.
Von einem Streit zu sprechen, wäre etwas hoch gegriffen, aber aus dem Schreiben des Wuppertrails spricht ein gewisses Unverständnis, dass man im vergangenen Jahr die Sonntage zugunsten der Wupperschiene freigeräumt und somit einen geringeren Umsatz erzielt habe.
Die Mitglieder der Wupperschiene wollen einen Museumszugverkehr auf der Strecke einrichten , und sie sind ihrem Ziel bereits sehr nahe gerückt. Nun wurde eine eigene GmbH gegründet, denn die Eisenbahnfreunde möchten auch den Betrieb in die eigene Hand nehmen – bislang liegt er in den Händen der Rhein-Sieg-Bahn.
Draisinenfahrten und Museumszüge, sie müssen sich nicht unbedingt in die Quere kommen. Freilich ist der Wuppertrail als Pächter der Strecke nur der Juniorpartner gegenüber der Wupperschiene, und das mag ein Grund für das Grummeln sein, das nun aus dem Wupper-Tal zu hören ist – schließlich hatte man die Strecke in den vergangenen Jahren weitgehend für sich allein. Sollte die Wupperschiene auf der Strecke in nächster Zeit größere Montagearbeiten durchführen, so ist nicht auszuschließen, dass die Draisinen erneut pausieren müssen – oder durch Baustellen-Szenarien fahren, was für Ausflügler möglicherweise nicht so attraktiv ist. Es wird sich zeigen, wie mit den Fortschritten auf der Strecke beide Vereine ihre Interessen wahren können.
Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen
Ihr
Stefan Gilsbach
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