Liebe Leserinnen und Leser,
 

derzeit gibt es keine Anzeichen für ein baldiges Ende des Krieges – im Gegenteil. Putins bisheriges Verhalten legt nahe, dass für ihn eine Niederlage keine Option ist. Es besteht die Gefahr einer weiteren Eskalation bis hin zum Einsatz von Nuklearwaffen. Umso dringender ist es jetzt geboten, einen kühlen Kopf zu bewahren und nüchterne Realpolitik zu betreiben. Ein Gastbeitrag des ehemaligen stellvertretenden Beauftragten der Bundesregierung für Abrüstung und Rüstungskontrolle, Rüdiger Lüdeking.

 

In der Ukraine hat jetzt eine neue Phase des Krieges begonnen: Davon ist unser Chefreporter Moritz Gathmann überzeugt, der das Land seit der russischen Invasion schon zweimal bereist hat. Die Gräueltaten von Butscha, so Gathmann, sind nur die Spitze des Eisbergs. Der Krieg in der Ukraine könnte ein Niveau der Brutalität erreichen, das man in Europa seit vielen Jahrzehnten nicht gesehen hat.

 

„Frieren für den Frieden funktioniert nicht“, sagt Lamia Messari-Becker. Die Ingenieurin und Politikberaterin warnt im Interview mit Volker Resing vor einer ideologisierten Energiepolitik, die unsere Probleme nicht lösen kann. Angesichts des Ukraine-Krieges müsse die deutsche Energiewende neu geplant werden – dazu gehören der Ausbau erneuerbarer Energien, Gasabbau in Niedersachen und notfalls auch längere Laufzeiten konventioneller Kraftwerke.

 

Der Bundestag will am morgigen Donnerstag über eine mögliche Impfpflicht entscheiden. Zwar scheint der Vorschlag für eine Impfpflicht ab 18 gescheitert zu sein. Doch auch alle anderen Varianten und sogenannten Kompromisse wären verfassungswidrig. Sämtliche Argumente für eine verpflichtende Impfung sind längst hinfällig, argumentiert die Juristin Jessica Hamed.

 

Gesundheitsminister Karl Lauterbach wollte in Absprache mit den Gesundheitsministern der Länder die Quarantänepflicht für Corona-Infizierte eigentlich abschaffen. Jetzt will er sie auf einmal doch beibehalten. Opposition, Länderminister, Gesundheitsämter und Krankenhäuser sind fassungslos über den Wankelmut des Bundesgesundheitsministers. Und unser Autor Mathias Brodkorb ist es auch.

 

Von dem, was derzeit in der Ukraine geschieht, wäre man vielleicht weniger überrascht gewesen, hätte man den warnenden Kassandra-Rufen aus dem Bereich der Kultur zugehört. Wenn es irgendwann darum geht, die Orientierungslosigkeit nach dem Krieg zu überwinden, sollten die Stimmen von Schriftstellern aus Russland und Osteuropa – von Svetlana Alexijewitsch, Julia Kissina oder Andrzej Stasiuk – mehr Gewicht bekommen, fordert der Literaturwissenschaftler Jürgen Wertheimer.

 

Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur

 
 
 
 
 
 
 
Wolodymyr Selenskyj
 
Krieg in der Ukraine
 
Ist eine Verhandlungslösung überhaupt noch denkbar?
 
EIN GASTBEITRAG VON RÜDIGER LÜDEKING
 
 
Derzeit gibt es keine konkreten Anzeichen für ein baldiges Ende des Krieges. Putins bisheriges Verhalten legt jedenfalls nahe, dass für ihn eine Niederlage keine Option ist. Es besteht die Gefahr einer weiteren Eskalation bis hin zum Einsatz von Nuklearwaffen. Umso dringender ist es jetzt geboten, einen kühlen Kopf zu bewahren und nüchterne Realpolitik zu betreiben.
 
 
 
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Ukrainische Soldaten
 
Ukraine
 
Eine neue Phase des Krieges
 
VON MORITZ GATHMANN
 
 
Die Gräueltaten von Butscha sind nur die Spitze des Eisbergs. Der Krieg in der Ukraine könnte ein Niveau der Brutalität erreichen, das man in Europa seit vielen Jahrzehnten nicht gesehen hat. Der Hass auf den Gegner ist inzwischen auf beiden Seiten praktisch grenzenlos.
 
 
 
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Thermometer
 
Vielfalt in der Energiewende
 
„Frieren für den Frieden funktioniert nicht“
 
INTERVIEW MIT LAMIA MESSARI-BECKER
 
 
Die Ingenieurin und Politikberaterin Lamia Messari-Becker warnt vor einer ideologisierten Energiepolitik, die unsere Probleme nicht lösen kann, und wirbt für mehr Diversifizierung. Angesichts des Ukraine-Krieges muss die deutsche Energiewende neu geplant werden. Dazu gehören der Ausbau erneuerbarer Energien, Gasabbau in Niedersachen und notfalls auch längere Laufzeiten konventioneller Kraftwerke.
 
 
 
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Janosch Dahmen
 
Corona und Recht
 
Irrungen und Wirrungen der Impfpflichtdebatte – das Finale
 
VON JESSICA HAMED
 
 
Der Bundestag will am morgigen Donnerstag über eine mögliche Impfpflicht entscheiden. Zwar scheint der Vorschlag für eine Impfpflicht ab 18 gescheitert zu sein. Doch auch alle anderen Varianten und sogenannten Kompromisse wären verfassungswidrig. Sämtliche Argumente für eine verpflichtende Impfung sind längst hinfällig.
 
 
 
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Karl Lauterbach
 
Quarantäne-Regelung
 
Karl Lauterbach macht einen Rückzieher
 
VON MATHIAS BRODKORB
 
 
Gesundheitsminister Karl Lauterbach wollte in Absprache mit den Gesundheitsministern der Länder die Quarantänepflicht für Corona-Infizierte eigentlich abschaffen. Jetzt will er sie auf einmal doch beibehalten. Opposition, Länderminister, Gesundheitsämter und Krankenhäuser sind fassungslos über den Wankelmut des Bundesgesundheitsministers.
 
 
 
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Jurij Andruchowytsch
 
Literatur
 
Europa nach dem Krieg
 
VON JÜRGEN WERTHEIMER
 
 
Von dem, was derzeit in der Ukraine geschieht, wäre man vielleicht weniger überrascht gewesen, hätte man den warnenden Kassandra-Rufen aus dem Bereich der Kultur zugehört. Wenn es irgendwann darum geht, die Orientierungslosigkeit nach dem Krieg zu überwinden, sollten die Stimmen von Schriftstellern aus Russland und Osteuropa - von Svetlana Alexijewitsch, Julia Kissina oder Andrzej Stasiuk - mehr Gewicht bekommen.
 
 
 
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Wladimir Putin
 
Ukrainekrieg
 
Die Geier kreisen schon
 
VON GEORGE FRIEDMAN
 
 
Wladimir Putin könnte zwar theoretisch einen echten Waffenstillstand in der Ukraine erreichen – aber wenn er dies täte, wäre er erledigt. Und so wird er schwächer mit jedem Tag, den der Krieg andauert. Doch er wird weiterkämpfen, bis er aus dem Amt gedrängt wird – und jemand anderes, der nicht für die Katastrophe verantwortlich ist, das Ruder übernimmt. Und alles auf Putin schiebt.
 
 
 
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Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang
 
Die Grünen und der Ukraine-Krieg
 
Kein Krieg ist so schrecklich, dass er nicht für die grüne Agenda taugt
 
VON BEN KRISCHKE
 
 
Die Grünen gehen besonders bedenkenlos vor, wenn es darum geht, sich den Traum vom deutschen Bullerbü zu erfüllen. Selbst der Krieg in der Ukraine wird vorgeschoben, um für ein Tempolimit auf der Autobahn zu trommeln oder für Windräder, von denen man in Niederbayern jetzt 500 an der Zahl in die Landschaft rammen will. Dass die Anlässe für derlei Forderungen ziemlich variabel sind, zeigt: Über allem steht immer und ausnahmslos der grüne Umbruch.
 
 
 
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Karikatur
 
Katars märchenhafter Aufschwung
 
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