Liebe/r Leser/in, die Einschätzungen und Argumente sind ausgetauscht, die Drohgebärden Russlands und die Erwiderungen des Westens auch. Jetzt wartet die Welt darauf, was Wladimir Putin tut. Er hat es in der Hand, ob es mitten in Europa zu einem Krieg kommt. Allerletzte Hoffnungen ruhen auf einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden.
Wer glaubt, die Ukraine sei weit entfernt und die Auseinandersetzung im Osten müsse uns folglich nicht tangieren, der sei allein auf unsere Energieversorgung verwiesen: Deutschland befindet sich mitten im Umbau seines Energiesektors. Wir wollen für den Klimaschutz auf Atomkraft verzichten und auf heimische Kohle. Zur Überbrückung heizen wir mit Gas aus Russland. Die Idee, Deutschland möglichst schnell mit Strom aus Wind- und Sonnenkraft zu versorgen, ist eine Idee aus Friedenszeiten. Sie rechnet nämlich für die Zwischenzeit mit Energieimporten, auch aus Russland.
Nach Daten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), betrug die Energieabhängigkeit Deutschlands im Jahr 2020 insgesamt 64 Prozent. Neuen BGR-Zahlen zufolge hatte Russland einen Anteil von 34 Prozent an den deutschen Erdölimporten. Bezogen auf den deutschen Verbrauch betrug der Anteil russischer Erdgas-Lieferungen knapp über 50 Prozent. Von einem Tag auf den anderen ließe sich ein Importstopp russischer Energie nicht ersetzen.
Der Kampf gegen den Klimawandel in Deutschland braucht Frieden im Osten der Ukraine. Hoffen wir das Beste!
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche! |