die Stadt Lemberg im Westen der Ukraine platzt vor Flüchtlingen. Tausende versammeln sich im und rund um den Bahnhof – neben ausländische Studenten vor allem Familien mit kleinen Kindern. Viele von ihnen haben Freunde und Verwandte in Polen oder Deutschland. Doch wegen der Generalmobilmachung dürfen derzeit nur Frauen und Kinder das Land verlassen, berichtet Cicero-Chefreporter Moritz Gathmann über den Flüchtlings-Ansturm in Lemberg. Derweil wirft Cicero-Autorin Allison Fedirka einen Blick nach China: Wie positioniert sich das Land im Ukraine-Krieg? Nach dem Treffen von Wladimir Putin und Xi Jinping Anfang Februar wurde darüber spekuliert, dass Peking die Invasion Russlands unterstützen würde. Doch das ist nicht der Fall. Denn die Chinesen haben genügend eigene Probleme – insbesondere wirtschaftlicher Art. Sie werden tun, was ihnen am besten nützt. Und dennoch sind alle Optionen offen. Und was ist mit uns? Wer gleichzeitig Kohle- und Kernkraftwerke abschaltet, wie es von allen Industrienationen ausschließlich Deutschland tut, ist zur Wahrung der Energiesicherheit auf russisches Erdgas angewiesen. Das weiß natürlich auch Wladimir Putin sehr gut, der deshalb Sanktionsdrohungen gelassen entgegensieht. Eine verantwortliche Klima- und Energiepolitik darf erst gar nicht in Abhängigkeiten von Autokraten geraten, schreibt Julien Reitzenstein in seinem Gastbeitrag „Die deutsche Klima-Ideologie begünstigt den Krieg in der Ukraine“. Die EU hat angekündigt, die russischen Staatsmedien RT, früher Russia Today, und Sputnik zu verbieten. Was nach einem sinnvollen Schritt klingt, um der russischen Kriegspropaganda Einhalt zu gebieten, wäre trotzdem grundfalsch, findet Cicero-Redakteur Ben Krischke. Nicht nur wegen der Presse- und Meinungsfreiheit, die auch für Falsch- und Fehlinformationen gilt. Sondern auch mit Blick in die Zukunft: Denn wer einmal zensiert, wird es wieder tun. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |