Liebe Frau Do, es ist ein beispielloses Programm zur Förderung der Politikverdrossenheit. Die Kanzlerin, die im Spätsommer 2015 mit ihrer Grenzöffnung einen nationalen Alleingang wagte und die europäischen Partner damit unter Druck setzte, dass Deutschland das Dublin-Abkommen de facto aufkündigte, wirft nun der CSU einen nationalen Alleingang und den Verrat am europäischen Gedanken vor. Die CSU tut so, als müsse man jetzt unbedingt eine Frage klären, die seit drei Jahren virulent ist, und die SPD, die erst sagt, man könne ja nicht alle Flüchtlinge aufnehmen, schwingt sich zu Europas einziger Humanistenpartei auf. Kein Wunder, dass die „Volksparteien“ zusammen nur noch auf knapp 45 Prozent Zustimmung kommen. Eva Quadbeck und Gregor Mayntz über die Atempause im Unionsstreit. Nun versinkt der größte deutsche Industriekonzern endgültig im Schlamassel. Mit der Verhaftung von Audi-Chef Rupert Stadler wegen möglichen Betrugs erreicht der Abgasskandal einen neuen Höhepunkt. Inzwischen ermitteln die Fahnder gegen ein Dutzend Automanager, fünf sitzen in Haft. Es ist ein Desaster für die deutsche Automobilindustrie, mehr noch für die deutsche Industrie. Der inzwischen geschasste VW-Chef Matthias Müller sagte vor einiger Zeit noch selbstbewusst, der Vorstand von VW habe nie etwas gewusst. Florian Rinke über einen Konzern, der nur zugibt, was Justiz oder Journalisten ermitteln. Das 0:1 gegen Mexiko steckt noch im Kopf der Millionen Fußballfans fest. Nur gut, dass auch andere Favoriten wie Brasilien und Frankreich derzeit nicht gerade ihr weltbestes Spiel zeigen. Trotzdem müssen sich im DFB-Team gravierende Dinge ändern. Welche, hat Patrick Scherer analysiert. Herzlichst, Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |