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Nachrichten: Sonntag, 12. September, 2021

Kulhánek: Tschechien wird afghanische Taliban-Regierung nicht anerkennen

Tschechien sollte die neue Taliban-Regierung in Afghanistan auf keinen Fall anerkennen. Eine gewisse Form der Kommunikation mit ihr ist aber notwendig. Dies sagte der tschechische Außenminister Jakub Kulhánek (Sozialdemokraten) unmittelbar vor seinem Abflug in die Vereinigten Arabischen Emirate am Sonntag vor Journalisten.

Die am Dienstag vorgestellte Taliban-Regierung ist nach Ansichten der Europäischen Union weder inklusiv, noch spiegelt sie die ethnische und religiöse Vielfalt der afghanischen Bevölkerung wider. Kulhánek führte aus, es freue ihn keineswegs, dass die Taliban nun der neue Herr in Afghanistan seien. Er müsse aber die Realität akzeptieren. Tschechien werde keinesfalls in der ersten Reihe bei den Verhandlungen mit den Taliban fungieren. Es sei aber wichtig, als EU eine einheitliche Kommunikationsstrategie zu verfolgen, so der Minister.

Tschechien plant Millionenhilfe für Afghanistan

Tschechien wird vermutlich 45 Millionen Kronen (1,8 Millionen Euro) an humanitärer Hilfe und Spenden für internationale Organisationen in Afghanistan zur Verfügung stellen. Das Außenministerium schlägt vor, dafür 40 Millionen Kronen (1,6 Millionen Euro) umzulagern, die im Juli von der hiesigen Regierung zur Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte und der nachhaltigen Entwicklung im Land genehmigt wurden. Weitere fünf Millionen Kronen (200.000 Euro) gibt das Ressort aus dem eigenen Haushalt dazu. Darüber informiert die Presseagentur ČTK, der entsprechendes Material vorliegt, dass demnächst vom tschechischen Kabinett verhandelt werden soll.

Tschechien hat bereits in den Jahren 2018 bis 2020 finanzielle Hilfe geleistet. Eine Hälfte des diesjährigen 40-Millionen-Pakets ist bestimmt für den Afghanischen Treuhandfonds zum Wiederaufbau, der direkt von der Weltbank beaufsichtigt wird und in der Landwirtschaft sowie für Bildungsprojekte eingesetzt wird. Ein Teil der zweiten Hälfte soll auch der Erhöhung der Sicherheit in Kabul dienen, um die diplomatische Mission zu erfüllen. Zu dieser gehört auch die tschechische Botschaft in der afghanischen Hauptstadt, die derzeit aber geschlossen ist.

Corona-Zahlen in Tschechien wieder auf Niveau vom Mai

Am Samstag haben die Labore in Tschechien 253 positive Corona-Tests vermeldet. Das ist die höchste Zahl für einen Wochenendtag seit Ende Mai. Im Vergleich zur Vorwoche stieg sie um etwa 25 Prozent an. Dies geht aus den aktuellen Daten des Gesundheitsministeriums hervor.

Die Zahl der Infizierten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, hat sich im Wochenvergleich um zwei Drittel auf nun 103 erhöht. Bei 16 von ihnen nimmt die Krankheit Covid-19 einen schweren Verlauf. Die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt bei 24 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.

Materialmangel: Škoda baut in diesem Jahr 100.000 Autos weniger

Der Autohersteller Škoda kann wegen fehlenden Halbleiter-Chips in diesem Jahr etwa 100.000 geplante Wagen nicht herstellen. Darüber berichtet die Agentur DPA und verweist auf ein Interview des Firmenchefs Thomas Schäfer mit der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen insgesamt 940.000 Autos produziert, ergänzt DPA.

Škoda gehört zum Volkswagen-Konzern. Dieser hatte am Freitag mitgeteilt, dass sich der Absatz von Škoda-Wagen im August im Jahresvergleich um 34,3 Prozent verringert habe. Im Juli lag der Rückgang noch bei 30,9 Prozent. Im Gesamtzeitraum von Januar bis August dieses Jahres verzeichnete Škoda jedoch einen leichten Anstieg von 4,4 Prozent im Vergleich zu 2020.

Erste Fußball-Liga: Pilsen löst Sparta Prag an Tabellenspitze ab

Die Fußballer aus Plzeň / Pilsen haben am Samstag in der siebten Runde der ersten Liga gegen Sparta Prag mit 3:2 gewonnen. Damit bescherten sie den Hauptstädtern nicht nur die erste Niederlage dieser Saison, sondern lösten sie auch an der Tabellenspitze ab. Sparta musste sich nach 15 erfolgreichen Liga-Spielen erstmals geschlagen geben und liegt nun mit zwei Punkten hinter Viktoria Pilsen zurück.

Snowboarderin Samková zum dritten Mal „Königin der weißen Spur“

Die Snowboarderin Eva Samková ist am Samstag als „Königin der weißen Spur“ ausgezeichnet worden. Der Skiverband Tschechiens hat sie dank ihrer Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft und weiteren Erfolgen beim Weltcup ausgewählt. Samková gewann den Wettbewerb nach 2014 und 2019 bereits zum dritten Mal. In diesem Jahr hat sie die Ski- und Snowboardfahrerin Ester Ledecká auf dem Thron abgelöst, die wiederum Zweite wurde.

Das Wetter am Montag, den 1. September

Am Montag ist es in Tschechien teilweise bewölkt, vorübergehend auch bedeckt. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 21 bis 25 Grad Celsius.

Libeň: Seit 120 Jahren ein Stadtteil von Prag

Am 12. September 1901 wurde Libeň / Lieben als letzter Vorort vor der Gründung der Tschechoslowakei nach Prag eingemeindet. Der größte Stadtteil des achten Bezirks war Zeuge vieler historischer Ereignisse.

Antonín Dvořák in Amerika

In den Jahren 1892 bis 1895 lebte der tschechische Komponist Antonín Dvořák in den USA. Dort komponierte er seine berühmteste Symphonie „Aus der Neuen Welt“.

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