Alle zwei Jahre erhalten Frauen zwischen 50 und 69 Jahren in Deutschland die Einladung zu einer Röntgenuntersuchung auf Brustkrebs, die häufigste Krebsart beim weiblichen Geschlecht. Um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu erhöhen, sehen sich zwei Fachleute jede Aufnahme an. So ist das auch in Schweden, wo jetzt eine zusätzliche Hilfe erprobt wurde – künstliche Intelligenz.
Ein Forscherteam an der Universität Lund ließ jeweils 40.000 Mammografiebilder wie gehabt von zwei Radiologen beurteilen oder schickte sie zusätzlich durch ein „intelligentes“ Mustererkennungssystem. Das Ergebnis: Durch die KI erhöhte sich die Zahl erkannter Wucherungen um 20 Prozent (auf 41). Das wirkte sich nicht auf die falsch positiven Befunde aus. Es gab also nicht vermehrt falschen Alarm.
Forschungsleiterin Kristina Lang räumt ein, dieses Ergebnis bedeute noch nicht, dass Brustkrebsreihenuntersuchungen mit KI-Hilfe wirklich besser seien. Das hänge vom genauen Profil der zusätzlich entdeckten Fälle ab und werde noch untersucht. Sicher zu sein scheint, dass die KI die Radiologen entlastet hat. An ihnen mangelt es mittlerweile, nicht nur in Schweden.
Kurt-Martin Mayer Wissen & Gesundheit |