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WirtschaftsWoche
 
 
 
 
Agenda
von Beat Balzli
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,

zwei Buchstaben, eine industrielle Revolution. KI, kurz für künstliche Intelligenz, die wohl wichtigste Technik unseres Jahrzehnts. Die Versprechen sind riesig: Fabriken überwachen und Fahrzeugflotten steuern, Rechnungen begleichen und Finanzportfolios managen – all das erledigen Algorithmen inzwischen oft schneller, billiger und präziser als der Mensch. KI kann Kosten sparen, Kundenbeziehungen verbessern, den Umsatz steigern. Sie soll das Personalmanagement optimieren, den Vertrieb und die Lieferketten. McKinsey hat den weltweiten Mehrwert auf mehr als 3500 Milliarden Dollar pro Jahr berechnet. Warum aber setzt sich KI hierzulande dann nicht durch? Weshalb verpassen deutsche Unternehmen diese Milliardenchance? Diese Frage haben sich Stefan Hajek, Michael Kroker und Andreas Menn gestellt. Ihr Fazit: Der deutsche Mittelstand kämpft mit einem Mangel an Wissen, Talenten und Strategien. Und mit der Frage: „Wie anfangen mit den Algorithmen?“ Titelgeschichte jetzt lesen
 
 
 
Wiwo 31: Künstliche Intelligenz: Sind Sie bereit dafür?  
 
Künstliche Intelligenz: Sind Sie bereit dafür?
 
Im Rennen um die künstliche Intelligenz sind deutsche Firmen oft schlecht beratene Anfänger. Eine Anleitung für die wichtigste Technologie der Zukunft.
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Mutige Strategen
 
Beinahe zwei Jahre nun schon ist Europa auf der Suche nach der richtigen Strategie im Umgang mit US-Präsident Donald Trump. Erst wurde beschwichtigt, dann ignoriert, schließlich zurückgeschimpft. An diesem Mittwoch versuchte Brüssel eine neue Taktik: Trump recht geben. In einem internen Papier, das unsere EU-Korrespondentin Silke Wettach einsehen konnte, skizziert die Kommission eine Reform der Welthandelsorganisation – und eine Kehrtwende ihrer USA-Politik. Die EU will Trump das Gefühl geben, gehört zu werden. Freilich, schreiben Wettach und Kollegen, ist das nicht ohne Risiko: Sollte er bei seiner bisherigen Linie bleiben, bei Zöllen auf europäische Autos und der Blockade der WTO, „bleibt von der bisherigen Welthandelsordnung nicht mehr viel übrig.“ jetzt lesen
 
 
 
Blamierte Revolutionäre
 
Das spannendste Sozialexperiment der Gegenwart läuft derzeit in Finnland. Jedenfalls wurde das bisher angenommen. Schließlich sind es die Finnen, die mit dem sozialen Grundeinkommen Ernst gemacht haben – und zwar als erste Nation weltweit. Doch was als groß angelegter Wirklichkeitstest gedacht war, wurde bis zur Unkenntlichkeit gestutzt, fand unsere Redakteurin Kristina Antonia Schäfer heraus. Am Anfang sollten 10 000 Finnen, manche mit Job, manche ohne, mit viel oder wenig Einkommen, darunter Singles und Familien, ein monatliches Grundeinkommen ausgezahlt bekommen – ohne weitere Pflichten. Doch so viel Vision war der Politik dann doch zu viel. Stattdessen wurde die Schmalspurvariante umgesetzt: 2000 zufällig ausgewählte Arbeitslose erhalten zwei Jahre lang 560 Euro im Monat – es ist die absolute Mindestzahl an Teilnehmern, um überhaupt noch eine gewisse Wahrscheinlichkeit für Empirie zu gewährleisten. „Es kann gut sein, dass wir keinerlei verlässliche Ergebnisse bekommen“, sagt etwa Miska Simanainen, einst der Ideengeber des Projekts, inzwischen aber einer der größten Kritiker. Und das wäre dann in der Tat: eine große Blamage. jetzt lesen
 
 
 
Geheimer Gigant
 
Aus den Fenstern des 20. Stockwerks im Frankfurter Eurotheum betrachtet, ist die Welt da draußen klein und formbar. Das sieht man schon an all den Baggern und Kränen, die derzeit den Finanzplatz umgraben. Das ehemalige Investmentbanking der Deutschen Bank? Nur noch ein Stahlgerippe. Die Kuhle auf der anderen Straßenseite? Das Ende einer anderen Finanzinstitution? Draußen ist Frankfurt im Umbruch. Im Eurotheum aber Ruhe, Gelassenheit, auch: Macht. Denn hier hat der US-Finanzinvestor Cerberus Büros für seine deutsche Repräsentanz angemietet. Die beschäftigt gerade mal zehn Angestellte, spielt beim Umbau der deutschen Bankenszene aber trotzdem eine ganz zentrale Rolle. Seit der Gründung 1992 hat sich die New Yorker Beteiligungsgesellschaft auf die Übernahme und Sanierung besonders schwerer Restrukturierungsfälle spezialisiert: Ende Februar erhielt Cerberus den Zuschlag beim Verkauf der HSH Nordbank, die vom Investor kontrollierte Bawag aus Österreich übernahm Ende 2017 die kleine Südwestbank in Stuttgart, zudem sind im vergangenen Jahr beachtliche Anteile der Commerzbank und der Deutschen Bank ins Portfolio gewandert. Cerberus ist höllisch mächtig geworden. Nur: was genau will die Firma? Unsere Frankfurter Kollegen sind dieser Frage wochenlang nachgegangen und beschreiben in ihrer Nahaufnahme, was der US-Fonds mit Deutsche Bank & Co. wirklich vorhat. jetzt lesen
 
 
 
Schwindender Sand
 
Wer in Deutschland ein Loch buddelt, der hat eine gute Chance, Sand zutage zu fördern. Die Bundesrepublik zählt dank der letzten Eiszeit zu einer der sandreichsten Regionen Europas. Ob Mecklenburg-Vorpommern, der Rheingraben oder Oberschwaben: überall liegt der wichtige Rohstoff, den wir für Zahnpasta und Toastbrotscheiben, für Computerchips und Reinigungsmittel benötigen. Vor allem aber als Baumaterial. Er steckt in Zement, Mörtel und Beton, in Straßen, Brücken, Dächern, in Fassaden, Fugen, Farben. Entsprechend groß ist der momentane Bedarf. Allein im vergangenen Jahr stieg er in Deutschland um mehr als fünf Prozent. Sand ist das meistverbrauchte Wirtschaftsgut unseres Planeten. 40 Milliarden Tonnen werden in diesem Jahr weltweit verbaut. Wert: über 70 Milliarden Dollar. Doch Bauboom, Tourismusexzesse und politische Fehlplanung lassen den sicher geglaubten Rohstoff knapp werden, hat unser Reporter Simon Book herausgefunden. „Der Mensch ist mit seinem unstillbaren Drang nach Fortschritt, Ausbreitung und Wachstum dabei, die Vorkommen gnadenlos auszubeuten.“ jetzt lesen
 
 
 
Irrende Legende
 
Auch Legenden liegen mal falsch. 72 Prozent Rendite pro Jahr, so viel Wertzuwachs schaffte James Simons mit einem Team aus Physikern und Mathematikern gelenkten Hedgefonds Renaissance Technologies über einen 20-Jahres-Zeitraum. Renaissance-Gründer Simons zählt regelmäßig zu den Bestverdienern der Finanzwelt: 2017 mehrte er seine Einkünfte um 1,7 Milliarden Dollar. Das reichte selbst in der nicht gerade für Lohndumping bekannten Branche für Platz 1. An einem seiner insgesamt 3718 Investments kann das aber nicht gelegen haben: der Deutschen Bank. Seit kurzem spekuliert er nun auf einen weiteren Kursverfall, und reiht sich damit in die wachsende Gruppe von Shortsellern bei der Deutschen Bank ein. Bei solchen Leerverkäufen hoffen Investoren darauf, dass die Wertpapiere am Ende der Leihfrist günstiger wiederbeschaffen zu können. Die Differenz von Verkaufs- und Kaufpreis ist ihr Profit – oder ihr Verlust, falls die Kurse wider Erwarten steigen sollten. Die lautesten der Branche sind denn auch die berühmtesten: Kyle Bass (Hayman Capital Management), Stanley Druckenmiller (Duquesne Capital Management) und natürlich: George Soros. Doch nur weil sie laut sind, liegen die Hedgefondsmilliardäre aber noch längst nicht immer richtig. Oder? Meine Kollegen Georg Buschmann und Christof Schürmann jedenfalls haben etwas ganz anderes zutage gefördert in ihren Recherchen: Mit ihren Wetten auf den Absturz, so ihr Fazit, liegen sie oft falsch. Anleger sollten sich eher gegen sie stellen. jetzt lesen
 
 
 
Ein Wochenende mit aussichtsreicheren familiären Anlageentscheidungen wünscht,


Beat Balzli
Chefredakteur WirtschaftsWoche
 
 
 
PS: Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie mir unter agenda@wiwo.de – oder auf Twitter.
 
 
 
 
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