DAX: Noch kein Grund für Sorgen! ++ Ist der Einbruch beim Gold und den Minen-Aktien übertrieben?
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Rendite-Report vom 23. Juni 2021


HIER MEINE THEMEN:

>> Goldminen-Aktien – Einstiegs-Chance nach dem Kursrutsch?
>> DAX aktuell – Meine Einschätzung zum DAX
 
 
 

Ist der Einbruch beim Gold und den Minen-Aktien übertrieben?

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Ausgerechnet das Edelmetall, das als Inbegriff des „sicheren Hafens“ bei Anlegern stets gefragt ist, setzte in der letzten Woche wegen der Zinsspekulationen zu einer scharfen Korrektur an. Dabei spielt es eigentlich kaum eine Rolle, ob die US-Leitzinsen um 0,25 oder 0,50 Prozent erhöht werden, solange die Realzinsen sich im stark negativen Bereich bewegen.


Bei einer Inflationsrate von derzeit 5 Prozent ist dies der Fall und daran dürfte sich noch längere Zeit nichts ändern. Negative Realzinsen sind eigentlich ein Garant für Kaufnachfrage beim Gold, daher stellt sich die Frage, ob der Goldpreis-Rutsch nicht eine gute Einstiegsgelegenheit darstellt.

 

Gold und Silber seit Jahresbeginn 2021

 

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Bis auf wenige Marktphasen war im Börsenjahrgang 2021 mit den Edelmetallen allerdings nicht viel Staat zu machen. Seit Jahresanfang steht beim Gold ein Minus von rund 6 Prozent unter dem Strich, etwas besser hat sich der kleine Bruder Silber entwickelt.


Aus Sicht der Charttechnik ist Gold immer noch angeschlagen, kurzfristig sind daher auch auf dem ermäßigten Kursniveau immer noch weitere Verlustphasen nicht auszuschließen. Trotzdem eröffnen sich mittel- bis längerfristig orientierten Anlegern Gelegenheiten im Sektor. Dabei kann es sich lohnen, nicht direkt in Gold zu investieren, sondern in die Aktien der Gold-Produzenten wie Barrick, Newmont, Agnico oder Wheaton.

 

Goldminen-Konzerne "hebeln" den Gold-Preis

 

Die Goldminen-Aktien laufen zwar tendenziell in die selbe Richtung, es gibt aber durchaus große Unterschiede zwischen den einzelnen Titeln (siehe Tabelle unten). So liegt die Perfomance des Branchenriesen Newmont und des Gold-Streamers (so nennt man ein Unternehmen, das selbst keine Goldminen besitzt) Wheaton mit gut 6 Prozent in diesem Jahr deutlich über der von bspw. Barrick Gold oder auch des Gold-Preises selbst.


Goldminen-Konzerne verdienen am Verkauf des geförderten Goldes. Der aktuelle Gold-Preis hat daher eine direkte Auswirkung auf den Unternehmensgewinn. Der entscheidende Faktor sind jedoch die Kosten der Gold-Produktion. Liegen diese unter dem Gold-Preis, macht das Unternehmen Gewinn. Je tiefer die Kosten gedrückt werden können, umso höher fällt der Gewinn aus, auch wenn der Gold-Preis sich nur seitlich bewegt. Steigt der Gold-Preis und fallen die Kosten, verdient das Unternehmen überproportional viel, die Aktie verhält sich dann wie ein Hebelinvestment auf Gold.

 

Ein Beispiel: Die Newmont-Quartalsbilanz 1/2021

 

Im 1. Quartal 2021 produzierte der weltgrößte Minen-Konzern Newmont zu Kosten von 1.039 US-Dollar je Unze (AISC). Darin sind nicht nur die direkten Kosten der Förderung enthalten, sondern auch allgemeine Kosten wie Verwaltung, Exploration, etc. Durchschnittlich wurden für eine Unze Gold 1.751 US-Dollar erlöst.


Nun muss man nur noch die Grundrechenarten beherrschen, um festzustellen, dass es sich um ein profitables Quartal gehandelt hat. Dabei ist der Gold-Preis im 1. Quartal sogar um 10 Prozent gefallen, die Newmont-Aktie rettete dennoch ein kleines Plus von 0,6 Prozent über die Ziellinie, denn der Gewinn je Aktie stieg von 0,40 auf 0,74 US-Dollar, was die Anleger bei der Stange hielt.

 

Edelmetalle, Minenaktien und ETFS im Vergleich:

 

    
ISIN
Perf. Q1*
Perf. YTD*
Gold
 
-10,0%
-6,1%
Silber
 
-7,5%
-1,7%
Agnico Eagle Mines
CA0084741085
-18,0%
-9,5%
Barrick Gold
CA0679011084
-13,1%
-7,2%
Newmont
US6516391066
+0,6%
+6,6%
Pan American Silver
CA6979001089
-13,0%
-16,5%
Wheaton Precious Metals
CA9628791027
-8,5%
+6,0%
iShares Gold Producers ETF
IE00B6R52036
-4,5%
+0,7%
Van Eck Junior Gold Miners ETF
IE00BQQP9G91
-11,8%
-6,2%

*Die Performance bezieht sich bei Gold, Silber und den Aktien auf die Wertentwicklung in US-Dollar ohne Berücksichtigung von Dividenden. Die ETFs spiegeln die Wertentwicklung in Euro wider.

 


Das alleine wäre jedoch noch kein Grund, um in die Aktie einzusteigen. Mittel- bis längerfristig orientierte Anleger sollten sich bewusst sein, dass starke Kursschwankungen bei Gold und Silber immer wieder vorkommen. Vor allem das auch als Industriemetall eingesetzte Silber ist phasenweise sehr volatil, wie auch der 5-Jahres-Chart unten zeigt.


Gold und Silber im 5-Jahres-Vergleich:


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Goldminen-Konzerne, die in solchen Phasen ihre Kosten nicht im Griff behalten, können in manchen Quartalen daher auch unter die Räder kommen, sollten die Edelmetallpreise unter Druck geraten. Vor allem Barrick Gold war in der Vergangenheit immer wieder für teure Übernahmen bekannt und baute damit auch unrentable Kapazitäten auf. Als Nebeneffekt wurde ein großer Schuldenberg angehäuft. Diese Zeiten sind zwar vorbei, die Nachwehen des Schuldenabbaus sind aber immer noch zu spüren.

 

Goldminen-Aktien: Genau hinschauen!

 

Wer also an ein Investment in Goldminen-Aktien denkt, sollte genau hinschauen, denn die Unterschiede sind groß. Neben den Produktions- und Kostenstrukturen gibt es auch politische Risiken, denn manche Minen sind in instabilen Ländern beheimatet, während andere z.B. in Kanada oder Australien den Anlegern kein politisches Risiko aufbürden.

 

Aktien wichtiger Edelmetall-Produzenten im 5 Jahres-Vergleich:

 

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Der Langfristchart der Goldminen-Aktien zeigt, dass Wheaton, Newmont und der Silber-Spezialist Pan American Silver in den letzten 5 Jahren wesentlich bessere Ergebnisse erzielten, als Barrick Gold.


Wenn Du Dich mit der Auswahl eines Einzel-Titels überfordert fühlst, kannst Du auch auf einen Goldminen-ETF zurückgreifen, beispielsweise den iShares Gold Producers ETF, in dem die großen Minen-Konzerne vertreten sind. Die Performance liegt in diesem Jahr allerdings unter der der 3 Top-Aktien.


Dies ist jedoch nicht verwunderlich, denn neben den drei genannten Branchenleadern sind auch viele Aktien im ETF enthalten, die sich unterdurchschnittlich entwickelt haben. Für ein Basis-Investment nicht geeignet sind sogenannte Junior Gold Miners, die bspw. im Van Eck ETF (siehe Tabelle oben) enthalten sind.


Junior Gold Miners sind Unternehmen, die nach neuen Vorkommen suchen und/oder Produktionsstätten erst aufbauen. Hier können durchaus Volltreffer lauern, aber genauso gut auch herbe Enttäuschungen. Die Performance konnte 2021 bislang ebenfalls nicht überzeugen.



Mein Fazit

 

Gold und auch Goldminen-Aktien sind unverzichtbare Bestandteile eines ausgewogenen Portfolios. Für das Zukunfts-Depot meines Informationsdienstes "Rendite-Spezialisten" habe ich 2017 begonnen, in meine Favoriten-Aktie im Sektor regelmäßig zu investieren. Bis heute hat sich ein Gewinn von deutlich über 100 Prozent inklusive der regelmäßigen Dividendenzahlungen aufgebaut.


Damit ist aber auch schon ein wichtiges Stichwort indirekt gefallen. Bei längerfristigen Engagements kaufe ich gerne in mehreren Tranchen, da es so gut wie unmöglich ist, den "richtigen" Einstiegszeitpunkt zu finden. Auch die aktuelle Situation am Gold-Markt ist nicht ganz eindeutig. Zwar könnte Gold durchaus wieder in Richtung 2.000 US-Dollar nach oben drehen, eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Aus charttechnischer Sicht wäre es auch keine Unmöglichkeit, wenn Gold noch bis 1.700 US-Dollar oder tiefer korrigiert. Bitte beachte: Ich spreche hier von kann, nicht von muss.


Auf dem aktuellen Niveau kann durchaus eine erste Position in der Goldminen-Aktie deiner Wahl aufgebaut werden – die Positionsgröße muss natürlich zum persönlichen Portfolio passen und darf nicht zu groß sein. Später können dann weitere Tranchen bei passender Gelegenheit dazu erworben werden. Wer mit den genannten Nachteilen der ETF-Lösung leben kann, kann statt einer Aktie natürlich auch in einen Goldminen-ETF investieren.



Mein Podcast-Tipp:

 

So schützt Du Dich vor steigenden Zinsen!

 

Die Börse ist not amused, denn die FED hat es zumindest mal angedeutet, die lockere Geld-Politik könnte enden. Das ganze könnte noch ein wenig dauern, aber wir haben erstmals klare Signale von der Zinsfront. Wir besprechen heute, wie ich persönlich darauf reagiere und ich möchte ausnahmsweise einen ganz konkreten Wert nennen, mit dem man sich möglicherweise vor steigenden Zinsen schützen kann.


    Höre Dir jetzt meinen Podcast dazu an:


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Und bitte nicht vergessen eine positive Bewertung/konstruktive Rezension abzugeben, vielen Dank ;-)



 
 


DAX: Noch kein Grund für Sorgen!

 

Am vergangenen Freitag wurde die Marke von 15.500 Punkten im DAX unterschritten. Dies könnte durchaus mit dem Verfall der Futures und Optionen auf die Indizes zu tun gehabt haben, auch in den USA zeigte der Trend in die gleiche Richtung. Am Termin-Markt waren insgesamt sehr viele Positionen ins Geld gelaufen, schließlich notierte der DAX vor einem Jahr noch etwa 3.000 Punkte tiefer.

 

Zudem beunruhigt die sich ausbreitende Delta-Variante des Corona-Virus und sorgt für eine zunehmende Risikoaversion. Fraglos hat die Börse gelernt mit Corona zu leben, auch weil die Konsequenzen in der Realwirtschaft nach besten Kräften mit reichlich frischer Liquidität der Notenbanken und Regierungen im Verbund gemildert wurden. Ein weiterer Lockdown jeglicher Art in den nächsten Monaten ist aber meines Erachtens kaum oder gar nicht eingepreist.

 

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Auch wenn man diesen Faktor nicht übergewichten sollte, wie das letzte Jahr sehr schön gezeigt hat, wäre eine Schwächephase des DAX auch unter saisonalen Aspekten keine große Überraschung. Der Monat Juli ist/war historisch betrachtet recht freundlich, aber Juni, August und September sind die schwächsten Monate des Jahres an der Börse.


Mein Fazit

 

Korrekturen gehören dazu und waren in Bullen-Märkten immer Kaufgelegenheiten. Ein Rücksetzer bis etwa 14.800 Punkte wäre charttechnisch völlig unkritisch, erst darunter „winken“ weitere tausend Punkte Abwärtspotenzial. Ob es soweit kommt bleibt abzuwarten, aber umso wichtiger ist es, im aktiven Handel auch einmal Gewinne zu realisieren, zumindest aber die Stopps nachzuziehen. Erst unter 15.500 Punkte muss man sich näher mit diesem Szenario beschäftigen.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein
Lars Erichsen
Chefredakteur Rendite-Report
www.rendite-report.de

 
 

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