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Stefan Gilsbach
Lokalredakteur Radevormwald
29. Juli 2023
Liebe Leserin, lieber Leser,
Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen aus einer Hand – das erwartet Sie in diesem Newsletter. Und das sind unsere Themen:
Was manchen Menschen so einfällt, ist schon erschreckend. Das trifft auch auf die beiden Briefe an die Stadtverwaltung Wermelskirchen, zu, in denen Mitarbeiter des Sozialamts der Korruption bezichtigt werden. Schwere Anschuldigungen , die die Arbeitnehmer in die Bredouille bringen. Und dann wird eines der Schreiben noch mit „Flüchtlingsinitiative Gemeinde Wermelskirchen“ unterschrieben. Da stellt sich die Frage, was das soll und was der Verfasser damit erreichen will?
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Es bleibt nur zu hoffen, dass die eingeschaltete Kriminalpolizei den oder die Autoren dieser unsinnigen Briefe schnell ausfindig macht und die Staatsanwaltschaft Köln, die für den Fall zuständig ist, die Verfasser auch dementsprechend bestraft.
Ebenfalls nicht besonders clever dürften diejenigen gewesen sein, die die Stromladesäule am Wohnmobilstellplatz Am Scheffenteich 7 in Dhünn zerstört haben. Da fragt man sich, was geht in den Köpfen dieser Vandalen nur vor? Denn zum einen verärgern die Zerstörer damit Menschen, die mit ihrem Wohnmobil im Urlaub sind und unser schönes Wermelskirchen besuchen und kennenlernen möchte; zum anderen müssen die Schäden behoben und bezahlt werden. Und diese Kosten trägt dann die Allgemeinheit . Darüber hinaus fehlt dieses Geld an anderer Stelle, wo es sehr viel sinnvoller hätte eingesetzt werden können. Besonders bitter ist es, dass dies nun schon zum wiederholten Male passiert ist und so schon fast 7000 Euro gekostet hat.
Was wird wieder gejammert übers Wetter. Natürlich passen 15 Grad und literweise Regen nicht wirklich zum eigentlichen Hochsommer Ende Juli- und erst recht nicht zu den Sommerferien. Doch auch diese Seite hat zwei Medaillen, denn der Natur tut der Regen der vergangenen Tage gut . Vor allem dem Wald, der in den vorigen Sommern gerade hier im Bergischen so hatte leiden müssen. Ein Blick auf die vielen kahlen Stellen, wo vertrocknete Fichtenwälder abgeholzt werden mussten, macht das deutlich. 95 Prozent der Hückeswagener Fichten, über Jahrzehnte gewachsen, waren innerhalb kurzer Zeit tot und sind verschwunden. Die Wiederaufforstung wird mindestens eine Generation dauern. Wobei längst nicht klar ist, ob die ergriffenen Maßnahmen auch greifen.
„Wir denken in Jahrzehnten“, erläutert Revierförster Heiner Grüter. Das hatten auch die Waldbauern nach dem Zweiten Weltkrieg getan und im Bergischen richtigerweise auf die Fichte gesetzt. Doch deren Zeit ist in hiesigen Breitengraden angesichts des Klimawandels unwiederbringlich abgelaufen. Die Waldbauern setzen verstärkt auf Mischwälder und darin solche ursprünglich nicht heimischen Tannenarten, die die Trockenperioden besser verkraften dürften.
Denn eines ist auch im verregneten End-Juli 2023 sicher: Die nächste Hitze-Phase wird kommen. Hoffentlich nicht dann mit solchen fürchterlichen Auswirkungen wie derzeit rund ums Mittelmeer. Da kann’s hier lieber mal ein paar Tage am Stück bergischen Landregen geben.
Es ist schon seltsam, wie Menschen hierzulande mit Tieren umgehen. Soziale Medien, auch Radevormwalder Gruppen, quellen über von Posts über süße Katzen und Hunde. Haustiere werden mit einer Liebe und Fürsorge bombardiert, die man vielen Menschen, denen es nicht gut geht, wünschen würde.
Bei Wild zeigt sich der Durchschnittsbürger allerdings weniger flauschig. Immer wieder berichtet die örtliche Hegegemeinschaft, dass Rehe zu Tode gejagt werden von Hunden, deren Herrchen oder Frauchen meinen, dass für ihre Haustiere keine Regeln gelten. Und auch nach Wildunfällen, die im Moment in Radevormwald leider häufiger passieren , fühlt sich mancher Fahrer nicht bemüßigt, die Polizei zu informieren. Was bedeutet, dass Tiere, die nach dem Zusammenstoß nicht tot sind, qualvoll eingehen müssen. Wer das zur Sprache bringt, muss mit harschen Reaktionen rechnen. Denn wenn es um Tiere geht, dann liegen Sentimentalität und Aggression bei manchen Zeitgenossen nahe beieinander.
Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen
Ihr
Stefan Gilsbach
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