| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: - Bundesbank: EZB ist auf gutem Kurs
- Bundesregierung sieht keine baldige Konjunkturerholung
- Nagel: "Wir benötigen starke und robuste Banken"
- Coba/Unicredit: Malmendier sieht mehr Chancen als Risiken
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| Lagarde: Erneuter Zinsschritt im Oktober noch ungewiss Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsniveaus gestern erwartungsgemäß abgesenkt. Der als Leitzins fungierende Einlagensatz wurde um 0,25 Prozentpunkte und der Hauptrefinanzierungssatz um 0,6 Prozentpunkte gekappt. Zugleich ließ der geldpolitische Rat den Markt vor der nächsten Sitzung im Oktober im Ungewissen: Die Währungshüter würden sich alle Daten anschauen, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde (Foto) heute in Budapest. Wenn sich bedeutende Änderungen mit Blick auf das Basisszenario der EZB ergeben sollten, werde die Lage neu bewertet. Medien berichteten zuvor, dass die Notenbank bei ihrer nächsten Sitzung am 17. Oktober aller Voraussicht nach keine weiteren geldpolitischen Schritte ergreifen werde. Der Hauptgrund für die Zurückhaltung liege in der begrenzten Verfügbarkeit aktueller Wirtschaftsdaten. Stattdessen neigten die Währungshüter dazu, die umfassenderen und aktualisierten Prognosen der EZB-Ökonomen abzuwarten, die erst im Dezember vorliegen würden. | |
Nagel: EZB ist auf gutem Kurs Bundesbankpräsident Joachim Nagel zeigt sich zufrieden mit den jüngsten Entscheidungen der EZB. In einem heute ausgestrahlten Radiointerview betonte er die Einigkeit und das umsichtige Vorgehen der Währungshüter. "Wir sind auf einem guten Kurs. Das haben wir gestern gezeigt mit der Zinssenkung", erklärte Nagel. Die Zinssenkung sei im EZB-Rat einvernehmlich getroffen worden. "Wir sind einheitlich der Meinung gewesen, dass das, was wir gestern gemacht haben, der richtige Schritt ist." Er beschrieb das aktuelle Inflationsbild als "sehr ordentlich" und verwies auf die optimistische Prognose des EZB-Rates: Die Währungshüter gingen mittlerweile davon aus, dass die Notenbank zum Ende nächsten Jahres bei ihrem Inflationsziel von 2 Prozent ankommen werde. Dies sei Konsens im EZB-Rat. (Foto: picture alliance/dpa/Boris Roessler) | |
Scope bekommt mit Crédit Agricole dritten französischen Großaktionär | Die in Berlin sitzende Agentur Scope Ratings hat einen weiteren Unterstützer gewonnen. Nach dem Versicherer Axa und der Groupe BPCE steige über die Tochter Crédit Agricole Assurances eine der größten europäischen Banken als neuer Anteilseigner ein, wie Scope heute in Berlin mitteilte. Über die Höhe des Anteils sowie über finanzielle Details wurden keine Angaben gemacht. "Wir glauben fest an die Notwendigkeit, die finanzielle Souveränität Europas zu stärken", kommentierte der Chef von Crédit Agricole Assurances, Nicolas Denis, das Engagement. Eine der größten Bankengruppen der Welt als Aktionär zu bekommen, "unterstreicht die wachsende Bedeutung von Scope auf den Kapitalmärkten", sagte dessen Gründer und -Chef Florian Schoeller. Crédit Agricole Assurances ergänzt damit die Unternehmen, die sich als Anteilseigner bei Scope engagieren, um auf dem von den US-Gesellschaften S&P Global, Moody’s und Fitch Ratings beherrschten Ratingmarkt eine europäische Alternative zu ermöglichen. (Foto: Scope Ratings) |
| | Bundesregierung sieht keine baldige Konjunkturerholung Laut dem heute veröffentlichten neuen Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums ist eine schnelle ökonomische Erholung für Deutschland nicht in Sicht: "Eine konjunkturelle Erholung dürfte wohl erst gegen Jahresende eintreten." Die exportorientierte Industrie leide unter sinkenden Aufträgen und schwachem Neugeschäft. Auch in konsumnahen Dienstleistungsbereichen wie Handel, Verkehr und Gastgewerbe bleibe die Lage angespannt, hieß es. Trotz rückläufiger Inflation und gestiegener Kaufkraft habe sich die Verbraucherstimmung verschlechtert. Besonders besorgniserregend ist laut dem Bericht die Lage am Arbeitsmarkt. Das Ministerium warnt: "Die Frühindikatoren deuten auf keine baldige Trendwende hin, so dass derzeit von keiner Belebung am Arbeitsmarkt in der zweiten Jahreshälfte auszugehen ist." | | Ifo Institut: Kurzarbeit in der Industrie steigt Infolge der anhaltenden Konjunkturschwäche nimmt die Kurzarbeit in der deutschen Industrie zu. Laut einer heute veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo Instituts setzten im August 14,3 Prozent der Unternehmen diese Maßnahme ein. Im Mai lag der Anteil noch bei 12,5 Prozent. Für die kommenden drei Monate erwarten demnach 23 Prozent der Unternehmen Kurzarbeit, verglichen mit 18,8 Prozent im Mai. Obwohl die Kurzarbeit im historischen Vergleich leicht gestiegen ist, bleibt der Anstieg im Kontext der schlechten Wirtschaftslage in der Industrie relativ gering. "Dies ist allerdings kein positives Zeichen", erklärte Ifo-Experte Sebastian Link. Die Entwicklung verdeutliche vielmehr, dass viele betroffene Unternehmen die Krise als besonders ernst ansehen. "Deshalb scheinen sie trotz Arbeitskräfteknappheit eher Beschäftigung abzubauen oder Standorte zu verlagern, statt diese mit Hilfe von Kurzarbeit zu überbrücken", so Link. | | Trump prüft Privatisierung der Finanzierer Fannie und Freddie Laut Medienberichten zieht der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump die Möglichkeit in Betracht, die Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac zu privatisieren. Trumps Partner, darunter der ehemalige Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats Larry Kudlow und der ehemalige Direktor des Personalbüros des Präsidenten John McEntee, arbeiteten an entsprechenden Plänen, hieß es. Während der Finanzkrise 2008 rettete die US-Regierung die beiden Immobilienfinanzierer mit einer Finanzhilfe von 187,5 Milliarden US-Dollar (169 Milliarden Euro) vor dem Zusammenbruch. Laut dem Bericht suchen Trumps Verbündete nun nach Wegen, den US-Kongress bei einer möglichen Privatisierung zu umgehen. Früher gab es bereits Versuche, die staatliche Kontrolle über Fannie Mae und Freddie Mac zu lockern, auch während der Präsidentschaft von Trump. | |
| | | Nagel: "Wir benötigen starke und robuste Banken" Bundesbankpräsident Joachim Nagel (Foto) äußerte sich heute in einem Interview zurückhaltend zu den Gerüchten über eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch das italienische Finanzinstitut Unicredit. Ohne direkt auf einzelne Akteure einzugehen, unterstrich Nagel die Bedeutung eines stabilen Bankensektors für die deutsche Wirtschaft. "Wir benötigen starke und robuste Banken", betonte Nagel. Bei einem Bankenzusammenschluss komme es darauf an, dass sich die Geschäftsmodelle ergänzten und am Ende eine Bank entstehe, die wettbewerbsfähig sei. Das würden sich die Wettbewerbsbehörden "ganz genau" anschauen. Deutschland benötige auch starke Banken für die Finanzierung der Unternehmen. "Es wird bei dem genannten Fall auch genau darauf ankommen, wie es gelingen kann, für einen robusten, starken Bankenmarkt zu sorgen", sagte Nagel mit Blick auf den Prozess um die Commerzbank und Unicredit. Er sei zuversichtlich, dass die Akteure verantwortlich handelten. (Foto: picture alliance/dpa/Hannes P. Albert) | | Commerzbank/Unicredit: Malmendier sieht mehr Chancen als Risiken | Die Ökonomin Ulrike Malmendier (Foto) äußerte sich positiv zu einer möglichen Fusion zwischen der italienischen Großbank Unicredit und der deutschen Commerzbank. In einem heute veröffentlichten Interview legte Malmendier, die auch Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist, die potenziellen Vorteile eines solchen Zusammenschlusses für Deutschland, die Finanzindustrie und den Kapitalmarkt in der Europäischen Union (EU) dar. Sie sprach sich für eine stärkere Konsolidierung im europäischen Bankensektor aus: "Wenn Europa auf dem globalen Finanzmarkt mithalten will, darf die Branche nicht mehr so kleinteilig organisiert bleiben." Sie sieht in der möglichen Fusion eine Chance zur Förderung der Internationalisierung im Bankwesen. "Ich finde diese Kombination aus italienischer und deutscher Bank ganz schön." (Foto: picture alliance/dpa/Kay Nietfeld) |
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BlackRock has teamed up with@partnersgroup to launch a multi-private markets models solution set to transform how retail investors access alternative investments. The solution will provide access to private equity, private credit and real assets in a single managed portfolio. | | The financial sector and capital markets are important factors for Europe’s competitiveness! What a great opportunity to meet at #Eurofi Financial Forum in Budapest after the summer break. With the European elections, the German federal state elections and the upcoming US elections, the topics are especially political this year. And Mario Draghi has sent a special signal with his report on Europe’s competitiveness, which is being discussed intensively. |
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WAS DIE NÄCHSTEN TAGE WICHTIG WIRD | Das informelle Treffen der EU-Finanzminister in Budapest geht in seinen Abschlusstag. – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bricht am Samstag zu seiner dreitägigen Zentralasien-Reise auf. Die erste Station heißt Usbekistan. – Die Bundesbank veröffentlicht zu Beginn der kommenden Woche ihren neuen Monatsbericht. – Am Montag findet in Essen die 2. Jahrestagung "Regionale Transformation gestalten" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (bis 17.09.) statt. – Ebenfalls am Montag lädt der Bankenverband in Berlin zur Veranstaltung "Wettbewerbsstärke durch Verbriefungen" ein. Zu diesem Anlass präsentiert die Initiative der deutschen Finanzwirtschaft ihren Abschlussbericht zur Stärkung des Verbriefungsmarktes. | Eine kritische Betrachtung des "Work-Life-Blendings" Heutzutage sieht man Menschen überall bei der Arbeit – sei es auf dem Beifahrersitz im Auto, in Cafés oder sogar am Spielfeldrand, während die Kinder Sport machen. Dieses Phänomen, bei dem sich Arbeit und Freizeit vermischen, wird oft als "Work-Life-Blending" bezeichnet. Doch ist diese Entwicklung wirklich erstrebenswert? Folgender Erfahrungsbericht beleuchtet die Vor- und Nachteile dieser Lebens- und Arbeitsweise und wirft die Frage auf: Besteht nicht die Gefahr, dass am Ende das Arbeitsleben das Privatleben völlig vereinnahmt? Der Bericht soll zum Nachdenken über eine gesunde Balance anregen: | | |