Plus: Wie macht man die Welt wirklich zu einem besseren Ort? Der Philosoph Philipp Hübl im Interview
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Illustration: Chiara Brazzale
Guten Tag, 

neulich rief die Hortleiterin meiner Tochter rief an, mein Mann sei nicht zum Abholen gekommen. »Wir haben mehrfach versucht, ihn anzurufen. Es geht sofort die Mailbox dran. Wir warten jetzt mal noch zehn Minuten, dann melden wir uns wieder.« Ich selbst saß im Büro, eine halbe Stunde entfernt, und probierte es auch sofort auf seinem Handy. Einmal, dreimal, fünfmal. Immer: »Hier ist die Mailbox von ...« Ich wurde panisch. Normalerweise gibt er Bescheid, wenn er sich verspätet – und weil ich wusste, dass er mit dem anderen Kind auf dem Fahrrad unterwegs war, konnte ich mich gegen die Horrorbilder im Kopf nicht wehren.  

Bewegungsunfähig starrte ich auf das Display. Dann leuchtete es tatsächlich auf: mein Mann. Putzmunter. Die Übergabe im Kindergarten habe etwas länger gedauert, später habe er fünf Minuten an der Bahnschranke gewartet ... und sein Handy-Akku sei leer gewesen. »Sorry, der entlädt sich doch immer so schnell mittlerweile.« Ich atmete tief durch. Erleichtert, aber irgendwie fühlte ich mich auch ertappt. Ich verlasse mich in meinem Alltag offenbar so sehr aufs Handy, dass es mich völlig aus der Bahn wirft, wenn ein Problem sich mal nicht eben mit einem Anruf oder einer Nachricht beheben lässt. 

Ich gehöre zur letzten Generation, die sich noch überwiegend handyfrei durch ihre Jugend manövrierte. Wenn ich mich mit einer Freundin in der Stadt verabredet hatte, dann blieb ich an der Bushaltestelle so lange sitzen, bis sie kam, notfalls auch eine Dreiviertelstunde im strömenden Regen. Wenn man sich auf Partys begegnen wollte, musste man sich eben in der Menge suchen – und fand dabei womöglich jemand ganz anderen. Und ich erinnere mich an quälende Nachmittage vor unserem Familien-Schnurtelefon, an denen ich auf seinen Anruf wartete und hektisch aufsprang, sobald es klingelte, damit mir niemand den Hörer wegnehmen konnte. 

Eigentlich noch gar nicht so lange her, oder? Und doch liegen Welten zwischen damals und heute, zumindest technisch gesehen. Ohne Strom geht in unser aller Leben einfach fast nichts mehr, egal ob Smartphone, Laptop, Fernbedienung, Schallzahnbürste oder E-Auto. Unser Autor Christoph Koch hat sich deshalb hat sich die häufigsten Fragen zu Akkus und Batterien gestellt, damit sie es nicht tun müssen: Soll man den Handyakku vor Kälte schützen? Ist es sinnvoll, Batterien auf Vorrat zu kaufen? Hilft es, Apps nach der Nutzung zu schließen, um den Stromverbrauch zu reduzieren? All das erfahren Sie in unserem dieswöchigen Text:
Muss der Handyakku vor dem Aufladen komplett leer sein?
Gehören Batterien in den Kühlschrank? Sind induktive Ladepads wirklich gefährlich? Antworten auf die gängigsten Fragen zum Umgang mit Akkus und Batterien.
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Meinem Mann habe ich nach diesem Erlebnis ein neues Ladekabel gekauft, ein neonfarbenes, das jetzt immer mahnend neben der Steckdose liegt. Mal schauen, wem es hilft. 

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche! 

Herzlich,
Sara Peschke

P.S.: Ich möchte Sie außerdem auf das spannende Interview hinweisen, das mein Kollege Tobias Haberl mit dem Philosophen Philipp Hübl geführt hat und das Sie weiter unten in diesem Newsletter finden. Viele, die sich für das Gendern engagieren oder diskriminierende Begriffe aus alten Kinderbüchern streichen möchten, wollten nämlich gar nicht die Welt verbessern, sondern ihr moralisches Prestige, sagt Hübl. Ich bin gespannt, wie Sie das sehen. 
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