Laschet bei Anne Will | Reul im Interview | Palmer rauswerfen?
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Rheinische Post

Morgenausgabe

Stimme
des Westens

Moritz Döbler

10. Mai 2021

Liebe Frau Do,

mit offenem Hemdkragen, kämpferisch und voller demonstrativer Zuversicht präsentierte sich Armin Laschet gestern Abend in der Talkshow von Anne Will. Wie vor zwei Wochen bei Annalena Baerbock startete die Sendung mit einem längeren Interview, bei dem die Journalistin dem Kanzlerkandidaten auf den Zahn fühlte – und er zuweilen giftig reagierte („Das ist eine Albernheit, Frau Will.“). Auch im weiteren Verlauf der Sendung hatte er den Wind gegen sich, mit dabei war unter anderem Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer. Es war kein Heimspiel: Dorothee Krings fasst den spannenden Auftritt zusammen.

Als einer der möglichen Nachfolger Laschets in NRW ist Innenminister Herbert Reul im Gespräch. Die Ambitionen von Verkehrsminister Hendrik Wüst, Ministerpräsident zu werden, kommentiert er kühl. „Ich sehe da mehrere qualifizierte Kandidaten in der Fraktion“, sagt Reul in einem Interview, das Maximilian Plück und Kirsten Bialdiga geführt haben. Droht nun also doch so ein Gezerre wie bei der K-Frage der Union? Immerhin deutet er eine Lösung im innerparteilichen Wettbewerb an. Auf die Frage, ob das Amt des Regierungschefs und des Landesvorsitzenden in einer Hand liegen sollten, sagt er: „Das entscheidet der Landesparteitag zu gegebener Zeit.“

Dass diese Debatte jetzt offen geführt werden kann, liegt an Laschets klarem Bekenntnis zu Berlin. Und seine Chancen, Bundeskanzler zu werden, sind um Längen größer als die von Olaf Scholz. Die SPD hat den Bundesfinanzminister dennoch bei ihrem Parteitag mit viel Rückhalt ausgestattet. Seit zehn Monaten steht er schon als Kanzlerkandidat fest, jetzt geht bald der Wahlkampf richtig los. Jan Drebes schildert, wie der Vizekanzler und seine Partei sich darauf einstellen.

Bei den Grünen, die bei der Sonntagsfrage in den Umfragen derzeit vorne liegen, hat Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock ein kniffliges Problem an den Hacken. Der profilierte Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat bei Facebook einen rassistischen Spruch rausgehauen und rechtfertigt das nachträglich als Ironie. Jetzt startet, angeraten von Baerbock, ein Parteiausschlussverfahren. Aber sollten die Grünen ihn deswegen wirklich rauswerfen? Warum ich das für falsch halte, argumentiere ich in meiner Analyse. Und nein, ein Plädoyer für Palmer liegt mir fern – der Gebrauch des N-Worts lässt sich nicht rechtfertigen.

Wie sich die schleppende Aufklärung von Missbrauchsvorwürfen rechtfertigen lässt, darüber wird in und außerhalb der katholischen Kirche diskutiert. Eine der Schlüsselfiguren ist Rainer Maria Kardinal Woelki. Als Bischof wisse er, dass Priester „auch fehlbare Menschen sind, genauso wie Sie und ich“, sagt er in einem eindrücklichen Interview, das Lothar Schröder schriftlich geführt hat. Bei der evangelischen Kirche gibt es derweil einen bemerkenswerten Generationswechsel: Präses ist jetzt die 25-jährige Studentin Anna-Nicole Heinrich, die in einer nicht-christlichen Familie aufgewachsen ist. Benjamin Lassiwe stellt Ihnen die höchste Repräsentantin der Laien vor.

Ich hoffe, Sie haben den Sommersonnentag gestern so wie ich genießen können, das macht Lust auf mehr. Am Düsseldorfer Paradiesstrand war es herrlich, aber vielleicht geht es bald auch ein bisschen weiter weg? Italien öffnet für Urlauber, Mallorca kann ohne Quarantäne-Vorgabe besucht werden, und die Bundeskanzlerin erwartet freies Reisen in diesem Sommer auch für Nicht-Geimpfte. Reinhard Kowalewsky schildert die politische Debatte rund um den Urlaub. Heute, spätestens morgen ist der Sommer laut Wetterbericht zwar schon wieder vorbei – starten Sie am besten trotzdem gut gelaunt in die neue Woche. Bis morgen!


Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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