Laschet muss nun liefern

Liebe Frau Do,

"Der zweite Mann" - so war vor einigen Monaten unser Portrait von Armin Laschet, CDU-Chef von Nordrhein-Westfalen, überschrieben. Der Aachener Jurist und Ex-Journalist musste in seiner politischen Karriere mehrere Niederlagen einstecken, in der NRW-CDU musste er erst Karl-Josef Laumann, dann Norbert Röttgen den Vortritt lassen. Nun hat er die populäre SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bezwungen und wird Regierungschef des bevölkerungsreichsten Bundeslandes. In seinem ersten NRW-Interview spricht er die Themen an, bei denen seine Regierung "liefern will": Innere Sicherheit, Bildung, Wirtschaftswachstum. Und er sagt, wofür er den Konflikt mit der Kanzlerin riskieren würde.

Die gute Nachricht vorweg. Donald Trump kann nur noch maximal siebeneinhalb Jahre Präsident der USA sein. Maximal. Wenn es schlecht läuft. Also durchhalten, bitte! Sein Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen ist ärgerlich, aber er birgt auch Chancen. Nun müssen die EU und China als große Schadstoffemittenten in die Bresche springen, zeigen, dass sie es ernst meinen mit der Verbesserung des Klimas. Ideen gibt es viele. Europa könnte mit einer einheitlichen, streckenabhängigen Pkw-Maut den CO2-Ausstoß der Autos reduzieren und mit einem geordneten, aber zügigen Ausstieg aus der fossilen Energieerzeugung Vorreiter eines Lebenswandels werden, für den der französische Präsident gestern das Trump-Motto umgedichtet hat: "Make the planet great again." Warum der Klimawandel real ist, was das Pariser Abkommen bringen soll und wie es jetzt weitergeht, fassen Martin Kessler und Jan Drebes zusammen.

Gestern Abend wurden wir von der Meldung aufgeschreckt, dass das Festival "Rock am Ring" wegen einer akuten Terrorgefährdung geräumt werden musste. Zehntausende, die zum Nürburgring gekommen waren, um zu feiern, mussten das Gelände gegen 21 Uhr verlassen. Musikalische Großereignisse unbeschwert zu genießen, ist schwierig in diesen Tagen. Alle Infos zu dem Vorfall von gestern Abend gibt es bei RP Online. Und doch darf uns die Terrorgefahr nicht die Freude an der Musik und am Leben nehmen - eine Gelegenheit, großartige Musik zu genießen, bietet die Jazz Rally an diesem Wochenende in der Landeshauptstadt. Gestern Abend ging es mit dem wunderbaren Myles Sanko los (das Programm gibt's hier). Wohin prominente Künstler der Stadt selbst gehen, haben sie uns hier verraten.

Unser Musikredakteur Wolfram Goertz wollte sich mit dem Düsseldorfer Jazzmusiker und Komponisten Klaus Doldinger über die Faszination des Musikstils unterhalten, doch es kam anders...

Herzlichst,

Ihr