Laschets neues Heim
Liebe Frau Do, nun ist er angekommen, vielleicht noch nicht im Amt (seine erste Regierungserklärung kommt ja noch), aber immerhin im neuen Amtszimmer. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) lud gestern Pressevertreter zu einem Rundgang in sein neues Domizil, das ehemalige Landeshaus am Rheinufer, erbaut Anfang des 20. Jahrhunderts. Als Untermieter zwischen
szmtag

24. August 2017

Liebe Frau Do,

nun ist er angekommen, vielleicht noch nicht im Amt (seine erste Regierungserklärung kommt ja noch), aber immerhin im neuen Amtszimmer. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) lud gestern Pressevertreter zu einem Rundgang in sein neues Domizil, das ehemalige Landeshaus am Rheinufer, erbaut Anfang des 20. Jahrhunderts. Als Untermieter zwischen Arztpraxen, Kanzleien und Unternehmensberatungen fühlte sich der neue Regierungschef im "Stadttor" nicht wohl. Verständlich. So sah es stets auch Johannes Rau, der den Umzug des damaligen SPD-Regierungschefs Wolfgang Clement heftig kritisierte. Und es ist ja auch so - der Chef der siebzehntgrößten Volkswirtschaft der Welt sollte repräsentativ residieren, muss aber nicht zur Miete wohnen. Das Landeshaus nannte Laschet "bürgernah, gediegen, solide und ohne Protz". Es wäre zu wünschen, dass dieser Vorsatz auch für die Arbeit der Landesregierung gelten mag. Arne Lieb war bei der Begehung dabei. 

Die SPD steckt im Dilemma. Die Umfragewerte dümpeln immer noch bei 25 Prozent, eine Machtperspektive ist nicht in Sicht. Selbst die Wunschkoalition von Kanzlerkandidat Martin Schulz, Rot-Gelb-Grün, die Ampel, hätte bislang keine Mehrheit. Doch der sozialdemokratische Generalsekretär Hubertus Heil, Schulz' treuer Vasall im Willy-Brandt-Haus, zeigte sich beim Redaktionsbesuch gestern optimistisch: "30 Prozent plus x" sind drin. Martin Kessler berichtet. 

Und Air Berlin? Die ehemals mächtige Fluglinie mit 8200 Mitarbeitern, 130 Jets, 3,4 Milliarden Euro Umsatz und dem Image des sympathisch-frechen Konkurrenten der trägen Staatslinie Lufthansa liegt auf dem Seziertisch und die Gläubiger und Kaufinteressenten filetieren munter drauf los. Lufthansa wird große Stücke bekommen, wohl auch die österreichische Fluglinie Niki und die britische Low-Cost-Airline Easyjet. Reinhard Kowalewsky hat die neuesten Details. 

Herzlichst

Ihr

Michael Bröcker

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