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Liebe/r Leser/in,

am Dienstag habe ich aus der Zeitung erfahren, dass ich wohl ein Jahr länger arbeiten soll. „Rente künftig erst mit 68“, stand da in großen Buchstaben auf dem Titelblatt der „Bild“-Zeitung, die ich morgens im Wartezimmer meines Arztes fand, der gerade alles dafür tut, damit ich es trotz meiner Corona-Spätfolgen wenigstens noch bis zur Rente schaffe.
Dass die gesetzliche Rente früher oder später eben nicht so sicher ist, wie Norbert Blüm einst versprach –, das gilt heute als sicher. Denn wir Menschen werden immer älter und dem gegenüber stehen immer weniger Beitragszahler. Ein neues Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates beim Bundeswirtschaftsministerium fordert nun deshalb eine „dynamische Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung“. Betroffen wären davon alle Arbeitnehmer, die heute 47 Jahre oder jünger sind – also auch ich. Was Sie tun können, damit Sie vielleicht doch früher und vor allem sorglos in den verdienten Ruhestand gehen können, dazu lesen Sie in der kommenden Ausgabe mehr. Wie Sie Ihre verbleibenden Berufsjahre, vorausgesetzt Sie arbeiten im Büro, in Zukunft verbringen werden, erfahren Sie in dieser Ausgabe – ab Seite 22 geht es um den Kampf ums Homeoffice und die Frage, wie viel Freiheit modernes Arbeiten verträgt.

Lassen Sie uns beim Thema Zukunft bleiben. Wohin steuert Deutschland, fragen wir seit zwei Wochen in unserer neuen FOCUS-Serie „Projekt D“. Im dritten Teil geht es um die wirtschaftliche Situation unseres Landes nach dem Lockdown und vor der wichtigen Bundestagswahl, die gleichzeitig das Ende der Ära Angela Merkel bedeutet. Ab Seite 48 beschreibt Thomas Tuma die Stärken, die Probleme und die Bruchstellen der deutschen Wirtschaft, und er zeigt auf, wie gespalten Top-Manager mit Blick auf unser Land doch manchmal sind. Die 42-jährige Start-up-Expertin Verena Pausder aus Berlin sieht Deutschland im Jahr 2021 vor einem „absolut überfälligen Aufbruch“. Der 72-jährige Wolfgang Reitzle aus München glaubt die Republik dagegen am Rande des Untergangs. Er sagt auf Seite 51 unter anderem: „Ich sehe in Deutschland zunehmend Tendenzen hin zu einem nicht nur starken, sondern dominanten Staat und damit einhergehend zu planwirtschaftlichen Ansätzen. Corona hat das nur befeuert. 
In der Klimapolitik wird nahtlos das fortgesetzt, was beim Virus mit Notmaßnahmen aller Art begann.“


Optimistischer sieht die Lage dagegen René Obermann, Ex-Telekom-Chef und Verwaltungsratschef von Airbus. Er plädiert in einem großen Essay, das Sie auf den Seiten 56 und 57 lesen, für ein neues Kern-Europa aus Frankreich und Deutschland und für die soziale Marktwirtschaft made in Germany. Sie sei das beste Labor für Innovationen zur Lösung der globalen wie nationalen Aufgaben.

Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns sehr, wenn Sie weiterhin so engagiert an unserer Zukunftsdebatte„Projekt D“ teilnehmen. Inspirieren Sie uns mit Leserbriefen oder Kommentaren bei LinkedIn oder Facebook. Einen Teil der zahlreichen Anregungen finden Sie auf unseren Leserbriefseiten 100 und 101. Ein großes Dankeschön dafür!

Mit vielen Grüßen

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Robert Schneider
Chefredakteur FOCUS Magazin



„Projekt D“ – die neue FOCUS-Serie

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Wohin steuert Deutschland – nach dem Lockdown und vor der Bundestagswahl? Was könnte besser laufen in unserem Land? Welche Sorgen haben Sie?

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Aufsteiger der Woche

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Vier Minuten schwerelos sein, diesen Traum will sich Jeff Bezos am 20. Juli erfüllen. Dann wird der Amazon-Gründer, der zu den reichsten Menschen der Welt zählt, mit seiner Weltraumfirma Blue Origin ins All starten. In der Raumkapsel RSS First Step Crew Capsule werden sechs Astronauten sitzen. Bezos nimmt seinen Bruder Mark mit, ein Platz wird noch versteigert, bisher geboten: 3,5 Millionen Dollar. Schon etwa elf Minuten nach dem Start soll die Kapsel mittels Fallschirm wieder „sanft“ in der texanischen Wüste landen.

Absteiger der Woche

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Neuer Ärger für den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn: Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, in einem Bundestagsausschuss „bewusst falsche Angaben“ zur Frage gemacht haben, zu welchem Zeitpunkt er über Abgasmanipulationen bei Dieselmotoren unterrichtet war. Sie hat Anklage beim Landgericht Berlin wegen uneidlicher Falschaussage gegen den heute 74-Jährigen erhoben. Volkswagen hat sich mit Winterkorn auf eine Entschädigung für den Dieselskandal geeinigt.

Umsteigerin der Woche

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Erst Jan Hofer, dann Linda Zervakis, jetzt Pinar Atalay: Die ARD-Nachrichtenformate „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ verlieren seit Monaten renommierte Fernsehgesichter an die private Konkurrenz. Die 43-Jährige wechselt zum 1. August zum Privatsender RTL, um in „politisch spannenden Zeiten“ das journalistische Profil des Senders weiter zu stärken. Einer ihrer ersten Einsätze wird die Moderation des Wahl-Triells am 29. August sein, bei dem die Kanzlerkandidaten aufeinandertreffen.

Zitat der Woche

„Wenn wir jetzt nicht handeln, wird Venedig wie Disneyland – nur ohne Disneyland-Organisation“

Termine der Woche

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Am Sonntag, den 13. Juni, findet der Abschluss des G7-Gipfels in Cornwall statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird zum letzten Mal dabei sein, da ihre Amtszeit im Herbst endet.

Am Dienstag treffen in Brüssel EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel erstmals mit US-Präsident Joe Biden zusammen.

Am Donnerstag eröffnet die Staatsministerin für Digitales im Kanzleramt, Dorothee Bär, den Jahreskongress „Deutschland sicher im Netz“.

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