Liebe Frau Do, am 9. November 2019 beschleicht einen der Verdacht, dass die Deutschen mental in der Einheit schon einmal weiter waren als heute. Nach 30 Jahren Mauerfall ist es an der Zeit, die in den Köpfen nachgewachsenen Mauern abzureißen. Einen Beitrag dazu leisten zwei Geschichten zum Abschluss unserer Mauerfall-Serie, die ich Ihnen empfehlen möchte. Mein Kollege Henning Rasche hat einen Brief an seine Großmutter geschrieben, die aus Königsberg (seit 1946 Kaliningrad) stammte, in der DDR als Lehrerin arbeitete und kurz vor dem Mauerbau in den Westen floh. Mit drei ost-westdeutschen Liebespaaren hat unsere Autorin Marlen Keß gesprochen. In Thüringen steckt die CDU in der Zwickmühle. Etliche Wähler haben mit der Erststimme CDU und mit der Zweitstimme die Linken gewählt, weil sie Ministerpräsident Bodo Ramelow als Landesvater behalten wollten. Ein solches Votum ist eigentlich ein guter Grund, miteinander zu koalieren. Die CDU hat sich aber auferlegt, dass sie weder mit der AfD noch mit den Linken koalieren oder paktieren will. Für diesen Parteitagsbeschluss gibt es viele gute Gründe. Henning Rasche und Frank Vollmer haben die komplizierte Lage beleuchtet. Wenn ich Sperrmüll an die Straße stelle und wenige Stunden später bemerke, dass da jemand den Kindersitz oder die Kommode mitgenommen hat, stört mich das nicht. Wenn hingegen jemand die Abfälle von Supermärkten aus Müllcontainern fischt, kann er wegen schweren Diebstahls angezeigt und verurteilt werden – wie das Beispiel von zwei Studentinnen zeigt, die beim „Containern“ erwischt wurden. Alev Dogan berichtet. Bleiben Sie informiert – herzliche Grüße Ihre Eva Quadbeck Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |