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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 23.12.2024 | Regen und Schnee bei bis zu 4°C. | ||
+ Bundeskanzler ruft nach Anschlag zu Zusammenhalt auf + Ex-Bildungssenator unterstützt Ex-Regierenden + CSU lobt Berlin + Pünktlich zu Heiligabend: Die neue (Berliner) Weihnachtsgeschichte + |
von Ann-Kathrin Hipp |
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Guten Morgen, einmal werden wir noch wach, heißa dann ist Weihnachtstag? Nur bedingt. Das Heißa („Ausruf der Freude“) wird in diesem Jahr wohl einigerorts fehlen. Zu viele Krisen und Katastrophen mussten durchgestanden werden: Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten, in den USA wird Donald Trump gewählt, in Deutschland bricht die Koalition auseinander, in Berlin wird (die Kultur weg-) gespart und jetzt, kurz vor Heiligabend, rast ein Mann auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt in eine Menge und tötet fünf Menschen, darunter ein Kind, mehr als 200 Menschen werden verletzt. Allein der Gedanke daran bricht das Herz. Auf Tagesspiegel.de haben die Kolleg:innen in den vergangenen Tagen alle wichtigen Informationen (Newsblog hier) zu dem Anschlag zusammengetragen. Was weiß man über den Täter, der offenbar radikaler Islamkritiker und AfD-Sympathisant war? Haben die Behörden versagt? Wie ist die aktuelle Lage in Magdeburg? Welche Folgen gibt es für Berlin? Und wie verändert der Anschlag die Dynamik im Wahlkampf? | |||||
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Für die kommenden Tage wünschen wir, das Team Checkpoint, Ihnen von Herzen eine erholsame Auszeit, gute Nerven, liebe Menschen um sie herum, und dass die Hoffnung trotz allem nicht verloren geht. Sollten Sie sich einsam fühlen: Das „Silbernetz“-Telefon ist (für Menschen ab 60) unter der 0800-4708090 von Heiligabend (8 Uhr) bis Neujahr (22 Uhr) rund um die Uhr zu erreichen. Gleiches gilt für die Telefonseelsorge (jedes Alter): 0800-1110111 oder 0800 1110222. Das hier ist der letzte reguläre Checkpoint, bevor wir uns in eine kleine Winterpause verabschieden (zwischen den Jahren gibt's wie gewohnt das große Jahresrückblickrätsel!). Weiter unten finden Sie viele, viele Geburtstagsgrüße (besonders herzliche gehen an Felix Lobrecht, Götz Naleppa und Astrid Strauß, die sich ihren Ehrentag mit Jesus teilen). Checkpoint-Abonnenten lesen außerdem exklusive Tipps fürs „leere Berlin“ und öffnen das letzte Adventskalendertürchen! Und: Exklusiv für Sie haben wir, gemeinsam mit Chat-GPT, die Weihnachtsgeschichte neu geschrieben. | |||||
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Was macht der Osterhase im Advent? Heute schon an morgen denken! Denn Nachhaltigkeit ist immer eine gute Idee. Die PKV setzt das konsequent um. So sorgen die Privatversicherten schon heute für ihre im Alter steigenden Pflege- und Gesundheitskosten vor. Das ist nicht nur gut für sie selbst, sondern auch gut für die jüngeren Generationen. Mehr auf pkv.de | |||
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Vorher widmen wir uns allerdings noch der Aktualität, die ein kleines Weihnachtswunder bereithält – und einen, der sich wundert... Das Wunder: Kurz vor den Festtagen lässt sich die CSU, konkret Alexander Dobrindt, zum wohl ersten Berlin-Lob in der Historie seiner Partei (oder zumindest in der Historie des Checkpoints) hinreißen. Auf die Frage der Kollegen Christopher Ziedler und Nora Ederer („Gibt es trotzdem irgendetwas, was Bayern von Berlin lernen kann?“) antwortet er: „Trotz allen Versäumnissen, die wir hier in den vergangenen Jahrzehnten erlebt haben, gelingt es Berlin, innovative, junge Menschen aus aller Welt anzulocken. Die ziehen Berlin oft Städten wie London oder Paris vor. Der einzige echte Wettbewerber heißt München.“ Halleluja! | |||||
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Das Wundern: Nachdem Berlins Ex-Regierender Michael Müller von seiner Partei abgewatscht wurde, erhält er jetzt Rückendeckung von einem anderen Ehemaligen. Ex-Bildungssenator Jürgen Zöllner, seit fast 50 Jahren SPD-Mitglied, wendet sich via Mail an die Berliner Parteivorsitzenden Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini, Fraktionschef Raed Saleh, sowie die Senatorinnen Ina Czyborra und Franziska Giffey: Als er das Ergebnis der Listenaufstellung für den Bundestag mitbekommen habe, habe er sich „zum ersten Mal geschämt“. „So wie ihr Michael Müller öffentlich demontiert habt, behandelt man keinen Menschen, geschweige denn einen verdienstvollen ehemaligen Regierenden Bürgermeister (…). Er, nicht Akademiker, übrigens wie mein Freund Kurt Beck, ein authentischer Sozialdemokrat, der eine SPD repräsentiert, die noch absolute Mehrheiten holen konnte. Zu Hause bei den Menschen, nicht in einer Blase“, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: Die Demontage sei „nicht nur eine Unverschämtheit, sondern auch dumm und selbstmörderisch“. Auf den ersten vier Plätzen befinde sich nur einer, „der Erfahrung aus der Arbeitswelt hat“. Die anderen hätten sich „praktisch immer nur um eine Parteikarriere gekümmert“. Zöllners Fazit: Ein schlechtes Wahlergebnis für Berlin sei „vorprogrammiert“. Man werde es nicht „der sogenannten Kommunikationsschwäche unseres Kanzlerkandidaten in die Schuhe schieben können“. Halleluja. | |||||
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Andere Partei, andere Causa, aber auch ein Mailverlauf, der dem Checkpoint vorliegt: Nach den ungeklärten Belästigungsvorwürfen gegen Grünen-MdB Stefan Gelbhaar scheint dieser weiterhin als Wahlkreiskandidat in Pankow kandidieren zu wollen. Unter „sehr hohem zeitlichen Druck“ habe er entschieden, nicht für die Landesliste anzutreten. „Dass ihr über meine Wahlkreiskandidatur erneut abstimmen sollt, macht mich traurig“, schreibt er nun an einen Verteiler der Berliner Realos. Strafanzeigen gegen ihn lägen nicht vor, gegen „absurde Falschbehauptungen“ gehe er juristisch vor, „wer sich beschwert hat, auf welchen Zeitpunkt sich das bezieht und um welche Situation es sich handelt“ wisse er bisher nicht. Was Gelbhaar allerdings auch schreibt: „Sollte ich Grenzen verletzt haben, werde ich hoffentlich die Gelegenheit erhalten, mich dafür zu entschuldigen.“ Fortsetzung folgt. | |||||
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ACHTUNG XMAS-SALE! An der Stelle hätten Sie mit einem Abonnement heute vier Tickets für den Roncalli-Weihnachtscircus im Berliner Tempodrom gewinnen können. Sie haben noch immer keins? Na, worauf warten Sie noch! Machen Sie sich und uns das perfekte Weihnachtsgeschenk und abonnieren Sie den Tagesspiegel jetzt 2 Monate für schlappe 2 Euro. Damit lesen Sie den Checkpoint im kommenden Jahr nicht nur jeden Morgen ab 6 Uhr (und damit rund eine Stunde früher als bisher), Sie erhalten außerdem täglich exklusive News, Stadtleben-Tipps, Verlosungen und den Comic „Berliner Schnuppen“ von Naomi Fearn. Klingt gut? Zum ultimativen XMAS-SALE bitte hier entlang. | |||||
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Es bleibt (mehr oder weniger) weihnachtlich mit unserer Kategorie „Checkpoint hilft“. Leser Frank B. bittet: „Können Sie vielleicht mal klären, warum die beiden großen erleuchteten Schneemänner auf dem Mittelstreifen des Kurfürstendamms eine rosa Klobürste tragen?“ Tja, was meinen Sie wohl, warum? a) Weil die Lage in Berlin so beschissen ist. b) Das ist eine Zahnbürste. c) Die Weihnachtsbeleuchtung wird von der Toiletten- und Sanitärfirma „Wölkchen“ gesponsert. Kleiner Tipp: An Ihrer Stelle würde ich nicht auf a) und b) wetten. Und ja, jetzt können Sie sich überlegen, was der Schneemann, je nach Geldgeber, noch so hätte alles in der Hand halten können. | |||||
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So und nun: Die Weihnachtsgeschichte (inklusive Downloadlink, falls Sie das Ganze noch schnell ausdrucken und vor dem geschmückten Baum vortragen wollen oder noch ein kleines Last-Last-Minute Geschenk brauchen; alternativ können Sie unter diesem Link aber auch noch kurzfristig ein Tagesspiegel-Jahresabo verschenken)! Es war das Jahr 2024, als Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) beschloss, eine Volkszählung durchzuführen – digital, aber natürlich mit Pannen. Alle Einwohner mussten sich registrieren lassen, was bedeutete, dass Maria und Josef, frisch aus Stuttgart nach Berlin gezogen, ins Bürgeramt Prenzlauer Berg mussten. Schwaben in Berlin – eine Herausforderung für sich, aber das würde hier zu weit führen. Maria jedenfalls war hochschwanger und Josef, ein Start-up-Gründer, der gerade eine App für nachhaltiges Spätzle-Shopping entwickelte, wusste, dass sie besser früh aufbrechen sollten. „Sonst stehen wir wieder in der Schlange, bis das Kind da ist“, meinte er. Doch in typischer Berliner Manier funktionierte die Online-Terminvergabe nicht, also blieb ihnen nichts anderes übrig, als persönlich zu erscheinen. In Prenzlauer Berg angekommen, fanden sie natürlich keinen Parkplatz – und das mit einem Lastenrad voll Baby-Utensilien! Sie mussten sich durch Horden von Latte-Macchiato-trinkenden Eltern mit Kinderwagen kämpfen, um schließlich festzustellen, dass das Bürgeramt wegen Personalmangels geschlossen war. Erschöpft und ohne Unterkunft, suchten sie Zuflucht. „Probier mal bei Airbnb“, schlug Maria vor, aber Josef erklärte genervt: „Alles voll – und das Einzige, was frei ist, kostet 400 Euro die Nacht!“ Ein netter Späti-Besitzer hatte Mitleid und bot ihnen an, in seiner Abstellkammer zu übernachten. Sie war zwar klein und voll gestellt, aber immerhin warm, und Maria war froh, sich endlich hinlegen zu können. In dieser Nacht kam Jesus zur Welt, begleitet vom Summen eines Neonröhrenlichts und dem Duft von Bier und Club Mate. Maria wickelte ihn in ein kuscheliges Handtuch mit „I love Berlin“-Aufdruck und legte ihn in einen alten Obstkorb. Draußen auf dem Tempelhofer Feld saßen einige Nachtwächter und wärmten sich mit überteuertem 7,50-Euro-Glühwein, den sie auf einem der zahlreichen Wintermärkte gekauft hatten. Plötzlich flammte ein Licht auf: Ein Drohnen-Lieferdienst schwebte heran und brachte nicht etwa Pizza, sondern eine Botschaft: „Fürchtet euch nicht! Heute ist ein Kind geboren, das Hoffnung bringt – in Prenzlauer Berg!“ Auch drei Influencer, die den hellen Stern der Drohne gesehen hatten, machten sich auf den Weg. Sie brachten Geschenke: vegane Dubai-Schokolade, Räucherstäbchen aus Neukölln und eine handgezogene (Anke) Myrrhe-Kerze. Die frohe Botschaft verbreitete sich schnell, denn natürlich erreichte sie noch tief in der Nacht die „Tagesspiegel Checkpoint“-Autoren und landete gleich am nächsten Morgen, pünktlich zum Frühstück, in den digitalen Postfächern der Berlinerinnen und Berliner. Betreff: „Heilige Hauptstadt: Kann dieses Baby Berlin endlich zum Funktionieren bringen?“ Und so wurde die Weihnachtsgeschichte in Berlin neu geschrieben: eine Geschichte von Chaos, Warmherzigkeit und der unerwarteten Magie des Miteinanders. In einer Stadt, die niemals schläft, erst recht nicht in der Heiligen Nacht. | |||||
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