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  Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 04.07.2020 | Samstags bewölkt bei 24°C, sonntags nur wenig wärmer, dafür nasser.  
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Ann-Kathrin Hipp
von Ann-Kathrin Hipp
  Guten Morgen,

die gute Nachricht: Deutschlands Schweinen soll es besser gehen. Die schlechte: erst in ferner Zukunft. Der Bundesrat hat am Freitag beschlossen, die umstrittene Kastenstand-Haltung (die in ihrer Form eigentlich bereits 2001 abgeschafft werden sollte) für mindestens weitere acht Jahre zu dulden. De facto wird den armen Schweinenzuchtschweinen damit ihr bislang verbrieftes Recht genommen, sich beim Liegen in den Metallkäfigen wenigstens ausstrecken zu können (was nicht nur bequemer ist, sondern auch notwendig, um die Tiefschlafphase zu erreichen). Matthias Wolfschmidt, Tierarzt und Strategiedirektor bei Foodwatch kommentiert: „Der Beschluss hat mit Tierschutz rein gar nichts zu tun. Die politischen Parteien, inklusive den Grünen, unterstützen die Fleischkonzerne – von Tönnies bis Westfleisch – dabei, weiterhin Billigfleisch für den Weltmarkt zu produzieren.“

Dabei geht es nicht um die Wurst, sondern vielmehr um die Frage, wie viel unserer Gesellschaft gutes Fleisch wert ist. Ein Blick in die Supermarktprospekte der kommenden Woche zeigt: wenig. Aldi Nord bietet die 400-g-Packung Bio-Hackfleisch (gemischt) für 2,70 Euro (22 Prozent günstiger als sonst!). Lidl hat die 600 Gramm Schweinenackensteaks für 3,22 Euro (Minus 17 Prozent) im Angebot. Bei Edeka gibt’s hundert Gramm Grillfackeln für 87 Cent (29 Cent Ersparnis!). Bei Rewe kostet ein Kilo Schweinenackenbraten 3,99 Euro. Den Rest zahlt das Tierwohl und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner kommentiert: Fleisch darf kein „Luxusprodukt für Reiche“ werden.

Berlin hat dem „Kompromiss“ übrigens nicht zugestimmt. „Unser Ziel bleibt die Überwindung des derzeitigen Schweinesystems“, sagt Verbrauchersenator Dirk Behrendt (Grüne) und hält weiterhin an dem vom Land bereits im Januar eingereichten Normenkontrollantrag zur Schweinehaltung fest. Zwar gingen die vom Bundesrat beschlossenen Regelungen in die richtige Richtung, aber die Übergangsfrist sei zu lang. „Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass die industrielle Massentierhaltung keine Zukunft hat.“ Wer selbst im Land keine Betriebe zu verärgern oder verlieren hat, kann das natürlich leichter sagen. Weniger richtig wird es dadurch aber nicht.
 
     
 
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