Donnerstag, 19. September 2024 | |
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| | WELTWIRTSCHAFT | Alles Wichtige zu Globalisierung, Sicherheit und Ressourcen |
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| Für Unternehmen war globales Handeln noch nie ungefährlich, zeigt ein Blick in die Geschichte. Doch Frequenz, Varianz und Größe der Risiken nehmen zu. Das muss Folgen haben. |
| Immer neue Arten von Angriffen prasseln auf die Menschen ein: Russland fälscht hundertfach Videos über Kamala Harris, um seinen Wunschpräsidenten Donald Trump in Amerika zu erzwingen. Milizen schaffen es, mit iranischen Raketen Tanker zu versenken. Viren legen überlebenswichtige Netzwerke lahm. Drohnen aus dem Baumarkt greifen Wohnblocks an. Und nun explodieren zeitgleich Tausende Empfängergeräte an den Gürteln und in den Taschen jener, die nach Geheimdiensterkenntnissen einer Terrormiliz angehören. | Christoph Hein | Leiter F.A.Z. PRO Weltwirtschaft | |
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| An dieser Stelle geht es nicht um Moral, um Völkerrecht, um Notwehr. Es geht um immer neue, immer unvorhersehbare Risiken, auch und gerade für Unternehmen in einer fast entgrenzten Welt. Zu Länder- und Investitionsrisiken in der Globalisierung treten Katastrophen wie Überschwemmungen oder großflächige Brände im Klimawandel, Schädigungen des guten Rufs durch Lügen und Propaganda, Angriffe auf Netze und Daten, aber auch persönliche Attacken in nie erahnter Weise. Leibwächter und Bodyguards reichen da längst nicht mehr. Gefahren für wirtschaftliches Handeln gab es schon immer. Im 17. Jahrhundert stahlen die Briten Samen des Cinchona-Baumes in Peru, um Chinin zu erlangen – die Handelsgesellschaften brauchten die Medizin gegen Malaria in den tropischen Kolonien als „Werkzeug des Imperialismus“, wie Historiker anmerken. Auch Piraten und Wegelagerer griffen schon vor Jahrhunderten Händler an. Die Unerbittlichkeit, das Überwinden von Grenzen, das Nutzen digitaler Fähigkeiten und die Breite der Folgen machen die Attacken heute aber gefährlicher als je zuvor. In den vergangenen Jahren stand noch der Diebstahl geistigen Eigentums im Mittelpunkt, oft von Chinesen begangen. Um ihm zu widerstehen, reichte manchem die Ansiedlung sensibler Produktion und Entwicklung in Singapur, dem Fort Knox Asiens. Weitere Risiken kamen hinzu: groß angelegte, oft staatliche Industriespionage, weil Transformation und Entwicklungssprünge immer schneller von statten gingen. Die unberechenbare Justiz in China und Indien wurde manchem deutschen Vorstand zum Reiserisiko. 2011 lehrte die Überschwemmung des Chao Phraya in Thailand japanische und südkoreanische Elektronikhersteller, dass der Klimawandel mit seinen Unwettern nun Lieferketten über Monate aushebeln kann. Auf die Pandemie mit ihren Folgen für Fertigung und Mitarbeiter waren 2019 die wenigsten Firmen – und Staaten – vorbereitet. Die Macht sozialer Medien bekam nicht nur Mercedes in China zu spüren. Haut ein Käufer vor laufender Kamera mit dem Hammer auf seine marode Luxuskarosse ein, während Millionen zuschauen, bricht der Absatz weg. Seit Mittwoch klagt der taiwanesische Hersteller Gold Apollo wegen einer enormen Rufschädigung, weil nicht er die Pager hergestellt habe, die mit seinem Firmenlogo versehen in Libanon zu Explosivwaffen wurden. Niemand im Unternehmen hätte sich bis Dienstag vorstellen können, in welche Misere der Produzent stürzt. Fachleute sprechen von asymmetrischer Kriegsführung, von Polykrisen, von innerstaatlichen Konflikten und deren Folgen. Andere sprechen schlicht von Gräuel. Wer glaubt, das alles habe mit der Steuerung von Unternehmen nichts zu tun, könnte sich gewaltig irren. Denn mehr denn je gilt: Vorstände und Geschäftsführer brauchen Rat, müssen Risiken jenseits der Kreditwürdigkeit von Kunden abwägen und – wo diese Risiken nicht mehr einzuschätzen sind – noch vorsichtiger werden. Das alles muss nicht in jedem Fall zu „Near-“ oder „Homeshoring“, der Produktionsverlagerung in die Heimat führen. Doch gewinnt die politisch getriebene Risikoabwägung täglich auch für Wirtschaftsführer an Bedeutung. Dabei ist sie kein Fachgebiet für Betriebswirte. In dieser Hinsicht stehen Deutschland und Europa aber alles andere als schlecht da. Jenseits aller Steuerdebatten, des Streits um marode Infrastruktur und des Schielens auf Subventionen könnte die Sicherheit des Standorts Deutschlands in einer wankenden Welt ein gutes Argument für Investoren sein.
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China hat die Ausfuhr des Halbmetalls Antimon eingeschränkt, das als Flammschutzmittel, für Legierungen und Halbleiter benötigt wird. Weitere aktuelle Handelsliberalisierungen und -beschränkungen zeigt unsere interaktive Karte. |
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Die Chinesen haben einen klaren Plan für ihre Industrie. Die Europäer suchen nach Antworten. Der Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft gibt sie. |
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Der Kontrast könnte kaum stärker sein: Auf dem jüngsten Bund-Gipfel in Schanghai, einem der letzten Foren für einen offenen Austausch zwischen westlichen und chinesischen Ökonomen, beherrschte ein Thema die Diskussion: die immer deutlicher zutage tretenden Schwächen des chinesischen Wirtschaftsmodells. Dazu zählen die Probleme des Landes bei der Bewältigung der massiven Immobilienkrise, die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem lahmenden Wachstum und der interventionistischen Regierung, aber auch die bedrohlichen Folgen der alternden Bevölkerung für Wachstum und Innovation. |
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Lange träumten die Deutschen von einer globalisierten Welt ohne Grenzen und Regionen. Chinas Aufstieg, Covid, Kriege und Flüchtlingskrise zwingen sie zum Umdenken. |
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Über mehr als ein halbes Jahrhundert hatte die Geopolitik in Deutschland keinen guten Ruf. Mehr noch, man interessierte sich nicht für sie. Das hatte nicht zuletzt mit der verhängnisvollen Rolle zu tun, die sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für die deutsche Politik gespielt hatte. |
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| Ukrainische Artilleristen im Donetsk: Der russische Angriffskrieg war ein Weckruf für die Welt. AP |
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Im F.A.Z. Podcast für Deutschland sprechen wir mit dem Berater von Bundesfinanzminister Christian Lindner, Jörg Rocholl, über die aktuelle Krise und ihre Ursachen. Der verantwortliche Redakteur des F.A.Z. Newsletters Pro Weltwirtschaft, Christoph Hein, mahnt: Hier wird zu viel gemeckert. |
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Die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft soll Kernthema der neuen EU-Kommission werden. Die Zuständigkeiten mehrerer Kommissare sind ganz darauf zugeschnitten. |
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Von Hendrik Kafsack und Werner Mussler |
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Für die Ausrichtung der Wirtschaftspolitik in der neuen EU-Kommission ist weniger die Besetzung einzelner Ressorts entscheidend, sondern der Ressortzuschnitt. Daraus lässt sich ablesen, welche Schwerpunkte die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in den kommenden fünf Jahren setzen möchte. Sie stellte in Straßburg klar, dass Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit den Klimaschutz als Leitthema abgelöst hätten. Abstriche von der grünen Wende will von der Leyen dennoch nicht machen. Das Mittel zur Verfolgung all dieser Ziele ist für sie eine aktive Industriepolitik – mit der gezielten Förderung von Investitionen in staatlich definierte Zukunftstechnologien und dem Schutz vor ausländischer Konkurrenz, allen voran aus China. |
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| Neuer EU-Industriekommissar: Stephane Sejourne, bisher französischer Außenminister Reuters |
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Was sonst noch wichtig ist |
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Indiens Ministerpräsident Narendra Modi wirbt weiter für Großinvestitionen der Chiphersteller. Der Produktionswert der Elektronikhersteller solle über die nächsten sechs Jahre von rund 150 auf 500 Milliarden Dollar wachsen. Allein in der Herstellung von Halbleitern sieht Modi 85.000 Beschäftigte. Bundesregierung und Bundesstaaten wollen die Ansiedlung von Forschung und Entwicklung mit knapp 12 Milliarden Dollar subventionieren. Vom 27. September an will die amerikanische Regierung die Zölle für die Einfuhr chinesischer Produkte hochschrauben: Dann sollen Elektroautos aus China mit einhundert Prozent Einfuhrzoll belegt werden, 50 Prozent fallen auf Solarpanele, 25 Prozent auf Stahl und Aluminium an. Ein Tesla bleibt gleichwohl noch teurer als chinesische E-Autos, heißt es in der Branche. Wegen Rassismus, Sexismus und anderen Formen der Diskriminierung seien Millionen von Frauen und Mädchen in Asien und der Pazifikregion erheblichen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, berichtet der UN-Bevölkerungsfonds (United Nations Population Fund, UNFPA). Jede sechste Frau stirbt demnach dort an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt. Auf den pazifischen Inseln habe jede zweite Frau schon einmal physische oder sexuelle Gewalt erlebt, meist durch ihren Partner. |
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Für Notenbanker im Westen ist es die größte Herausforderung, den idealen Zeitpunkt für einen Zinsschritt zu finden. In hochinflationären Ländern stehen sie unter einem anderen Druck. |
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Von Olaf Wittrock und Lilian Schmitt |
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Die amerikanische Zentralbank, die Federal Reserve (Fed), hat es getan: Am Mittwoch hat sie die erste Zinssenkung seit März 2020 angekündigt, der Zinssatz sinkt um einen halben Prozentpunkt. Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche den Leitzins bereits zum zweiten Mal gesenkt hat, ist klar: In den wichtigsten Industriestaaten der Welt hat eine neue geldpolitische Phase begonnen. |
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| Verletzter Demonstrant in Buenos Aires: Die Argentinier protestieren gegen den Kurs ihrer Regierung. dpa |
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Die Wirtschaft spricht schon lange von Afrika als dem Kontinent der Chancen. Diese könnten aber nicht ausreichend gehoben werden, weil es an Geld mangele. Und das überall. |
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Wenige Zahlen zeigen das Dilemma, in dem Afrika steckt: Der Privatsektor besteht zu 90 Prozent aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), viele davon Familienbetriebe. Konzerne und Industrie, die viele Arbeitsplätze schaffen, gibt es kaum. Deshalb sind rund 80 Prozent der Jobs in Afrika in KMU zu finden. „Diese Unternehmen sind sehr widerstandsfähig, aber sie bleiben klein, da sie keinen Zugang zu Finanzierungen haben“, sagt Frannie Leautier, Leiterin der panafrikanischen Beratungs- und Investmentgesellschaft Southbridge Investment. |
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Was sonst noch wichtig ist |
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Investoren haben die Hoffnung geäußert, dass EU-Anleihen schon im nächsten Jahr in wichtige Indizes für Staatsanleihen aufgenommen werden. Das wäre ein „major game-changer“ , hieß es auf einer Konferenz in Singapur. Die EU hat Anleihen im Wert von 450 Milliarden Euro begeben, insbesondere während der Covid-Pandemie. Indexanbieter wie MSCI und ICE lehnen es bisher ab, supranationale Institutionen als Emittenten von Staatsanleihen anzuerkennen. Bürger in Südafrika und den USA können sich am ehesten ein Haus leisten, Bewohner der Türkei, Nepals und Indiens am wenigsten, wie ein Vergleich der Hauskosten in 62 Staaten zeigt. Türken müssten demnach für nur einen Quadratmeter Immobilie mehr als 80 Prozent ihres durchschnittlichen Jahreseinkommens zahlen. In Indien kostet ein Quadratmeter ein halbes Jahreseinkommen. In Südafrika und den USA dagegen reicht der dortige Durchschnittsverdienst von drei Wochen aus. |
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Bislang haben die Australier die Kernkraft abgelehnt. Das ändert sich nun. Für den Kursschwenk gibt es gute Gründe. Einige sind in Peking zu finden. |
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Über Jahrzehnte war das Thema tabu – nun aber wächst das Interesse Australiens an der Atomkraft rasch. Getrieben wird der Umschwung von der zwingenden Abkehr von Kohle als Energieträger, aber auch von der China-Angst: Um eine Antwort auf die Bedrohung durch den kommunistischen Riesen zu finden, kauft Canberra unter dem Abkommen Aukus – gebildet aus den Anfangsbuchstaben der englischen Namen der beteiligten Länder – Unterseeboote in den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Sie können atomar betrieben werden. Damit öffnen sie allein schon über Wartung und Betrieb die Tür zur Atomkraft „down under“ weiter. |
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Was sonst noch wichtig ist |
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Die globale Nachfrage nach Öl sinkt. Hauptgrund sei der geringere Ölbedarf in China in den vergangenen zwölf Monaten, heißt es in einem Bericht der Internationalen Energieagentur (International Energy Agency, IEA). Grund dafür sei die dortige Förderung von Elektroautos sowie von Schnellzugverbindungen, was zu weniger Fahrten mit Verbrennerautos und Flügen führte. Parallel zum Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz bemüht sich Usbekistan um bessere Beziehungen zum rohstoffreichen Afghanistan. Beide Länder haben an der gemeinsamen Landesgrenze das Termez International Trade Center eröffnet. Es soll auch für Aserbaidschan, Kasachstan und Kirgistan das Eingangstor zum Taliban-Staat bilden. Erdöl- und Erdgasproduzent Aserbaidschan will als Gastgeber der UN-Klimakonferenz in Baku offenbar nicht über den Ausstieg aus fossilen Energieträgern sprechen. Das zeigt die „Action Agenda“ für das Treffen im November, wie die „FT“ berichtet. Beim Klimagipfel vor einem Jahr in Dubai hatten sich rund 200 Staaten grundsätzlich auf den Ausstieg aus klimaschädlichen Energieträgern verständigt. |
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Moskau bestimmt die Passage entlang des Nordpols nach Asien und Europa. Nun will der Westen mit einer Flotte von Eisbrechern nachrüsten. |
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Nicht nur Flugzeugträger oder Unterseeboote werden zur harten Währung in den weltumspannenden Konflikten. Auch Eisbrecher gewinnen an Bedeutung. Denn durch das Abschmelzen der Polkappen werden im hohen Norden neue Handelsrouten entstehen, Fischfanggründe als Quelle von Protein und Bodenschätze werden auch am Südpol immer interessanter. Am Rande des NATO-Gipfels in Washington im Juli haben deshalb die USA, Kanada und Finnland den Icebreaker Collaboration Effort (ICE-Pakt) vereinbart, um „Erfahrungen, Informationen und Fähigkeiten“ auszutauschen. |
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Das drittgrößte Land Afrikas ist zerrüttet, es geht um Bodenschätze, Einflusssphären und Millionen von Flüchtlingen. Unser Kolumnist nennt drei Gründe, warum die Welt wegschaut. |
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Die öffentliche Aufmerksamkeit funktioniert wie ein Scheinwerfer – sie taucht einiges in grelles Licht, der Rest bleibt im Dunklen. Das gilt besonders für internationale Konflikte. Die Kriege in der Ukraine und in Gaza sowie der vorherige Terroranschlag der Hamas stehen im Blick der Weltgemeinschaft, während sich die weltgrößte humanitäre Katastrophe im Sudan außerhalb des Lichtkegels abspielt. |
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| Unser Kolumnist blickt auf die Welt. Foto iStock/Bearbeitung F.A.Z. |
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Was sonst noch wichtig ist |
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Die USA und Japan planen noch vor den amerikanischen Präsidentschaftswahlen ein Abkommen, das die chinesische Chipindustrie schwächen soll. Unter anderem sollen Hersteller anderer Staaten gezwungen werden, Lizenzen zu erwerben, wenn sie Produktionstechnologie an China verkaufen. Mehr als 600 Inder, die in Kambodscha zwangsweise als Internetbetrüger arbeiten mussten, konnten in ihre Heimat zurückkehren. Die Inder wurden in Cybergangs festgehalten und von kriminellen Banden gezwungen, ihre Landsleute über Investment-Apps, Dating-Apps und Gaming-Apps zu betrügen. Bangladesch hat andere Staaten dazu aufgerufen, einen Teil der rund eine Million Rohingya-Flüchtlinge aufzunehmen, die sich derzeit in Flüchtlingslagern im Land aufhalten. Die Volksgruppe in Myanmar war 2017 durch das dortige Militär vertrieben worden. |
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Vor 100 Jahren – der Erfinder der Autobahn: Rund 80.000 Autos soll es nach dem Ersten Weltkrieg in ganz Italien gegeben haben – so viele wie jetzt allein in Rostock oder Regensburg. Doch der Mailänder Architekt Piero Puricelli erkennt nach dem Krieg, welchen Geschwindigkeitsschub die pferdelosen Transporter für Logistik und Personenbeförderung haben werden, und wirbt für ein europäisches Netz von Straßen, die nur für den Autoverkehr reserviert sind. Auf sein Betreiben hin wird die erste Straße dieser Art gebaut und kann am 21. September 1924 für die Öffentlichkeit freigegeben werden, die Autostrada dei Laghi. Sie verbindet Mailand mit Varese und Como im Norden der Lombardei und ist heute Teil der A8. Zwar hat diese Autobahn zur Eröffnung nur eine Spur in jede Richtung, dafür aber kaum Kreuzungen und große Kurvenradien. Die deutschen Nationalsozialisten machen später Puricelli, einem Anhänger der italienischen Faschisten, den Titel des Autobahn-Erfinders streitig. Dabei ist die Berliner Avus, 1921 eingeweiht, zu jener Zeit noch keine öffentliche Straße, sondern eine gebührenpflichtige Rennstrecke. Als erste deutsche Autobahn gilt die Rheinische Provinzialstraße zwischen Köln und Bonn, die 1932 eröffnet wurde – noch vor Hitlers Machtübernahme. | Mehr Tankwärter als Autos: Ein Fiat wird an einer Raststelle an der damals neuen Autostrada dei Laghi betankt, Foto von 1924. Interfoto |
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„Eine für Umweltrisiken sensibilisierte Gesellschaft zeigt sich heute eben selbst dann schnell alarmiert, wenn der Nutzen des Bergbaus für das Klima auf der Hand liegt.“ Andreas Mihm, Wirtschaftskorrespondent für Österreich, Südosteuropa und die Türkei, kommentiert die Schwierigkeiten der Lithium-Förderung in Europa. Lithium wird für Akkumulatoren etwa in Elektroautos benötigt. Australien ist um 750 Tierarten reicher. Ein Frosch, ein Wurm und eine Marvel-Spinne gehören zu den neuen Arten, die Australien nun offiziell in die National Species List aufgenommen hat. Sie enthält alle bisher entdeckten 150.000 Pflanzen, Tiere und andere Organismen. Zu den Neuregistrierten zählen ein neues Beuteltier namens „Pilbara planigale“, das aussieht wie eine kleine Maus und in Rissen in der Erde lebt. Aussehen beziehungsweise Hinhören erregt hat ein Laubfrosch namens Western Laughing Tree Frog(Litoria rothii), dessen Quaken eher nach einem Lachen klingen soll. Zwei andere neue Arten fallen durch ihre Namen auf: Eine Kugelspinne, deren Musterung die Entdecker an die Marvel-Figur Venom erinnert hat, heißt „Tomhardyi“ – benannt nach dem Schauspieler, der Venom in zwei Kinofilmen verkörpert hat. Die entdeckte Wurmart „Marphysa davidattenboroughi“trägt den Namen des Naturforschers und Tierfilmers David Attenborough. | Lachend statt quakend: Western Laughing Tree Frog (Litoria rothii) aus Westaustralien picture alliance |
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19.–20.09.: Bremerhafen. Beim Kongress „Envoconnect“ diskutieren Branchenvertreter über nachhaltige Lieferketten rund um den Hafen. 21.09.: Sri Lanka. Zwei Jahre nach einer heftigen Wirtschaftskrise und politischen Tumulten stehen in Sri Lanka Präsidentschaftswahlen an. bis 22.09.: Hannover. Zur IAA Internationalen Automobil-Ausstellung Transportation zeigen rund 1600 Aussteller aus mehr als 40 Ländern das Neueste zu Transport, Logistik und Mobilität. 22.–23.09.: New York. Beim „Summit of the Future“ wollen Vertreter der Vereinten Nationen (UN) über die Zukunft des Multilateralismus und der Vereinten Nationen sprechen. |
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Verantwortlicher Redakteur für F.A.Z. PRO Weltwirtschaft: Dr. Christoph Hein Kontakt: weltwirtschaft@faz.de | Copyright: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Pariser Straße 1, 60486 Frankfurt am Main, Hessen, Germany Tel.: (0)69 7591-0, E-Mail: info@faz.net HRB 7344, Amtsgericht Frankfurt am Main, USt.-IDNr.: DE 114 232 732 Geschäftsführer: Thomas Lindner (Vorsitzender), Dr. Volker Breid Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler | © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001 – 2024 Alle Rechte vorbehalten. |
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