, als ich 1992 begann, Elektrotechnik zu studieren, gab es unter den schätzungsweise etwa einhundert Erstsemestern genau zwei Frauen – zwei Prozent also. Und so gegen Ende des Studiums erklärte uns einer der (männlichen) Professoren, er sei der Frauenbeauftragte der Fakultät, weil es keine Professorinnen im Fachbereich Elektrotechnik gäbe.
Auch wenn sich mittlerweile einiges geändert hat, der Anteil weiblicher Studenten in den MINT-Disziplinen ist immer noch unterdurchschnittlich. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass meine Kollegin Corinne Schindlbeck in der Pilotfolge von NET.zverstärkung für mehr Frauen in den Ingenieurswissenschaften getrommelt hat.
In ihrem Kommentar erwähnt sie, dass Frauen Wert darauf legen, etwas Sinnstiftendes zu machen. Das »Nerd-Image« der Ingenieurwissenschaften verdeckt, dass diese Studiengänge enormes Sinnpotenzial haben. In der Elektronik oder – noch genauer – in der Leistungselektronik sind Frauen goldrichtig. Denn ohne Leistungselektronik wird weder die Energie- noch die Mobilitätswende gelingen. Man könnte also behaupten: Ein Studium der Leistungselektronik ist das Klimaretter-Studium. Kann es etwas Sinnvolleres derzeit geben?
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