Liebe Frau Do, es war ein lange Nacht, diesmal taten sich Bund und Länder bei ihren Corona-Beratungen besonders schwer. Nach der vorangegangenen Runde stand eigentlich die Hoffnung auf Lockerungen im Raum. Aber der Anstieg der bundesweiten Inzidenzzahl über den Schwellenwert von 100 – Indiz einer dritten Welle – machte das zunichte. Dass der Lockdown mindestens bis zum 18. April weitergeht, wurde schnell beschlossen und war ja auch, wie hier gestern nachzulesen war, absehbar gewesen. Aber dann wurde es schwierig: Die Bundeskanzlerin zeigte sich unzufrieden und ließ die Beratungen für mehrere Stunden unterbrechen. Großer Streitpunkt: das Thema Osterurlaub im eigenen Bundesland. Beschlossen wurde dann letztlich doch etwas. An den Osterfeiertagen soll es keine Lockerungen geben, im Gegenteil: Der Lockdown wird noch einmal verschärft, vom 1. bis zum 5. April. In dieser Zeit schließen alle Geschäfte, die Supermärkte öffnen lediglich Karsamstag. Präsenzgottesdienste soll es zu Ostern nicht geben und auch private Zusammenkünfte werden beschränkt. Darüberhinaus können Landkreise die „Notbremse“ ab einer Inzidenz von 100 noch einmal verschärfen. Und: Für Urlaubsrückkehrer soll es eine generelle Testpflicht vor dem Rückflug geben. Alle Entscheidungen fasst Jan Drebes hier zusammen. Wie der dramatischste Gipfel seit Beginn der Pandemie verlief, beschreibt Kerstin Münstermann. Weitere Nachrichten und Reaktionen rund um die Beschlüsse finden Sie laufend aktualisiert in unserem Corona-Liveblog. Das Thema beschäftigt uns heute auch in unserem Aufwacher-Podcast. Gerade das Thema Reiserückkehrer schien NRW-Ministerpräsident und CDU-Chef Armin Laschet zu ärgern. Er kritisierte die Bundesregierung nach den Beratungen für die Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca. Nun würden sich zu Ostern viele Menschen auf Mallorca treffen. Sollte auf der Insel vor Abflug nicht getestet werden, soll es Tests an den NRW-Flughäfen geben, sagte Laschet. Gleichzeitig versprach er, die vereinbarte „Notbremse“ konsequent umzusetzen – schon in den kommenden Tagen werde es soweit sein. Was Laschet gesagt hat, lesen Sie hier in der Zusammenfassung. Kurz bevor über den harten Lockdown beraten wurde, konnte der Einzelhandel in NRW plötzlich von jetzt auf gleich öffnen. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte die Kundenbegrenzung pro Quadratmeter und die vorgeschriebene Terminbuchung als unzulässige Ungleichbehandlung moniert und in diesen Punkten die Corona-Schutzverordnung mit sofortiger Wirkung gekippt. Prompt wurde in Düsseldorf wie früher geshoppt, wenn auch sehr zurückhaltend, wie Nicole Lange bei einem Rundgang feststellte. Und auch nur für wenige Stunden, denn das Gesundheitsministerium besserte schnell nach und setzte der wiedererlangten Shoppingfreiheit ein Ende. Georg Winters beschreibt das skurrile Hin und Her zwischen Justiz, Verwaltung und Handel. Reisefreiheit verspricht Mallorca, seitdem die Baleareninsel nicht mehr als Risikogebiet eingestuft wird. Auch das ist ein skurriler Kontrapunkt zu den Lockdown-Beratungen, der vielfach kritisiert wurde, auch hier. Reinhard Kowalewsky hat recherchiert, was Reisende auf Mallorca eigentlich erwartet – und das sind drastische Einschränkungen. Wenn Sie nicht aus grundsätzlichen Erwägungen von dem Flug absehen, dürfte Ihnen spätestens hier jede Sehnsucht vergehen. Sehnsucht haben die Fans von Borussia Mönchengladbach nach einem herausragenden neuen Trainer. Mehrere Medien berichten, dass der spanische Weltklassefußballer Xabi Alonso den Job zur nächsten Saison übernehmen werde. Ich kann Ihnen hier keine Bestätigung anbieten – wir haben diese Meldung nicht erhärten können. Kann sein, kann auch nicht sein. Warum die Berufung von Alonso ein erstklassiger Coup mit gewissem Risiko wäre, bringt Ihnen Jannik Sorgatz näher. Dass Ihnen heute ein Coup gelingt, kann ich Ihnen nur wünschen. Ein Clou wäre aber auch schon fein – genießen Sie, was Sie können. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |