Liebe Frau Do, heute starte ich mit einer Bitte: Seit fast einem Jahr schreibe ich die „Stimme des Westens“ für Sie. Gerne möchte ich wissen, was ich besser machen kann und wann Sie den Newsletter eigentlich lesen. Schenken Sie mir bitte zwei Minuten, um einige Fragen zu beantworten, natürlich anonym. Aber jetzt zum wichtigsten Thema: Knapp fünf Stunden dauerten die Beratungen beim Corona-Gipfel, um 19.44 Uhr traten Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie die Regierungschefs von Bayern und Berlin, Markus Söder und Michael Müller, vor die Kameras. Bis zum 7. März soll der Lockdown jetzt noch dauern. Zum Friseur können wir schon früher – aber bei mir ist es nicht mehr so dringend: Ich habe mir eine Schneidemaschine gekauft. Etwas mehr Klarheit gibt es für Eltern. In NRW werden Grund- und Förderschüler der Primarstufe sowie die Abschlussjahrgänge vom 22. Februar an in die Schulen zurückkehren. Dabei soll zwischen Präsenz- und Distanzunterricht gewechselt werden. Einzelhandel, Museen und Galerien sollen erst öffnen, wenn eine „stabile“ Inzidenz von höchstens 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen erreicht ist. Kirsten Bialdiga, Birgit Marschall, Kerstin Münstermann, Max Plück und Jana Wolf fassen die Beschlüsse zusammen. Einen Bericht über die Stimmung der Runde zwischen Bund und Ländern liefert Kerstin Münstermann.
Falls Sie lieber hören statt lesen: Die Beschlüsse sind auch Thema in unserem Podcast „Aufwacher“, ferner geht es dort um den ersten Elektrokleinwagen des US-Herstellers Ford, der in Köln gebaut werden soll.
Es ist nun bald ein Jahr her, dass die ersten Maßnahmen gegen Corona ergriffen wurden. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sagte damals, es gehe um Leben und Tod. In diesen Winterwochen trifft das noch mehr zu als damals am Anfang der Pandemie: Julia Rathcke ordnet in ihrer Analyse die Sterberate und auch die oft diskutierte Übersterblichkeit ein. In diesen Zahlen zeigt sich die „virologische Kränkung“, von der Hendrik Streeck, der Virologe aus Bonn, gesprochen hat. Er reihte sie ein in die drei Menschheitskränkungen, die Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, definiert hatte. Martin Bewerunge setzt sich in seinem Essay mit dem Begriff der Kränkung auseinander.
Aber spätestens jetzt ist es höchste Zeit für Frohsinn. Heute ist Altweiber, und natürlich fallen die Veranstaltungen aus, auch unsere Betriebsparty in unserer schon lange geschlossenen Kantine. Aber die Jecke feiern online: Viktor Marinov und Claudia Hauser haben recherchiert, wo virtuell gefeiert wird. Ich bin sehr gespannt auf unsere Redaktionskonferenzen, die wir per Videoschalte im Homeoffice abhalten, denn Kostüme sind heute ausdrücklich erwünscht. Helau!
Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |