Hat ein Silicon-Valley-Manager vor Tesla-Gründer Elon Musk schon einmal von „Selbstüberschätzung“ gesprochen? Gehört ein knackiges, unantastbares Ego nicht zur DNA des Tals, von dem aus sie stets aufbrechen, mindestens die Welt zu erobern? 16.000 Autos hatte Tesla im ersten Quartal ausliefern wollen. Es wurden dann nur 14.820 Exemplare. Musk erklärte daraufhin erst die Zulieferer zu Schuldigen, dann sich selbst. Oder verbirgt sich hinter dem Ganzen nur wieder ein neuer Marketing-Trick? Warteschlangen vor Autohäusern wie zuletzt bei den (Vor-!) Bestellungen für den neuen Tesla 3, wann gab es das zuletzt? Und wenn die Kunden jetzt noch ein wenig länger auf die ersehnte Ware warten müssen, nutzt oder schadet das dem Autobauer? Als mein Vater Ende der 60er-Jahre einen neuen Mercedes 200 D für sein Eisenwarengeschäft orderte, wusste er: ein halbes Jahr Wartezeit. Sein Stolz über das neue Wirtschaftswunder-Status-quo-Auto war bei der Auslieferung stets umso größer. Was Musk macht, lässt sich auch lesen als rebellisches Statement gegen die Amazon-Philosophie: heute bestellt, gestern geliefert.
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