Der tägliche FOCUS: kompakt und pointiert
 
Liebe/r Leser/in,

am 24. Juli jährt sich zum sechsten Mal das Gedenken an die Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg. 21 Menschen starben im Jahr 2010. Seither warten deren Angehörige und die gut 600 Besucher, die das Raver-Fest teils schwer verletzt überlebten, auf Antworten: Wer trägt die Schuld für die tödliche Massenpanik? Wer wird zur Rechenschaft gezogen für die unsäglichen Organisationsfehler, die Schlampereien, die den Tod ihrer Liebsten verursachten?

Sichtlich bewegt hatte die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) seinerzeit nach dem ökumenischen Trauergottesdient eine lückenlose Aufklärung der Loveparade-Tragödie zugesichert. Die Fragen nach Schuld und Verantwortung „müssen und werden eine Antwort finden“, betonte die Regierungschefin damals.
Die NRW-Justiz löst dieses Versprechen nicht ein: Nicht nur dass die langjährigen Ermittlungen der Staatsanwälte äußerst pannenreich verliefen. Nicht nur dass etliche Verantwortlichen der Organisationsfirma bis hin zum McFit-Besitzer Rainer Schaller oder dem damaligen Duisburger CDU-Oberbürgermeister Adolf Sauerland nie belangt wurden. Nun hat auch noch das zuständige Gericht den Strafprozess gegen die übrig gebliebenen Beschuldigten abgelehnt. Begründung: kein hinreichender Tatverdacht. Ein weiterer Schlag ins Gesicht der Opferfamilien. 

Hat ein Silicon-Valley-Manager vor Tesla-Gründer Elon Musk schon einmal von „Selbstüberschätzung“ gesprochen? Gehört ein knackiges, unantastbares Ego nicht zur DNA des Tals, von dem aus sie stets aufbrechen, mindestens die Welt zu erobern?
16.000 Autos hatte Tesla im ersten Quartal ausliefern wollen. Es wurden dann nur 14.820 Exemplare. Musk erklärte daraufhin erst die Zulieferer zu Schuldigen, dann sich selbst.
Oder verbirgt sich hinter dem Ganzen nur wieder ein neuer Marketing-Trick? Warteschlangen vor Autohäusern wie zuletzt bei den (Vor-!) Bestellungen für den neuen Tesla 3, wann gab es das zuletzt? Und wenn die Kunden jetzt noch ein wenig länger auf die ersehnte Ware warten müssen, nutzt oder schadet das dem Autobauer?
Als mein Vater Ende der 60er-Jahre einen neuen Mercedes 200 D für sein Eisenwarengeschäft orderte, wusste er: ein halbes Jahr Wartezeit. Sein Stolz über das neue Wirtschaftswunder-Status-quo-Auto war bei der Auslieferung stets umso größer. Was Musk macht, lässt sich auch lesen als rebellisches Statement gegen die Amazon-Philosophie: heute bestellt, gestern geliefert.

Übrigens: Intelligente Zeitgenossen haben an einer Ampel am Potsdamer Platz einen zukunftsweisenden Aufkleber hinterlassen. Exklusiv fotografiert für Sie.

Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Nachmittag!
Herzlich Ihr
Ulrich Reitz
chefredaktion-newsletter@focus-magazin.de

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Großes Potenzial In einer Umfrage von TNS Emnid für FOCUS gaben 25 Prozent der Befragten an, sich vorstellen zu können, bei einer Bundestagswahl CSU zu wählen. Bislang sind die Christsozialen allerdings nur in Bayern wählbar
 

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