Der Morgenüberblick am Sonntag, 20. März 2022
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Der Morgenüberblick am Sonntag, 20. März 2022
von Rieke Havertz
Redaktionsleitung ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Der Bürgermeister von Tschernihiw berichtet über die dramatische Lage in seiner Stadt, die russischen Luftangriffe auf die Stadt Mykolajiw nehmen zu, junge Russinnen und Russen fliehen ins Ausland und eine Fotografin dokumentiert den Krieg in einem Keller in Kiew. In Deutschland wird erneut für den Frieden demonstriert, Wirtschaftsminister Robert Habeck reist nach Katar, um über Energiekooperationen zu sprechen und die Corona-Beschränkungen bleiben trotz des neuen Infektionsschutzgesetzes vielerorts bestehen.

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Die Lage in der Ukraine

© Fadel Senna/AFP/Getty Images
© Fadel Senna/AFP/Getty Images

Kein Strom, kein Wasser, Dauerbeschuss auf Wohngebiete und ein Krankenhaus: Der Bürgermeister von Tschernihiw hat auf die dramatische Lage der eingekesselten Stadt hingewiesen. Noch immer gebe es keinen Fluchtkorridor für die 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Russland hat in der Ukraine nach Regierungsangaben erstmals Hyperschallraketen eingesetzt. Das Ziel dieser Raketen lässt sich erst im letzten Moment vorhersagen, daher sind sie kaum abzufangen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Schweiz aufgefordert, die Konten russischer Oligarchen zu sperren. Außerdem kritisierte er den Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé, der sich bisher nicht aus Russland zurückziehen will.

Australien verbietet den Export von Aluminiumerz nach Russland. Damit wird dessen Fähigkeit zur Herstellung von Aluminium eingeschränkt, einem wichtigen Exportgut.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist in Katar, um über Energiekooperationen zu sprechen. Um Deutschland von russischem Gas unabhängiger zu machen, könnten nicht alle Länder von Lieferungen ausgeschlossen werden, sagte der Vizekanzler. 

Zehntausende junge Russen sind seit Kriegsbeginn auf dem Weg ins Ausland. Mein Kollege Maxim Kireev über Putins inneren Krieg. (Z+)

Im Interview mit einer Konfliktexpertin geht es um die Frage: Wie kann dieser Krieg gestoppt werden? 

Seit Beginn des Kriegs lebt die 28-jährige Fotografin Lisa Bukreyeva in einem Keller in Kiew. In diesem Schutzraum führt sie seit dem ersten Kriegstag ein fotografisches Tagebuch. (Z+)

© Lisa Bukreyeva
© Lisa Bukreyeva

Ein Becher, eine Postkarte, Boxhandschuhe: Welche Gegenstände nimmt man auf der Flucht mit? Nele Sophie Karsten und Artur Weigandt haben Geflüchtete gefragt. (Z+) 

Putins Krieg tobt auf den Schlachtfeldern von Hitlers Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion. Wie verheerend dieser Feldzug die Ukraine traf, schildert der Offizier Fritz Hartnagel in Briefen an seine Freundin Sophie Scholl. (Z+)

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Maskenpflicht nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und Einrichtungen mit gefährdeten Menschen: Ab heute gilt in Deutschland das neue Infektionsschutzgesetz. Vielerorts bleibt aber alles beim Alten, denn viele Bundesländer wenden die Hotspot-Regel an. 

Nach unseren Daten haben die Gesundheitsämter gestern 191.773 Neuinfektionen erfasst, 12.938 mehr als eine Woche zuvor. Außerdem wurden 154 Todesfälle registriert (plus 23).

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Huthi-Rebellen haben eine saudi-arabische Ölanlage angegriffen. Sie gefährden damit Friedensgespräche für den Jemen, die Ende März beginnen sollten.

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© Mario Tama/Getty Images
© Mario Tama/Getty Images

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Bemerkenswert

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© [M] ZEIT ONLINE; thenounproject.com
© [M] ZEIT ONLINE; thenounproject.com

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Leiten Sie diesen Newsletter gerne weiter. Er lässt sich hier abonnieren. Die nächtliche Vorrecherche und frühe Produktion hat heute Christina Felschen in Vancouver übernommen. In Berlin haben Kinder selbstständig eine Friedensdemo für die Ukraine durch den Kiez organisiert. Wie mutmachend!