| | | | | | | | Illustration: iStock / by Malte Mueller | | |
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| | | Guten Tag,
ich war im vergangenen Winter einige Wochen in Norwegen. Dort sah ich sehr viel Schnee und sehr viele Zimtschnecken. Damit hatte ich gerechnet. Womit ich nicht gerechnet hatte: dass ich quasi keine Mütter mehr sah, sondern fast nur noch Väter. Väter, die ihre Kinder im mit Schaffell ausgelegten Kinderwagen am zugefrorenen Fluss umherschoben. Väter, die ihre Kinder in der Trage hatten und sich schnell einen Kaffee holten. Väter, die mit ihren Kindern Schlitten fuhren oder auf Langlaufskiern unterwegs waren. Väter, die am Spielplatz saÃen. Väter, die ihre Kinder zum Kindergarten brachten. Wo sie übrigens, auch das ist in Norwegen längst normal, viel wahrscheinlicher als in Deutschland auf männliche Erzieher treffen.
Wie groà der von mir erlebte Unterschied war, lässt sich natürlich leicht erklären: Norwegen hat viel früher und konsequenter eine Väterquote bei der Elternzeit eingeführt. Wenn Eltern die volle Leistung erhalten wollen, muss der Vater mindestens 15 Wochen zu Hause bei seinem Kind bleiben. DreiÃig Prozent der Väter dort verlängern diese Zeit freiwillig. Zahlen, von denen Deutschland weit entfernt ist. Und natürlich der Grund, warum ich auf einmal so viel selbstverständliche Fürsorgearbeit von Vätern sah.
Eigentlich möchte ich Ihnen aber heute die Geschichte einer verzweifelten Mutter ans Herz legen. Wobei verzweifelt vielleicht das falsche Wort ist, fangen wir von vorne an: Unsere Autorin Linda Tutmann hat mit ihrem Partner ein Kind bekommen und sich die Erziehung sehr gleichberechtigt aufgeteilt. Trotzdem ist ihre Tochter in einer nicht enden wollenden Mama-Phase.
»Wenn ich mich zurückziehe und ihr Vater anbietet, Lego mit ihr zu spielen, kommt sie nach ein paar Minuten hinter mir her und möchte, dass ich mitspiele: âºMama, wo bist du?â¹, ruft sie dann laut im Flur, als wäre ich dabei, für immer zu verschwinden. Es scheint, als sei unsere Tochter die gröÃte Gegnerin der Gleichberechtigung. Wie konnte das passieren?«, schreibt Tutmann.
In ihrem Text geht sie der Frage nach, ob die Mama-Fixierung ihrer Tochter biologische Gründe haben könnte. Sie untersucht, welchen Unterschied eine gleichberechtigte Erziehung machen kann. Und ob Mama-Kinder auch zu Papa-Kindern werden können. Ich habe selten in einem Text so viel gelernt und würde ihn am liebsten allen Eltern und GroÃeltern vorlesen, weil ich ihn so aufschlussreich und besonders finde:
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| | | | | Wenn das Kind nur noch Mama akzeptiert | Unsere Autorin blickt skeptisch auf Familien, in denen das Kind vor allem an der Mutter hängt. Bis sie selbst eine Tochter bekommt und zu deren »Nummer eins« wird. Warum rutschen so viele Eltern in diese Rollenverteilung? | | |
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| Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Ihre Dorothea Wagner
P.S. Bei unserem Gewinnspiel können Sie in dieser Woche eine Pergola für Ihren Garten gewinnen. Viel Glück! | |
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| | | | UNSERE EMPFEHLUNGEN | Zum Lesen | |
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| | | Die Stadt, von der ich immer geträumt habe | Unsere Autorin hat sich jahrelang gewünscht, in New York zu wohnen. Dann zieht sie wirklich hin. Aber werden ihre Vorstellungen der Realität standhalten? | | |
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| | | »Die Leber braucht sehr lange, um zu regenerieren« | Die Chefärztin einer Entzugsklinik erklärt im Interview, welche wundersamen Prozesse im Knochenmark beginnen, wenn man aufhört mit dem Alkohol â und welchen Satz man auf Partys sagen kann, wenn man aufgefordert wird, eins mitzutrinken.
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| | | Bitte recht freundlich | »Darf ich mal?« Die Frage einer Ãrztin traf unsere Autorin völlig unvorbereitet. Doch ab jetzt will sie diesen Satz viel öfter hören, nicht nur im Behandlungszimmer. | | |
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| | | »Es ist hart zuzugeben, dass man einsam ist« | Die irische Schriftstellerin Emilie Pine schreibt radikal offen über Themen, über die Frauen oft schweigen. Ein Gespräch über Perfektionsansprüche an junge Mädchen â und die Frage, warum Wut ein nützliches Gefühl sein kann. | | |
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| | | | Das Beste fürs Wochenende | |
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| | | | | | Die gute Art von Tränen | | Selten hat mich das Ende eines Films so ergriffen wie das von »Morgen ist auch noch ein Tag«. Ich saà noch heulend im Kinosessel, als die anderen Besucher schon den Saal verlassen hatten. (Dabei weine ich eher selten bei Filmen.) Die Geschichte von Delia, die im Nachkriegs-Rom Gewalt und Ungerechtigkeit entkommen möchte, war in Italien im vergangenen Jahr zu Recht erfolgreicher als »Barbie« und »Oppenheimer« und ist jetzt fürs Streamen verfügbar. | |
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