Außerdem: die Autorin Emilie Pine im Interview
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Süddeutsche Zeitung
Illustration: iStock / by Malte Mueller
Dorothea Wagner
Dorothea Wagner
Redakteurin
Guten Tag,

ich war im vergangenen Winter einige Wochen in Norwegen. Dort sah ich sehr viel Schnee und sehr viele Zimtschnecken. Damit hatte ich gerechnet. Womit ich nicht gerechnet hatte: dass ich quasi keine Mütter mehr sah, sondern fast nur noch Väter. Väter, die ihre Kinder im mit Schaffell ausgelegten Kinderwagen am zugefrorenen Fluss umherschoben. Väter, die ihre Kinder in der Trage hatten und sich schnell einen Kaffee holten. Väter, die mit ihren Kindern Schlitten fuhren oder auf Langlaufskiern unterwegs waren. Väter, die am Spielplatz saßen. Väter, die ihre Kinder zum Kindergarten brachten. Wo sie übrigens, auch das ist in Norwegen längst normal, viel wahrscheinlicher als in Deutschland auf männliche Erzieher treffen.

Wie groß der von mir erlebte Unterschied war, lässt sich natürlich leicht erklären: Norwegen hat viel früher und konsequenter eine Väterquote bei der Elternzeit eingeführt. Wenn Eltern die volle Leistung erhalten wollen, muss der Vater mindestens 15 Wochen zu Hause bei seinem Kind bleiben. Dreißig Prozent der Väter dort verlängern diese Zeit freiwillig. Zahlen, von denen Deutschland weit entfernt ist. Und natürlich der Grund, warum ich auf einmal so viel selbstverständliche Fürsorgearbeit von Vätern sah.

Eigentlich möchte ich Ihnen aber heute die Geschichte einer verzweifelten Mutter ans Herz legen. Wobei verzweifelt vielleicht das falsche Wort ist, fangen wir von vorne an: Unsere Autorin Linda Tutmann hat mit ihrem Partner ein Kind bekommen und sich die Erziehung sehr gleichberechtigt aufgeteilt. Trotzdem ist ihre Tochter in einer nicht enden wollenden Mama-Phase.

»Wenn ich mich zurückziehe und ihr Vater anbietet, Lego mit ihr zu spielen, kommt sie nach ein paar Minuten hinter mir her und möchte, dass ich mitspiele: ›Mama, wo bist du?‹, ruft sie dann laut im Flur, als wäre ich dabei, für immer zu verschwinden. Es scheint, als sei unsere Tochter die größte Gegnerin der Gleichberechtigung. Wie konnte das passieren?«, schreibt Tutmann.

In ihrem Text geht sie der Frage nach, ob die Mama-Fixierung ihrer Tochter biologische Gründe haben könnte. Sie untersucht, welchen Unterschied eine gleichberechtigte Erziehung machen kann. Und ob Mama-Kinder auch zu Papa-Kindern werden können. Ich habe selten in einem Text so viel gelernt und würde ihn am liebsten allen Eltern und Großeltern vorlesen, weil ich ihn so aufschlussreich und besonders finde:
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Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Ihre
Dorothea Wagner

P.S. Bei unserem Gewinnspiel können Sie in dieser Woche eine Pergola für Ihren Garten gewinnen. Viel Glück!
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Mehr Tipps von Zollbrecht und den anderen Redaktionsmitgliedern finden Sie unter sz-magazin.de/wochenendtipps
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