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Liebe/r Leser/in,

wie erleben Sie die zermürbenden Monate des Lockdowns? Viele Menschen, mit denen ich spreche, verspüren mittlerweile eine unwohlige Verstimmung, nennen wir es einen vorübergehenden Corona-Blues. Anderen wiederum rauben Einsamkeit, Ängste und die Belastungen des Homeoffice die Kraft. Brutal und unerbittlich trifft es häufig diejenigen, die glaubten, die Covid-Erkrankung bereits hinter sich gebracht zu haben. Die Nachwirkungen der Infektionen, das kann ich Ihnen als Ex-Corona-Patient versichern, machen unendlich müde, oft über Wochen und Monate.

Als Chronic Fatigue Syndrom bezeichnen Ärzte eine solche anhaltende Erschöpfung. Es ist ein rätselhaftes Phänomen. Auch ich fühle mich nach meiner Erkrankung ziemlich erschöpft, einhergehend mit Bluthochdruck und Nerven-Problemen.

Lange wurde das Chronic Fatigue Syndrom zu Unrecht als Einbildung verspottet, als Ausrede für mangelnden Leistungswillen abgetan. Doch mit der Müdigkeit schlagen Körper und Seele Alarm. Die Ursachen zu finden und die richtige Behandlung ist für Ärzte wie für Patienten oft ein langes und mühsames Unterfangen. Neben Covid-19 gibt es da nebenbei bemerkt auch noch viele andere Auslöser. Und oft kann der gut gemeinte Ratschlag, sich doch einfach aufzuraffen und viel Sport zu treiben, genau der falsche sein.

Unser Wissenschaftsredakteur Helmut Broeg hat Expertinnen und Experten nach den Geheimnissen der Fatigue befragt. Illustrator Stephan Schmitz hat das Phänomen eindrucksvoll dargestellt: Eines seiner Bilder zeigt einen gebeugten Menschen, gekettet an das Coronavirus wie an eine Kugel aus Blei – es ist unser Titelmotiv. Lesen Sie Helmut Broegs Geschichte ab Seite 54.

Corona-Müdigkeit, Lockdown- und Impfchaos, Wirtschaft und Staatsfinanzen unter Druck: „Die Leute haben die Schnauze voll“, sagte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier dieser Tage, und ich kann ihm nur zustimmen. Wer noch – das erfahren Sie auf Seite 106.

Wie geht es weiter? Wie geht es voran? In der Tageszeitung sehe ich Bilder, wie Polizisten harmlose Jogger ohne Masken mit Bußgeldern bestrafen, während enthüllt wird, dass der Gesundheitsminister an einem Parteispenden-Dinner teilnimmt und tags darauf Corona-positiv getestet wird (S. 28). Ich lese von den Problemen deutscher Autobauer und hoffe, dass sie nicht wie ehemals Nokia irgendwann in der Versenkung verschwinden. Gleichzeitig lese ich, dass der Finanzinvestor L Catterton, ein enger Partner des Luxuskonzerns LVMH, angeblich für vier Milliarden Euro bis zu 70 Prozent an der deutschen Schuhfirma Birkenstock (seit 1774) übernehmen will. Eine Wahnsinns-Story, die zeigt, wie aus einem Traditionsbetrieb, der früher als Ökosandalen-Hersteller belächelt wurde und in den vergangenen Jahren zur Hipster- und Lifestyle-Marke aufstieg, ein Sehnsuchtsbetrieb des Weltkapitals wurde. Ein Erfolg und eine Blaupause für dieses gelähmte Land und seine Politiker. Eben machen und nicht verwalten!

Am 21. Januar 2021 fällt der ukrainische Soldat Alexander Sergejewitsch durch die Kugel eines Scharfschützen. In der Ukraine ein Heldentod, in deutschen Nachrichten eine Randnotiz. Mein Kollege Thilo Mischke, FOCUS-Reporter und seit dieser Woche auch Grimme-Preis-nominierter Journalist, begab sich Mitte Februar in die Ukraine, auf eine Spurensuche. An den Frontverlauf, nur 20 Autominuten von zivilem Leben entfernt, hinein in die Schützengräben, die an den Ersten Weltkrieg erinnern. Und wieder hinaus, um im Heimatort des Soldaten mit Mutter und Bruder zu sprechen. Getrieben von der Frage: Warum spricht niemand mehr über diesen Krieg, der gerade mal zwei Flugstunden von Berlin entfernt scheinbar ewig wütet? Lesen Sie Thilo Mischkes Report ab Seite 36.

Und bleiben Sie wach, friedlich und optimistisch!

Mit vielen Grüßen

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Robert Schneider
Chefredakteur FOCUS Magazin



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Aufsteiger der Woche

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Am Montag gab Deutschlands größter Autovermieter bekannt, dass Vorstandschef und Großaktionär Erich Sixt, 76, nach der Hauptversammlung am 16. Juni die Unternehmensführung an seine Söhne Alexander, 41, und Konstantin, 38, übergibt und in den Aufsichtsrat wechselt. Die Brüder übernehmen in schwierigen Zeiten, denn Sixt leidet, wie viele Mobilitätsdienstleister, unter der Corona-Pandemie. Derzeit ist nicht klar, ob das touristische Reisen in diesem Jahr wieder umfänglich möglich sein wird.

Absteiger der Woche

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Die Entscheidung hatte sich bereits angekündigt, diese Woche wurde sie öffentlich: Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die AfD bundesweit zum Verdachtsfall eingestuft. Sie darf die Partei, die ihr heutiger Ehrenvorsitzende Alexander Gauland im Jahr 2013 mitgegründet hatte, künftig mit nachrichtendienstlichen Mitteln beobachten. Grundlage ist ein Gutachten des Verfassungsschutzes, in dem etliche Belege für mutmaßliche Verstöße gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung zusammengetragen wurden.

Newcomerin der Woche

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Weckt Assoziationen mit amerikanischen Ureinwohnern, ist aber die gendergerechte Ansprache im Automobilkonzern Audi. Künftig, so hat es Personalchefin Sabine Maaßen erarbeiten lassen, wird der Konzern gender-sensibel kommunizieren und den Unterstrich als „Gendergap“ einführen. Der macht aus Audimitarbeiterinnen und -mitarbeitern Audianer_innen. In einer dreizehnseitigen Broschüre mit dem Titel „Vorsprung beginnt im Kopf“ gibt es weitere Tipps für gender-gerechte Sprache.

Zitat der Woche

„Nichts bindet Menschen offenbar so sehr an ihre Geräte wie Erregung und Empörung, Angst und Wut“

Termine der Woche

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Am Sonntag, 7. März, erhält der Regisseur der Oberammergauer Passionsspiele, Christian Stückl (Foto), die Buber-Rosenzweig-Medaille.

Auf der Verbandstagung der kommunalen Unternehmen am Dienstag stellen sich auch Angela Merkel (CDU) und Olaf Scholz (SPD) den Fragen kommunaler Mitarbeiter.

Am Mittwoch tags das Europäische Parlament online. Themen sind etwa das Europäische Semester und die Lage regierungskritischer Medien in Ungarn und Polen.

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