Jacob Ross über deutsch-französischen Einsatz für die Verteidigung Europas ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌
 
 
Webversion lesen Berlin  |  29. Mai 2024
 
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Deutschland muss Macrons Staatsbesuch als Neustart nutzen: Denn die Gegner der EU stehen in den Startlöchern

Jacob RossResearch Fellow, deutsch-französische Beziehungen

WORUM ES GEHT: Emmanuel Macron prägt seit Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2017 die europäischen Debatten: in der Verteidigungspolitik, der EU-Erweiterung, oder auch in der Frage europäischer Verschuldung. Sein Kernanliegen ist die EU-Souveränität geblieben, die er am Montag in Dresden und am Dienstag in Münster, anlässlich seiner Auszeichnung mit dem Westfälischen Friedenspreis erneut anmahnte. Doch der Präsident droht die Diskurshoheit zu verlieren. In Frankreich dominieren die Nationalisten des Rassemblement National den Europawahlkampf. Auch sie sprechen zwar von Souveränität, wollen sie aber von der EU zurückholen.

WAS AUF DEM SPIEL STEHT: Seit Monaten wird in Berlin über den Atlantik geblickt und die mögliche Rückkehr Donald Trumps diskutiert. Macrons Staatsbesuch sollte zeigen, dass auch der Blick auf den nächsten Nachbarn geschärft werden sollte und der Beginn einer ernsthaften Auseinandersetzung sein, mit der Zukunft Frankreichs und Europas. Das impliziert Szenarien, in denen Deutschland ab 2027 mit einer Regierung in Paris konfrontiert sein könnte, die die EU in ihrer derzeitigen Form völlig infrage stellt. Denn Europas Rechtsaußenparteien sind zunehmend vernetzt. Darüber darf die Lage der AfD, die europäisch isoliert ist, nicht hinwegtäuschen. Überall auf dem Kontinent arbeiten sie geduldig an Alternativen zur heutigen EU. Vertreter des Rassemblement National  reagieren gelassen, wenn sie auf den Haltungswechsel ihrer Partei zur Union angesprochen werden: „Warum ein System verlassen, das wir zunehmend dominieren?“

WAS ZU TUN IST: Drei Jahre bleibt Macron noch im Amt, die Ampelkoalition bis 2025. Die Bundesregierung wäre gut beraten, die verbleibende Zeit mit ihm zu nutzen. Der Präsident hat bedeutende Veränderungen in der außenpolitischen Identität seines Landes angestoßen – tatsächliche Zeitenwenden, bedingt auch durch die Infragestellung der bisherigen französischen Rolle in der Welt. Statt auf Westafrika oder den pazifischen Ozean, konzentriert sich Frankreich immer stärker auf die europäische Sicherheit. Eine historische Chance!

Doch damit der französische „Pivot to Europe“ Macrons Amtszeit überdauert, braucht er und braucht Frankreich das Vertrauen seiner EU-Partner, Deutschland an erster Stelle. Höchste Zeit also, offene Gespräche über die Verteidigungsfähigkeit Europas zu führen – konventionell und nuklear. Ein Europa, das schützt – darauf ließe sich eine deutsch-französische Agenda für die EU der nächsten Jahrzehnte aufbauen. Gelingt kein Fortschritt, wird die EU weiter an Dynamik verlieren. Ihre Gegner stehen in den Startlöchern – nicht als Anti-Europäer, sondern als Europäer mit alternativen Plänen.

 

Lesen Sie zum Thema auch den nachfolgenden Gastbeitrag von Jacob Ross: Die Geister, die er rief, wird Macron nicht mehr los

Zudem finden Sie hier einen Live-Kommentar von Jacob Ross zur Verleihung des Westfälischen Friedenspreises an Macron.

 
Abbildung: Jacob Ross
Publikationen
 
 
 
 

Externe Publikation von Jacob Ross

 
 
 
 
 

North Macedonia’s political landscape shifts as VMRO-DPMNE returns to power, highlighting the EU’s fading influence in this Balkan country and recent NATO member. Domestically, weak reforms and low public trust will challenge the new government. Internationally, it must navigate strained relations with Bulgaria while maintaining good ones with Greece, both of which are intertwined with the EU accession talks opened in 2020.

 
DGAP-Memo von Zoran Nechev
 
 
 
 
 

Deutschland stellt sich dem Anspruch, Verantwortung für Frieden und Sicherheit zu übernehmen – für sich selbst wie für andere. Dabei ist aktives Engagement von zentraler Bedeutung. Im Sahel ist dies nach den Putschen, insbesondere in Mali (2020 und 2021) und Niger (2023), dem Auftreten Russlands und angesichts der schlechten Sicherheits-lage eine Herausforderung. Entscheidend ist hier eine strategische Vorbereitung für kommende Handlungsfenster.

 
Externe Publikation von Florence Schimmel
 
 
 
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Macron in Deutschland – Wie stabil ist die deutsch-französischen Achse?

 

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Russische Einflussnahme: „Schirmherr des politischen Influencing”

 

Zitate von Stefan Meister | Correctiv | 27.05.2024

 
 
 
 
 

Berlin direkt vom 26. Mai 2024

 

Interview mit Jacob Ross (ab 15:11 Min.) | ZDF | 26.05.2024

 
 
 
 
 

Unruhen im französischen Überseegebiet: Das ist in Neukaledonien los

 

Zitate von Jacob Ross | Web.de | 25.05.2024

 
 
 
 
 

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To the point mit Anastasia Pociumban | Deutsche Welle | 23.05.2024

 
 
 
 
 

Der Iran hat sich China zum Vorbild genommen

 

Interview mit Cornelius Adebahr | Zeit (+) | 22.05.2024

 
 
 
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Der Sylke-Tempel-Essaypreis wird 2024 erneut von der Zeitschrift Internationale Politik (IP) und dem Netzwerk Women in International Security Deutschland (WIIS.de) ausgeschrieben. Die Ausschreibung richtet sich an Frauen unter 35 Jahren. Die Fragestellung dieses Jahr: Wie sieht Deutschland seinen Platz in der Welt? Worin bestehen seine Interessen in einem veränderten internationalen Umfeld? Textlänge: 15.000–20.000 Zeichen. ​

 
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