Antonia ist gerade vierzehn, als sie beschließt, nichts mehr zu essen. "Eine pubertierende Phase", diagnostiziert ihre Kinderärztin. Sowas komme bei jungen Mädchen schon mal vor. Es dauert, bis Antonias Eltern erkennen: Das hier ist ernst. Es folgen mehrere Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken und jahrelange Therapie. Irgendwann wird klar: Ums Dünnsein geht’s hier eigentlich gar nicht, sondern viel mehr um Kontrolle, Selbstwert und den Umgang mit Gefühlen. Heute, sieben Jahre später, geht es Antonia gut, sagt sie. Sie lebt in Köln, studiert, bloggt und arbeitet als Autorin. In ihrem neuesten Buch "Wie viel wiegt mein Leben?" verarbeitet sie die vergangenen Jahre und räumt mit gängigen Klischees über Magersucht auf. Wir haben mit Antonia darüber gesprochen, wie sich die Pandemie auf ihre mentale Gesundheit auswirkt, wie sie zum Vorurteil "Instagram macht magersüchtig" steht, und wie man Menschen, die an einer Essstörung leiden, als Angehörige*r unterstützen kann. |