szmtag
+ Mai-Randalierer verletzten 93 Polizisten + Ab heute gibt’s Impftermine ohne Buchungscode für Gruppe 3 + Senat hat bei AstraZeneca den Überblick verloren +
Newsletter im Browser ansehen.
Tagesspiegel
Kurzstrecke
 
  Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 03.05.2021 | Sonne und Wolken bei frischen 13°C.  
  + Mai-Randalierer verletzten 93 Polizisten + Ab heute gibt’s Impftermine ohne Buchungscode für Gruppe 3 + Senat hat bei AstraZeneca den Überblick verloren +  
Lorenz Maroldt
von Lorenz Maroldt
  Guten Morgen,

der Checkpoint eröffnet mit dieser Ausgabe offiziell den Berliner Wahlkampf: Unter dem Motto „Fünf für Berlin“ beobachtet die wunderbare Naomi Fearn für uns von heute an in den legendären „Berliner Schnuppen“, was Kai Wegner, Franziska Giffey, Klaus Lederer, Bettina Jarasch und Sebastian Czaja so alles anstellen, um sich einen Platz im Roten Rathaus zu sichern (Abo-Ausgabe). Aber bevor wir dazu kommen, erstmal noch ein kurzer Rückblick…
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  … auf die kürzeste Revolution der Weltgeschichte: Nach 700 Metern war am 1. Mai schon Schluss. Bis dahin hatten im Demo-Zug durch Neukölln Wohlstands-Streetfighter und Antisemiten (wobei die einen zuweilen auch die anderen waren) die Auslöschung Israels gefordert, einen Mülleimer abgefackelt, einem zuschauenden Antirassisten aus der Arbeiterklasse („Ihr spinnt doch, ich bin kein Nazi!“) das Fenster im ersten Stock zerdeppert (ein Portrait des betroffenen „Slime“-Fans finden Sie hier), ein paar Spätis besprüht, mehrere Kleinwagen des Großkapitals verbeult – und 93 Polizisten verletzt, einige davon schwer.  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  Etliche Berliner Politiker bemühten sich mit abstrusen Schuldzuweisungen („Polizei zu hart“, „Polizei zu lasch“) und seltsamen Vergleichen („Gegen die Querdenker war die Polizei aber härter“, „Gegen die Querdenker war die Polizei aber lascher“) um einen Platz in der Tagesschau – den bekam aber nur einer: Niklas Schrader. Der Innenpolitiker der Linken im Abgeordnetenhaus vertrat die exklusive These, die Polizei habe sich durch eine falsche Entscheidung (Trennung der Revolutionsdemo in Höhe einer Baustelle) quasi selbst verletzt. Einen Kommentar des Innensenators zur sensationellen Personalentwicklung bei der Polizei finden Sie weiter unten („Zitat des Tages“).  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
 
 
 
Reklame
 
 
Holländischer Griff schützt Radfahrerinnen und Radfahrer
Unachtsam geöffnete Autotüren sorgen für schwere Unfälle mit Radfahrenden. Richtig gemacht: Die Fahrertür wird von innen mit der rechten Hand geöffnet, der Blick geht nach hinten. So werden Radfahrende schneller gesehen. Ein Tipp von der Unfallkasse Berlin – der gesetzlichen Unfallversicherung für das Land Berlin.
www.unfallkasse-berlin.de
 
 
 
 
  Wie kommt die Nominierung von AfD-Kuschler Hans-Georg Maaßen zum Thüringer CDU-Bundestagskandidaten eigentlich bei den Söder-Fanboys der Hauptstadt-Union an? Im August 2019 hatte Parteichef Kai Wegner zwar gesagt, dass er „nicht jede Meinungsäußerung“ des Ex-Verfassungsschützers glücklich finde oder teile, aber: „Herr Maaßen könnte selbstverständlich Mitglied der Berliner CDU sein.“ Im Dezember 2019 war Maaßen dann zu Gast beim „Tegler Gespräch“ der Reinickendorfer CDU, damals noch eingeladen von Dirk Steffel (der die CDU gerade verlassen hat, aber nicht wegen Maaßen, sondern wegen seines intriganten Kreisverbands; CP v. 30.4.).

Und wie sieht das heute aus? Wir haben gestern Abend bei Kai Wegner nachgefragt, hier seine Antwort: „Was 2019 galt, gilt auch heute, denn die CDU als vielfältige Volkspartei deckt ein breites politisches Spektrum ab. Herr Maaßen ist aber in Berlin nicht Kandidat für den Deutschen Bundestag. Und das wäre er hier auch nicht geworden.“
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  Für Ex-CDU-Fraktionschef Nicolas Zimmer, heute Vorstandsvorsitzender der Technologiestiftung Berlin, war die Nominierung Maaßens dagegen der „Abschluss eines Entfremdungsprozesses“ – er trat mit sofortiger Wirkung aus der CDU aus, seine Begründung: „Wo keine klare, eindeutige Abgrenzung zu rechten Brandstiftern stattfindet, ist für mich kein Platz mehr.“  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  Neu in Berlin: Von heute an können Angehörige der dritten Impfgruppe (ab 60) ohne Buchungscode Termine vereinbaren – entweder online unter service.berlin.de/corona oder unter der Berliner Nummer 90282200. Das betrifft auch unabhängig vom Alter Personen mit chronischen Krankheiten wie Asthma, Rheuma und Diabetes. Außerdem gehören dazu Beschäftigte an weiterführenden sowie beruflichen Schulen und in Unternehmen oder Einrichtungen, die zur „kritischen Infrastruktur“ gezählt werden.  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  Die ersten Optimisten versuchten gleich nach Mitternacht einen Termin zu ergattern – Berlinkenner ahnen, wie das ausging (die Website war natürlich noch nicht umgestellt). Staatssekretär Martin Matz hatte vorsichtshalber bereits am Abend bei Twitter verkündet, er wolle noch „ein Anliegen“ los werden: „Haben Sie Geduld“ – und „Nachsicht mit den Mitarbeitenden“ („Sind auch nur Menschen“). Sein Appell: „Also bitte ich um höflichen Austausch, alle tun ihr Bestes.“  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
 
 
 
Reklame
 
 
Willkommen zur Digitalen Berliner Europawoche!
Vom 1. bis 9. Mai finden Sie hier täglich neue Musikvideos, Podcasts und Poetry Slams, die Sie bestimmt noch nicht kennen, Interviews und 1.000 Infos rund um die Themen Europa, Demokratie und Ehrenamt. Wir laden Sie zu Live-Talks über Klimaschutz, Digitalisierung und Europa ein.
#berlinereuropawoche
 
 
 
 
  Im Wirtschaftsministerium waren sie mit der Geduld aber offenbar schon am Ende – dort wird von wundersamen Impfeinladungen an allen Prioritäten vorbei berichtet: Beschäftigte egal welchen Alters, ohne Vorerkrankungen oder sonstiger anerkannter Berechtigung konnten sich nach CP-Informationen selbstständig in eine per Link versandte Liste eintragen, und Schwupps – ein paar Tage später war die Sache geritzt, bzw. gespritzt.  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  Dagegen meldet der Senat: „Die Durchimpfung der Prioritätengruppe 2(ab 70 Jahre) wird voraussichtlich nicht vor Ende Juni abgeschlossen sein.“ Allerdings hat die Verwaltung bei AstraZeneca komplett den Überblick verloren, wie eine noch unveröffentlichte Antwort auf Anfrage des FDP-Abgeordneten Stefan Förster zeigt (DS 18/27263, liegt dem CP vor): Weder gibt es eine Altersauswertung der Impfungen in Arztpraxen, noch kann nachvollzogen werden, „ob die Impflinge im Rahmen der Freigabe des Impfstoffes von AstraZeneca eine vorzeitige Impfung erhielten oder ob sie aufgrund einer anderen Priorisierung geimpft wurden.“ Was dagegen gezählt werden kann: Für Senatsmitglieder und Abgeordnete liegen von heute an 500 Dosen „Moderna“ im Parlamentscasino bereit (Q: „B.Z.“).  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  Privatärzte bekommen übrigens weiterhin keinen Impfstoff – das Verwaltungsgericht lehnte die Klage eines Berliner Mediziners mit Praxis in Schöneberg ab (Az.: 14 L 190/21). Die Kassenärzte beklagen unterdessen den „komplett überladenen Impfbürokratiewahnsinn“ (aus Mails an den Checkpoint) – der aber (siehe oben) offenbar auch nicht zu mehr Durchblick der Verwaltung ins tatsächliche Geschehen führt.  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  Aber am Horizont erscheint plötzlich doch die Sonne – Corona-Kassandra Karl Lauterbach verspricht: „Das wird ein super Sommer“ – bereits Ende Mai rechnet er wegen des Impffortschritts mit einer Inzidenz unter 50. Dazu die aktuellen Zahlen aus Berlin… einen Moment bitte, das haben wir gleich… ach ne, das lassen wir heute mal lieber sein: Von den zwölf Bezirken haben gestern gerade mal drei ihre aktuellen Fälle gemeldet (Reinickendorf, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg). Die anderen wollen das Virus offenbar einschläfern.  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
 
 
 
Reklame
 
  https://ar.tagesspiegel.de/r?t=https%3A%2F%2Fwww.bauhaus.info%2Faktuelle-lage%2Ffachcentren  
 
 
 
  Der Berliner Gymnasiast Mika-Benedict Jaß (8. Klasse, „Ich interessiere mich für Politik“) wollte vom Bundespresseamt wissen, warum das Kanzleramt für 600 Millionen Euro ausgebaut und u.a. mit „unnötigen Extras“ wie einer zweite Zusatzbrücke (18 Mio.) und einem fünfstöckigen Wintergarten (14 Mio.) ausgestattet werden muss. Wie es denn angesichts dieser Zahlen „mit dem Gewissen vereinbar ist, dass drei Kilometer entfernt Obdachlose durch Kälte oder auch Hass ums Leben kommen“, wollte der Schüler noch wissen, und warum der Bonner Dienstsitz (Palais Schaumburg) für 17 Millionen Euro renoviert wird. „Des Weiteren erschießt es sich mir nicht, warum für 700 Mitarbeiter rund 50.000 qm zur Verfügung stehen müssen, während in einer Schule mit 1300 Schülern in Klassen mit über 30 Schülern Klassenräume von 35 qm als ausreichend erachtet werden.“

Die Antwort des Bundespresseamts („Sehr geehrter Herr Jaß“) ist formvollendet und hervorragend für den Leistungskurs Politik geeignet (Kapitel „Bürgernähe“): „Vor dem Hintergrund kontinuierlicher Aufgabenerweiterungen in der aktuellen und den zurückliegenden Legislaturperioden und dem damit einhergehenden deutlichen Aufwuchs des Personalkörpers ist eine bauliche Erweiterung des Bundeskanzleramtes um bis zu 400 Büroräume erforderlich.“ Es folgen in zwei weiteren Sätzen 13 seelenlose Substantive („Vergangenheit“, „Raum- und Belegungssituation“, „Verdichtung“, „Anmietung“, „Büroräume“, „Verlagerung“, „Arbeitseinheiten“, „Problematik“, „Errichtung“, „Erweiterungsbau“, „Zusammenführung“, „Arbeitseinheiten“), in denen selbstverständlich auch das Behördenzwangsadjektiv „nachhaltig“ in Kombination mit „gelöst“ vorkommt, sowie in Sachen Bonn ein Hinweis auf „das Gesetz zur Umsetzung des Beschlusses des Deutschen Bundestags vom 20. Juni 1991 zur Vollendung der Einheit Deutschlands.“

Mika-Benedict Jaß ist von der Antwort nicht ganz überzeugt. Er hat seine Fragen deshalb gleich nochmal geschickt, versehen mit dem Hinweis: „Die Internetseite zum Ausbau und dem dazugehörenden Q&A ist mir bekannt.“ Klarer Fall: Der Schüler hat eine vernünftige Erklärung verdient – und am besten auch noch eine Einladung von Angela Merkel.
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
Heute exklusiv für Abonnenten:
 
 


Auffallen, Strampeln, Hintern hoch: 11 Tipps für sicheres Radfahren in der Großstadt Berlin. Für Radfahrende kann der Berliner Verkehr bedrohlich sein. Wie bewegt man sich sicher durch die Stadt? Wir geben Tipps zu Straßenbahngleisen, Luftdruck und Bremsen. Von Stefan Jacobs. Mehr lesen
 
Berliner Arzt über Corona-Impfung für Kinder:„Natürlich gibt es Eltern, die skeptisch sind“. Der Berliner Kinderarzt Jakob Maske empfiehlt, Kinder gegen das Coronavirus zu impfen. Er kann Unsicherheiten verstehen, wichtig sei eine gute Beratung. Von Saara von Alten. Mehr lesen
 
Ferien trotz Corona: Wo Sie jetzt schon Urlaub machen können. Viele Quartiere an Nord- und Ostsee sind derzeit testweise geöffnet. Auch Auslandsreisen sollen erleichtert werden. Von Heike Jahberg. Mehr lesen
Jetzt 30 Tage kostenlos testen
 
Mehr über das Tagesspiegel Plus Abo erfahren
 
 
 
Berliner Schnuppen
 
 
 
 
Die Berliner Schnuppen in voller Länge gibt's täglich mit dem Tagesspiegel-Plus-Abohier geht's zur Anmeldung.
 
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
     
 
 
Telegramm
 
 
Vier Stolpersteine in der Crellestraße 1 (hier lebte die Arztfamilie Davidsohn) wurden zerkratzt und mit ätzender Flüssigkeit beschädigt – drei davon waren erst am Donnerstag verlegt worden. Sie erinnern an:

Heinrich Davidsohn, geb. 1865. Er verstarb gedemütigt und entrechtet am 27. September 1940.

Martha Charlotte Davidsohn, deportiert nach Theresienstadt am 21. August 1942 im Alter von 77 Jahren, ermordet am 24. März 1943.

Ilse Davidsohn, deportiert nach Auschwitz im Mai 1943, ermordet direkt nach ihrer Ankunft.

Erna Davidsohn, Kinderärztin, geb. am 3. Mai 1897 in Berlin, Berufsverbot 1938. Sie wurde am 17. Mai 1943 gemeinsam mit ihrer Schwester Ilse nach Ausschwitz deportiert und dort zur Arbeit als Lagerärztin gezwungen. Nachdem sie erkrankte, starb Erna Davidsohn in Gefangenschaft unter qualvollen Umständen.

Vor ihrer Verschleppung hatte Erna Davidsohn von Berlin aus viele jüdische Kinder bei der Flucht ins sichere Ausland begleitete. Sie selbst kehrte immer wieder zurück. Ihre Bemühungen um eine Ausreisegenehmigung für sich und ihre Schwester Ilse scheiterten dagegen – sowohl in Schweden als auch in den USA wurde ihnen das Asyl verwehrt.
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
Äußerungen der AfD zur Schändung der Stolpersteine sind nicht überliefert (von anderen Parteien dagegen schon, z.B. von der CDU, deren Stadtrat Matthias Steuckardt die Verlegung in der Crellestraße mitinitiierte und jetzt half, die Steine wieder sichtbar zu machen) – die Rechtsaußenpartei hat andere Prioritäten:

In der Zehdenicker Straße (Mitte) wurden Plakate zur Erinnerung an die Opfer des rassistischen Attentats von Hanau abgerissen, ein Aufkleber blieb so verändert zurück, dass der Spruch jetzt lautet: „Den Nazis eine Mitte“. Der AfD war das eine Anfrage wert mit dem Titel „Ist das Abreißen illegaler Plakate illegal?“ (DS 1099/V). Die Fraktion wollte wissen, ob für die Plakate eine Genehmigung vorlag und was das Bezirksamt unternimmt, um solche „illegale Anbringung (…) zu unterbinden“. Das kommentiert sich selbst…
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
 
 
 
Reklame
 
  https://ar.tagesspiegel.de/r?t=https%3A%2F%2Fumfrage.handelsblatt.com%2Fgutschein%2Fjubilaeum%2F%3Fref%3Dnewsletter  
 
 
 
 
… und wir haben heute noch mehr zur AfD: Günter Brinker, Ex-Vorsitzender des Berliner Landesverbands und Ehemann der heutigen Berliner AfD-Vorsitzenden Kristin Brinker (gewählt mit freundlicher Unterstützung völkisch-rechtsextremistischer „Flügel“-Fans) hat bei Facebook einen Mordaufruf gegen Angela Merkel verbreitet. Die Vorsitzende erklärte das so: Ihr Mann sei „auf den falschen Knopf gekommen“. Wie ein Mordaufruf gegen Merkel in einen AfD-Chat kommt, erklärt sie nicht. (Q: „Business Insider“).
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
Ganz und gar nicht aus Versehen abgedrückt hat die Berliner AfD allerdings bei der Erklärung, dass sie sich ab sofort als „parlamentarischer Arm“ der Corona-Schwurbler sieht („Kopf“ wäre ja auch vermessen) – das passt insofern ganz gut, als dass der Verfassungsschutz sowohl die einen wie auch die anderen als „Verdachtsfall“ beobachtet. (Q: „Morgenpost“).

Ach, und falls Sie sich gelegentlich fragen sollten, warum wir z.B. Wahlkampfanzeigen der AfD ablehnen: Heben Sie sich einfach diese Checkpoint-Ausgabe auf, da steht alles Wesentliche dazu drin.
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
Im Dezember 2020 forderte das Amtsgericht Lichtenberg Theodor Grünhut auf, sich bis zum 10. März 2021 zu melden: „Anderenfalls kann er für tot erklärt werden.“ Als letzter Wohnort war die Tolkmittstraße 3 in Kaulsdorf angegeben, als Geburtsdatum der 5. April 1872 – Theodor Grünhut wäre demnach heute 149 Jahre alt.

Der Checkpoint recherchierte damals die Geschichte von Theodor Grünhut, der im Arolsen-Archiv der NS-Verfolgten unter der Nummer 0732 eingetragen ist. Jetzt teilte das Amtsgericht mit: „Theodor Grünhut wird für tot erklärt. Als Zeitpunkt des Todes wird der 6. März 1943, 24 Uhr, festgestellt.“
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
Kann ich den Klima-Energie-Wende?“ steht ziemlich kryptisch auf Gasag-Plakaten (hier zu sehen) – da war offenbar jemand von der Rolle und ist mit den Vorlagen durcheinandergekommen: Die Kampagne besteht u.a. aus den Slogans „Wann beginnt eigentlich deine Energie-Wende?“ und „Kann ich den Klima-Wandel stoppen?“ Könnte allerdings auch eine missglückte Sparmaßnahme sein.
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
 
 
 
Reklame
 
 
Frisch und informiert in den Frühling.
Lösen Sie jetzt Ihren Gutschein ein und lesen Sie den Tagesspiegel 4 Wochen gratis. Inkl. unserer neuen Serie "Brandenburg neu entdecken". Mit vielen spannenden Ausflugstipps – natürlich pandemiekonform.
Ihr Gutscheincode: a12-ze1-14w
Jetzt Gutschein einlösen.
 
 
 
 
 
Apropos Klimawandel: „Billige Flugtickets sind ökologisch verantwortungslos“, sagt Lufthansa-Chef Carsten Spohr mit Blick auf die Konkurrenz (Q: „Bild“) – als wären die teuren Flugtickets seiner Kranich-Company ökologisch verantwortungsvoll (und als ließen sich die Leute für dumm verkaufen).
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
Wenn Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne irgendwann mal die medien- und politikkritische Corona-Schwurbler-Kampagne „Alles dicht machen“ seziert, stößt er sicher auch auf Moritz Bleibtreu (wir haben hier schon mal vorgewühlt) – und der hat ja bereits im Jahr 2012 geraunt: „Ich glaube, dass die Vernetzung aus medialer und politischer Macht kein Phänomen von totalitären Regimen ist. Diese Strukturen gibt es bei uns in anderer Form auch.“ Aber jetzt mal ehrlich: Haben Sie jemals davon gehört, dass es einen Checkpoint in Russland, China oder Nordkorea gibt, so oder auch in einer anderen Form?
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
Und hier eine Verkehrsdurchsage: Die Verlängerung der U3 bis zum Mexikoplatz (geplant seit 1920) verspätet sich noch um einige Jahre. Es kommentiert Staatssekretär Matz (siehe oben): „Haben Sie Geduld.“
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
Aus der Spambox: „Ist Sterben in der Mietwohnung erlaubt?“ fragt das Portal „Immoscout24“ in seinem Newsletter (via Anne Hähnig; kein Witz) – tja, ich würde mal sagen: Diese heiße Kartoffel (man will ja da nichts falsch machen, die Vermieter sind sowieso gerade auf 180) reichen wir gleich mal weiter an Robert Ide
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
 
 
 
Reklame
 
 
Auch wenn wir unseren Müttern jeden Tag im Jahr dankbar sind, so nutzen wir den Muttertag doch gerne, um dies zu zeigen. Schöne Geschenkideen finden Sie jetzt im Tagesspiegel-Shop.
 
 
 
 
 
… der auch das Thema heute mit Bausenator Sebastian Scheel und Christine Edmaier, der Präsidentin der Architektenkammer, in der Urania-Debatte zum Wohnungsmarkt diskutieren kann. „Stadt im Gespräch – Berlin im Wandel“ heißt die Reihe, bei der Sie per Stream live dabei sein können. Wie das geht, steht hier.
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
Neues aus dem Nachbarschaftsportal „nebenan.de“: In der Inselstraße (Mitte) sind „6 Jägermeister-Schnapsgläser inkl. 2 Flaschenverschlüssen“ zu verschenken – die Geschichte dazu schreibt sich fast von selbst.
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
Apropos dicht – das ist jetzt auch TXL (aber sowas von!): „Die Entlassung aus der luftverkehrsrechtlichen Zweckbestimmung wird mit Ablauf des 4. Mai 2021 wirksam“, heißt es im aktuellen Amtsblatt (S. 1310), und weiter: „Somit ist der Bauschutzbereich des Verkehrsflughafens Berlin-Tegel ab dem 5. Mai 2021 00:00 Uhr aufgehoben.“ Wie wäre es mit ein paar Wohnungen (und zwar möglichst schnell)?
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
 
 
 
Reklame
 
 
Bankenunion: Auf dem Weg zur Vollendung?
Über die deutsche Sichtweise und mögliche Kompromisslinien diskutieren: Danyal Bayaz, MdB (Bündnis90/Die Grünen), Katja Hessel, MdB (FDP), Sigrid Kozmiensky (ING Deutschland), Dr. Jörg Kukies (BMF), Peer Steinbrück und Antje Tillmann, MdB (CDU) am 20. Mai | 15:00-16:00 Uhr
Zur Anmeldung
 
 
 
 
 
Zitat
 
 
 
 
 
Klar, jetzt haben wir drei Millionen erfahrene Polizeiführer, die jetzt alle sagen, wie sie es besser gemacht hätten.“

Innensenator Andreas Geisel (Q: rbb)
 
 
 
 
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
     
 
Tweet des Tages
 
 
 
 
 
@hajoschumacher

„Die erste Party nach der Pandemie wird vermutlich genauso wie ganz früher: allein mit dem Bier in der Ecke, flackernder Blick durch die Gegend, Panik, dass mich jemand anspricht. “
 
 
 
 
 
 
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
     
 
 
Ein Pandemie-Ding
 
 
 
 
 
Zeiten ändern sich und Corona ändert die Zeiten. In den kommenden Wochen wollen wir an dieser Stelle Dinge zeigen, die während der Pandemie an Bedeutung gewonnen haben. Heute: Janna Strauss und die Ferne ganz nah.

„Wir haben das Radfahren für uns neu entdeckt und gehen dabei liebend gern ‚auf Weltreise‘. Die Route startet dann z.B. am sowjetischen Ehrendenkmal und endet am libanesischen Imbiss. Und wenn das Fernweh allzu stark wird, radeln wir einfach zum leeren Flughafen und stellen uns an einen beliebigen Eincheckschalter, einfach fürs Gefühl. Es klappt!“
 
     
  alt_text  
 
Was ist Ihr Pandemie-Ding? Wir freuen uns über Fotos (möglichst im Querformat) inklusive einer kurzen Begründung an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
     
 
Stadtleben
 
 
Essen to go – Beinah so herrlich wie post-pandemische Berliner Tropenabende ist schon jetzt die Vorfreude, sie in frisch eröffneten Kiezcafés zu zelebrieren. Ganz oben auf der Sommerliste steht dafür das kantig-hipsterschicke Café frank: Mit Blick auf den Senefelderplatz laden die Betreiber des benachbarten KINK zu Lunch, Drinks und Pâtisserie. Zwar muss der pflanzenüberwuchterte Saal des Lokals noch auf seine Gäste warten, doch Brioches, Choux und abenteuerliches Spargelsorbet dürfen bereits test-schnabuliert werden. Mittags kredenzt das Café täglich wechselnde To go-Gerichte aus den fernen Weiten des Globus – heute auf dem Menü: Brasilianische Bohnen-Feijoada samt Rippchen, Maniok und Orange (zehn Euro). Dazu ein Ingwersaft mit Schuss und nichts wie hinüber zum Wasserturmpark: Frühlingspicknick! Mo-So 8.30-18 Uhr, Schönhauser Allee 176, U-Bhf Senefelderplatz.

Von Walskulpturen zur Schlossgarten-Rallye: Das ganze Stadtlebengibt's mit dem Tagesspiegel-Plus-Abo.
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag Prof. Dr. Philipp Bouteiller(53), Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH, „Team Berlin TXL gratuliert ganz herzlich und wünscht alles Gute!“ / Margarita Broich (61), Theater- und Fernsehschauspielerin / „Meiner fantastischen Frau Carola alles Gute zum Geburtstag! P.S.: heute Jitsi-Party um 18:30 sei da! :-)“ / Meira Durand (21), Schauspielerin / Franziska Giffey (43), Familienministerin und Berliner Spitzenkandidatin zur Abgeordnetenhauswahl 2021 (SPD) / „Unserer Schwester und Tochter Yola Glaffek wünschen wir zum 31. Geburtstag alles Liebe! Stay wild!“ / „Hardy (immer noch Ü50), mein Lieblingsmensch. Allet Jute, wir schaffen das, l+k Dein Engel“ / Irina Helmstädter, „Allet Jute quer durch Kiezhausen von Deinem good old Schulfreund Roberto ich aber so was von Herzen grüße Sie!“ / „Die Alumni gratulieren Andrea Schruff sehr herzlich zu ihrem Geburtstag am 3. Mai!“ / „Endlich erwachsen! Lieber Thomas, auch in diesem Jahr cool bleiben und Leben genießen. Das BMÖ Team sorgt für den Schoko Nachschub und gratuliert herzlich.“ / Nachträglich: Alma Lee (1), „ihr und ihren beiden Müttern gratulieren herzlich Omi und Opi“ / Wolfgang Schmidt-Dahlberg (91), „ehem. ältester aktiver Filmverleiher Deutschlands und Urgestein des deutschen Films – beißt sich tapfer durch und lässt sich nicht unterkriegen. Gratulation von Peter und Andreas!“
 
 
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
 
Gestorben Friedrich-Karl Brauns, * 15. Juli 1937 / Dr.-Ing. Geert Gumlich, * 8. Februar 1928 / Wilhelm Hiller, verstorben am 16. März 2021, ehem. tätig für den BKK Landesverband Mitte / Traute Charlotte Margarete Klingenberg, * 27. Juli 1927 / Prof. Ludwig Thürmer, * 1. März 1931, Architekt
 
 
StolpersteinArtur Rosenthal wurde am 28. Februar 1897 in Mayen geboren. Gemeinsam mit seiner Familie lebte er in der Brunnenstraße in Mitte, wo ihn die Nationalsozialisten verhafteten, bevor sie ihn ins KZ Buchenwald deportierten. Am heutigen Tag jährt sich das Datum seiner Ermordung zum 81. Mal – seit 2010 liegt am Weinbergspark ein Stolperstein zu seinem Gedenken.
 
 
 
 
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
     
 
 
Encore
 
 
Zum Schluss noch eine Frage an Neuberliner: Wie heißen die Kreuzberger Weine (stehen bei Bürgermeisterin Monika Herrmann als Gastgeschenk im Büroschrank)? Wie bitte? Nein, das haben Sie falsch gegoogelt! „Kreuz-Neroberger“ und „Kreuz-Ingelberger sind passé – die Weine heißen jetzt „01001011“ (das ist der Binärcode von „K“), wieder kein Witz. Und damit ist die Digitalisierung Berlins vollendet. Prost!
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
 
 
 
Um das Stadtleben hat sich heute Lotte Buschenhagen gekümmert, Cristina Marina überwachte die Frühproduktion, und morgen begrüßt Sie hier zur gewohnten Zeit Stefan Jacobs – bis dahin,
 
 
Unterschrift Lorenz Maroldt
 
 
Ihr Lorenz Maroldt
 
     
 
 
 
 
 
 
 
Berlin braucht guten Journalismus!
Finden Sie auch? Unterstützen Sie uns!
 
 
 
 
   
JETZT GRATISMONAT STARTEN
   
 
 
 
 
Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich. Das finden Sie gut? Dann unterstützen Sie uns mit dem neuen Tagesspiegel Plus-Abo! Für 14,99 € im Monat erhalten Sie den ungekürzten Checkpoint-Newsletter, den Checkpoint am Wochenende und das Beste vom Tagesspiegel im Web und in der App. Und Sie ermöglichen uns, auch weiterhin vor Ort zu sein, genau hinzuschauen und unabhängig zu bleiben. Die Anmeldung dauert nur eine Minute. Wir würden uns freuen!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Folgen Sie uns auf:

Facebook   Twitter   Instagram  
 
 
Datenschutz | Kontakt | Impressum
 
 
Verlag Der Tagesspiegel GmbH, Askanischer Platz 3, 10963 Berlin
Geschäftsführer: Farhad Khalil, Ulrike Teschke
Chefredakteure: Lorenz Maroldt, Mathias Müller von Blumencron
AG Charlottenburg HRB 43850, UID: DE 151725755
Verantwortlich im Sinne von § 18 Abs. 2 MStV: Lorenz Maroldt
Redaktion: Stefanie Golla, Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
für redaktionelle Inhalte: checkpoint@tagesspiegel.de
für Fragen zum Datenschutz & technischen Problemen: team-checkpoint@tagesspiegel.de
für Anzeigen: Verlag Der Tagesspiegel GmbH, anzeigen-online@tagesspiegel.de
 
 
Um den Checkpoint nicht mehr per Email zugeschickt zu bekommen, klicken Sie hier.
 
Checkpoint