, an welchen Stellschrauben muss man als Personalleiter drehen, um den maßgeblichen Unterschied zur Konkurrenz zu machen? Das ist in unserer Branche, die laut neuer VDE-Studie 11.000 Elektroingenieure zusätzlich benötigt, aber hierzulande nicht bekommt, durchaus relevant. Mit Geld allein wird es jedenfalls nichts werden, winkt Dietrich Graf von Reischach, CEO von Interconsult, im Interview ab. Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung, Flexibilität und Entscheidungsfreiheit örtlich (Homeoffice!) wie auch fachlich im (zukunftsträchtigen!) Job, das zähle heute, wenn es um die Entscheidung für oder gegen ein Stellenangebot gehe. Das Gehaltsplus als Wechselprämie sei da schon inklusive. Was noch? Zugehörigkeit und Sinnhaftigkeit als starkes Zugpferd und gegen »Great Resignation«-Angst, das nennt Jan Marius Marquardt, CE0 von Haiilo, Spezialist für Social Intranet, Mitarbeiterkommunikation und Mitarbeiterengagement. Firmen könnten ihren Beschäftigten mit einer starken Unternehmenskultur eine Art »Heimat« schaffen, doch dazu sei mehr nötig als ein Jobrad oder kostenloses Obst und Getränke. Sie entstehe, wenn sich die Menschen im Unternehmen mit ihren ganz individuellen Geschichten einbringen, es prägen, sich engagieren wollen. Dafür die idealen Bedingungen zu schaffen, müssten viele Organisationen erst wieder lernen, so Marquardt. Zu wolkig? Auf unsere Berichterstattung zur VDE-Arbeitsmarktstudie erreichten uns mehrere Leserbriefe: »Unternehmen behandeln in unserer Branche ihre Mitarbeiter seit Jahren nicht wertschätzend. Wenn ich mich mit Freunden unterhalte, die im Maschinenbau, Versicherungs- oder Pharmabereich agieren, ja sogar in der klassischen IT, dann wird sich dort "gekümmert". Ich haben meinen beiden Söhnen von einem Elektrotechnik-Ingenieurstudium abgeraten. Man muss ja auch an sich selbst denken.« Ein zweiter: »Deutschland liegt im Dornröschenschlaf und ruht sich auf früheren Erfolgen aus«. Und eine dritte Leserreaktion: »Warum die nächste Generation nicht Ingenieur werden will? Weil man die Babyboomer-Generation, ihre Eltern, schlichtweg vergrault hat.« Man solle nur mal »in Ingenieur-Foren nachlesen«, für »endlose ähnliche Erfahrungen.« Ich lass das jetzt mal so stehen. Ihre Corinne Schindlbeck Redakteurin (Ltd.) |