der Friedenszustand ist kein Naturstand, schreibt Immanuel Kant in seiner Friedensschrift. Doch statt auf die islamistischen Umtriebe und Entwicklungen der vergangenen Jahre mit aller Härte zu reagieren – wie nach jedem Anschlag so verlässlich wie reflexhaft aus der Politik verlautbart wird – und die Werte der Aufklärung und den liberalen Westen, wo nötig, auch aggressiv zu verteidigen, hat man sich in weiten Teilen dieser Republik für eine devote Willkommenskultur entschieden. Mit grotesken Auswüchsen. Während man einerseits zum Beispiel eine tagelange Hetzjagd auf grölende Teenager auf Sylt veranstaltet, den Vorfall zum Staatsskandal aufbläst, ist man andererseits etwa bemüht, wie in einem Text des Stern nachlesbar, abgestochene Polizisten zu „kontextualisieren“. So sieht sie aus, die Realität gewordene Unterwerfung, über die Michel Houellebecq in seinem gleichnamigen Roman schreibt. Mein Kommentar zu den Kollateralschäden einer devoten Willkommenskultur. „Auch dich kriegt der IS“, musste ein Dortmunder Lehrer lesen, als er seine Tafel aufklappte. Dieser Lehrer ist einer der Protagonisten einer aktuellen Funk-Dokumentation zum Thema Islamismus auf TikTok. Cicero-Autor Alexandre Kintzinger hat sich diese Dokumentation angesehen, und wundert sich. Denn das Filmchen vermittelt den Eindruck, als wäre TikTok die Ursache eines Islamismus im Klassenzimmer. Dabei ist dieser schon seit Jahren ein Problem. Was sich mit dem Islamismus bestens verträgt, ist der als solcher etikettierte pro-palästinensische Protest, der seit dem antisemitischen Pogrom der Hamas am 7. Oktober 2024 überall im Land wie Unkraut aus dem Boden schießt. Einen solchen Protest musste nun auch Außenministerin Annalena Baerbock bei einer Wahlkampfveranstaltung über sich ergehen lassen. Volker Resing war vor Ort und hat der Szenerie einen Text gewidmet. Blick ins Ausland: Claudia Sheinbaum wird die erste Frau an der Spitze Mexikos sein: Sie will das Land mit einem Anti-Korruptions-Kurs regieren und erneuerbare Energien ausbauen. Doch auch die Migrationskrise an der Grenze zu den USA wird ihre Präsidentschaft prägen. Andrzej Rybak hat Sheinbaum porträtiert. Schwedens Premierminister Ulf Kristersson bekommt Gegenwind aus dem eigenen Lager. „Führungsschwäche“ lautet der Hauptvorwurf. Und jetzt gibt es auch noch Ärger um die rechten „Schwedendemokraten“, die die Regierung tolerieren. Jens Mattern über die Trollfabriken der „Schwedendemokraten“. Zum Schluss noch halb in eigener Sache: Die CDU/CSU-Opposition will aufklären, wie die Regierungsentscheidung gegen eine echte Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke zustande kam. Die Fraktionsspitze will einen Untersuchungsausschuss „Habeck-Akten“ im Bundestag einsetzen. Anlass dafür sind Enthüllungen unseres Magazins. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |