eigentlich ganz einfach: Da führt man ein brutales Regime und will sich ein neues Image verpassen. Was also tun? Einfach Touristen ins Land locken und irrwitzige Projekte verkünden, die zwar viel Medienecho verursachen, aber eigentlich nichts weiter sind als eine Fata Morgana. Saudi-Arabien versucht das schon eine Weile. Erst sollte „The Line“ für neun Millionen Bewohner vollverspiegelt ganze 170 Kilometer (samt Stadion auf dem 350 Meter hohen Dach) durch die Wüste gebaut werden. Allerdings wurden die Hauspläne schon auf 1,5 Kilometer verkürzt – und selbst die sind noch in der Schwebe. Jetzt hat das Land das nächste Gigaprojekt verkündet, ein 400 Meter langes Würfelhochhaus für Riad, in dem 20 Empire State Buildings Platz hätten. Wenig überraschend, ist auch hier ein Stadion geplant. Noch in diesem Jahr verkündet schließlich die FIFA, dass das Land 2034 die Fußball-WM ausrichten wird. Klar hat Saudi-Arabien sensationelle Natur und eine jahrtausendalte Kulturgeschichte. Aber muss man da wirklich hin? In dem arabischen Land werden Menschen wegen Nichtigkeiten hingerichtet, haben Frauen keine Rechte, wird gefoltert, die Opposition brutal unterdrückt, gilt die Scharia. Tui Cruises wird ab sofort die saudischen Häfen nicht mehr anlaufen. Auch Touristen beginnen das Land zu meiden. Und wenn Sie in den Geschichten und Bilderstrecken stöbern, die wir diese Woche auf geo.de veröffentlicht haben, werden Sie auf Ziele stoßen, die Ihnen die nächste Reiseentscheidung sowieso einfach machen. Wir entführen Sie in die schönsten Hostels der Welt, zu Deutschlands Freilichtmuseen, empfehlen Herbstwanderungen und eine Tour durch Alaska. Und wir erzählen Ihnen, warum der australische Uluru-Berg ein heiliger Ort für die Aborigines ist. Wir Reisenden müssen nicht überall hin, finden wir. Die Welt ist auch so endlos groß. Also: Nichts wie los! WIr wünschen Ihnen eine gute Woche Ihr GEO-Team |